Magerrasen
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Magerrasen sind nährstoffarme, nicht gedüngte, schwachwüchsige Pflanzengesellschaften.
Sie sind typisch für das von kontinentalem Klima geprägte südliche Mitteleuropa. Ihr Pendant im von ozeanischem Klima geprägten nordwestlichen Mitteleuropa sind die Heiden, im hochalpinen Gelände die Matte.
Man unterscheidet zwischen Sand-Magerrasen und Kalk-Magerrasen.
Kalk-Magerrasen liegen meist an vollbesonnten, waldfreien Berghängen. Den idealen Untergrund bilden flachgründige Kalksteinböden. Die Merkmale des Magerrasens sind schüttere kurze Gräser und eine große Vielfalt an schwachwüchsigen Blumen, wie Küchenschelle, Silberdistel und kleine Enzianarten. Magerrasenflächen waren seit alters her agrarökologische Sonderstandorte, bei denen auch in der vorindustriellen Landwirtschaft nur eine extensive Landnutzung stattfand. Typisch für Magerrasen war die Wanderschäferei, für die große Weidenflächen gebraucht wurden. Die Beweidung führte dazu, dass sich die Flächen nicht bewaldeten.
Die wichtigste Pflege zur Erhaltung von Magerrasen ist die Beweidung durch Schafe und Ziegen. Diese Tiere knabbern die Sprösslinge von Büschen und Sträuchern ab und verhindern dadurch das Aufkommen von Gehölzen. Wacholderbüsche sind allerdings häufig auf Magerrasen anzutreffen, weil sie von den Weidetieren gemieden werden. Daher wird oft der Begriff Wacholderheide abgeleitet. Aufgrund der Bodenbeschaffenheiten wird der Magerrasen von zahlreichen kalkliebenden Orchideen beheimatet.
siehe auch: Trockenrasen, Lechtalheiden, Rhön;
[Bearbeiten] Literatur
BEINLICH, B. UND PLACHTER, H. (Hrsg.) (1995): Schutz und Entwicklung der Kalkmagerrasen der Schwäbischen Alb. – Beih. Veröff. Naturschutz Landschaftspflege Bad.- Württ. 83: 520 S.