Naturpark Usedom
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Den Naturpark Usedom konstituiert die gesamte Insel Usedom im Landkreis Ostvorpommern in Mecklenburg-Vorpommern an der Grenze zu Polen. Zusätzlich zur Inselfläche umfasst der Naturpark die Gewässer zwischen Insel und Festland sowie im Nordwesten und Westen einen kleinen Streifen vom Festland im Bereich des Seebades Lubmin und der Stadt Lassan.
Schon zu DDR-Zeiten waren einige Flächen Usedoms zu Naturschutzgebieten (NSG) sowie Landschaftsschutzgebieten (LSG) erklärt worden, die nach und nach erweitert wurden. Das Attribut Naturpark im Sinne einer großflächigen Kulturlandschaft wurde der gesamten Region im Dezember 1999 offiziell verliehen. Ein Informationszentrum mit Ausstellungsräumen, Landkarten und Faltblättern befindet sich im historischen Bahnhofsgebäude an der Bäderstraße von Usedom (Stadt).
Der Naturpark wird durch die Ostsee mit dem Greifswalder Bodden, den Peenestrom, das Achterwasser und das Stettiner Haff begrenzt. Die Gesamtfläche des Naturparkes liegt bei 632 km². Zirka 30 % dieser Fläche sind von Wald bedeckt, ca. 50% sind Seen und Bodden, 15 % sind Moore, die Restfläche ist Kulturlandschaft. Besonderes Merkmal des Naturparkes sind hohe Vielfalt an Landschaftsbildern auf begrenztem Raum. So findet man hier Ostseestrand und Binnenküste, Seen und Moore, Buchenwälder und Dünenkiefern gemischt mit kleinen Dörfern und Feldern. Die Insel Usedom gehört zu den vogelreichsten Gebieten in Deutschland. Im Naturpark brüten Fischadler, Weißstorch, Kranich und Graureiher. Die eutrophen Flachseen, wie der Gothen- und der Schmollensee sind für die Vögel ideale Rast- und Brutplätze. Der Naturpark ist gut über die B 110 von Anklam oder über die B 111 von Wolgast und mit der Usedomer Bäderbahn zu erreichen. Am Rand des Naturparkes findet man die Gemeinde Heringsdorf mit den Ortsteilen Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin.
Ausgewiesene Naturschutzgebiete (NSG) innerhalb des Naturparks sind:
- Vogelinsel Greifswalder Oie, 62 ha
- Peenemünder Haken mit Halbinsel Struck und Ruden (Insel), das älteste NSG Usedoms (schon 1925 ausgewiesen)
- Insel Großer Wotig im Peenestrom bei Kröslin, seit 1995, 203 ha, Salzwiesenvegetation und Vogelschutzgebiet
- Halbinsel Gnitz, seit 1994, 61 ha
- Wockninsee bei Ückeritz, seit 1967, 50 ha, teilweise verlandet
- Mümmelkensee, seit 1961, 6 ha, Moorsee zwischen Schmollensee und Ostseestrand
- Halbinsel Cosim am Balmer See, seit 1996, 85 ha
- Vogel-Inseln Böhmke und Werder im Balmer See, seit 1967, 118 ha
- Gothensee, seit 1967, mit 800 ha das größte NSG auf Usedom, mit Niedermoor Thurbruch
- Golm, seit 1976, 25 ha, zweithöchster Berg Usedoms (59 m)
- Zerninsee, seit 1995, 365 ha, verlandeter See und Moor an der Grenze zu Polen
- Streckelsberg bei Koserow, seit 1961, 34 ha, höchster Berg der Insel (60 m)
- Mellenthiner Os, seit 1995, 60 ha, slawischer Wallberg und Moor
- Kleiner Krebssee, seit 1996, 45 ha, zwischen Schmollensee und Gothensee