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Muskete

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Eine Muskete aus den Zeiten des amerikanischen Bürgerkriegs wird für den Film „Gods and Generals“ abgefeuert.
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Eine Muskete aus den Zeiten des amerikanischen Bürgerkriegs wird für den Film „Gods and Generals“ abgefeuert.
Eine typische Muskete, hier eine Brown-Bess mit Bajonett
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Eine typische Muskete, hier eine Brown-Bess mit Bajonett
Historischer Einsatz: Musketiere flankieren Pikeniere.
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Historischer Einsatz: Musketiere flankieren Pikeniere.

Die Muskete (engl. musket, franz. mousquet; eigentlich „Sperber“ in Anlehnung an die Form des Hahnes) ist ein schweres, langes Gewehr, dessen Lauf innen glatt ist (im Unterschied zur Büchse mit gezogenem Lauf). Da sie von vorn, also von der Mündung her, geladen wird, zählt sie zu den Vorderladern . Wegen der starken Schmutzablagerungen des verwendeten Schwarzpulvers muss die Kugel kleiner sein als der Innendurchmesser des Laufes, damit sie in diesen hinein rollen kann. Die Muskete löste gegen Ende des 16. Jahrhunderts die schwere Arkebuse als Infanteriewaffe ab und wurde im 18. Jahrhundert zur Hauptwaffe der Fußtruppen („Musketiere“). Nach Einführung des Steinschlosses Ende des 17. Jahrhunderts wurde der Name Flinte - wegen des zur Zündung statt der Lunte verwendeten Feuersteins (Flint) - gebräuchlich. Im englischen Sprachraum hielt sich die Bezeichnung musket für ein glattes Gewehr bis zum 19. Jahrhundert. Noch im ersten Weltkrieg gab es den Musketier als niedrigsten Rang des Heeres, obwohl seine Waffen mit gezogenem Lauf ausgestattet waren.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Funktionsweise

Für einen Schuss wurde die Waffe mit Schwarzpulver, der Kugel und anfänglich mit einem Kugelpflaster geladen und das ganze mit dem Ladestock festgestopft. Im Gefecht verzichtete man auf das Pflaster, damit die Kugel schnell von selbst den Lauf hinunterfiel und man so schneller schießen konnte. Der Ladestock wurde meist in einer Scheide unter dem Lauf mitgeführt. Am hinteren Ende des Laufes war eine so genannte Zündpfanne angebracht, welche durch eine Bohrung mit dem Laufinnern verbunden war. Auf die Zündpfanne schüttete man ca. 1 Grain fein gemahlenes Schwarzpulver (so genanntes Zündkraut). Da eine Muskete ursprünglich bis zu 15 kg wog und man deswegen nicht freihändig schießen konnte, legte man, um zu feuern die Waffe in die Gabel des "Gabelstocks". Man nahm sodann eine brennende Lunte zur Hand und hielt sie an die Zündpfanne, später übernahm diese Funktion das Steinschloss. Das Zündkraut brannte durch die Bohrung im Lauf bis zur Treibladung aus Schwarzpulver (je nach Kaliber bis zu 160 Grain) und entzündete diese. Durch die expandierenden Gase wurde die Kugel aus dem Lauf getrieben.

[Bearbeiten] Taktik und Wirkung

Aufgrund des glatten Laufes und der Kugelform des Geschosses ist die Treffgenauigkeit über Entfernungen von 100m relativ gering. Durch die militärisch eingesetzte Rollkugel wurde diese nochmals herabgesetzt. Man hoffte, durch eine hohe Anzahl an Schützen dennoch die erforderliche Wirkung zu erzielen. Trotz ihrer Ungenauigkeit war die Muskete nach der Arkebuse das zweite feldmäßig brauchbare Gewehr. Die Musketiere wurden durch Pikeniere gedeckt. Aufgrund ihrer größeren Feuerkraft setzte sich die Muskete im späten 16. Jahrhundert gegen die Arkebuse durch, die danach in erster Linie nur noch von der Kavallerie verwendet wurde. Während des Dreißigjährigen Krieges wurden die Musketen (zuerst bei den Schweden) leichter, der Gabelstock fiel weg und die Waffe war jetzt eher leichter, als eine Arkebuse. Dennoch setzte sich die Bezeichnung Muskete durch.

Bei Untersuchungen von gut dokumentierten Schlachten zwischen England und Frankreich unter Napoleon, z.B. in Spanien hat man ermitteln können, dass im Normalfall nur 5-7% aller abgegebenen Schüsse eine Wirkung im Ziel hatten. Daher kam man zu dem Schluss, dass nur eine Steigerung der Feuergeschwindigkeit im Gefecht Vorteile bringen würde. Unter idealen Bedingungen ermittelte Trefferquoten waren:

  • 75m – 60% Treffer
  • 150m – 40% Treffer
  • 225m – 25% Treffer
  • 300m – 20% Treffer

Stress und Sichtbehinderung, sich bewegende Ziele, das Fehlen von Visiereinrichtungen, aber auch persönliche Probleme, auf Leute zu schießen, erklären die niedrigen Erfolgszahlen in den Schlachten. Ungeachtet dessen, bedeuteten 10.000 abgegebene Schüsse rund 500 Tote und Verwundete, hinzu kamen die nicht unerheblichen Verluste durch die Kanonen.

Daher war es zwingend nötig, möglichst viele Musketen gleichzeitig zum Einsatz zu bringen. Die Engländer bildeten lange zweigliedrige Linienformationen, in denen fast alle gleichzeitig schießen konnten. Die Franzosen setzten auf tiefgestaffelte Kolonnen, in denen die vordere Reihe immer wieder von dahinterstehenden aufgefüllt wurde und so eine gleich bleibende Zahl von Musketen in Einsatz gebracht werden konnte. Da die Ladezeit von so eminenter Bedeutung war, führte z.B. Preußen eine Muskete mit konischem Zündloch ein, damit das Aufbringen des Zündkrautes auf die Pfanne entfallen konnte. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts blieben deshalb große Truppenkontingente, die sich in Schlachten gegenüber standen, auch die bestimmende Haupttaktik.

[Bearbeiten] Redensart

Die Lunte, welche auch bei damaligen Kanonen benutzt wurde, war mit Chemikalien (Bleiacetat) getränkt und verbreitete daher beim Verbrennen einen sehr starken und markanten Geruch. Dieser Geruch war mit einer der Gründe für die Einführung des Feuersteines zur Pulverzündung, denn zusammen mit dem Glimmen der Lunte verriet er häufig einen geplanten nächtlichen Feuerüberfall, sodass das Überraschungsmoment für den Angreifer verloren ging. Auf diese Tatsache ist die Redensart „Jemand hat Lunte gerochen“ zurückzuführen.

Die spätere Redensart „Die Flinte ins Korn werfen“ bezieht sich auf gerade in den Kriegen des 17. Jahrhunderts und 18. Jahrhunderts unter den reichlich eingesetzten Söldnern weit verbreitete Verhaltensweise, immer dann, wenn es ernst wurde, nicht zu kämpfen, sondern die eigene Haut zu retten und die Flinte wegzuwerfen.

[Bearbeiten] Weblinks

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