Musikmedizin
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Die Musikmedizin ist ein relativ junges Teilgebiet der Humanmedizin und beschäftigt sich im weitesten Sinne mit dem gesundheitlichen Zustand des Menschen, sofern er sich zu Musik in Bezug setzen lässt. Dabei lassen sich zwei spezielle Forschungsgebiete herausgreifen:
- zum Einen die Erforschung der Wirkungsweise von Musik auf den Menschen. Dabei werden bestimmte psychosomatische, speziell auch heilungsunterstützende Wirkungen vom Musizieren oder Musik-Hören angenommen. Der Begriff Musikmedizin taucht in diesem Kontext erstmalig in der deutschsprachigen Fachliteratur der 70er Jahre auf. Initiiert wurde dieser Begriff primär von Medizinern, die ihre musikalischen Kenntnisse zumeist eher individual-experimentell bei bestimmten Patientengruppen anwandten. Ausschließlich im Bereich der Analgesie und Anxiolyse entwickelte sich eine wissenschaftlich fundierte Interventionsform. In der Praxis macht sich zudem die Musiktherapie die Erkenntnisse der Musikmedizin zunutze.
- zum Anderen beschäftigt sich die Musikmedizin mit gesundheitlichen Problemen, von denen Musiker speziell oder überdurchschnittlich stark betroffen sind. Das sind z.B. Haltungsschäden oder Verspannungen bei Instrumentalisten oder (chronische) Erkrankungen oder Entzündungen des Gesangsapparates bei Sängern. In manchen Fällen kann etwa eine Fehlhaltung eines Instrumentalisten dazu führen, dass der Beruf ohne eine therapeutische Behandlung nicht mehr ausgeübt werden kann. An manchen Musikhochschulen gibt es besondere Musikersprechstunden, zu denen die Studenten ihre Instrumente mitbringen können, sich beraten und erste Probleme diagnostizieren lassen können. Vgl. dazu auch Musikergesundheit.