Moselbahn

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Karte von Moselbahn (blau) und Moselstrecke (rot) zwischen Koblenz und Trier

Als Moselbahn oder auch Moseltalbahn wird die in den 1960er Jahren stillgelegte, rechts der Mosel gelegene Kleinbahnstrecke von Bullay nach Trier bezeichnet, die der Moselbahn AG gehörte. Dagegen wird als Moselstrecke die heute noch betriebene, überwiegend links der Mosel gelegene Verbindung von Koblenz nach Trier der Deutschen Bahn bezeichnet, die zwischen Trier und Bullay nicht durch das Moseltal verläuft, sondern auf einem kürzeren Weg durch die Vordereifel.

[Bearbeiten] „Saufbähnchen“

Da die Moseltalbahn durch viele bekannte Weinbauorte an der Mosel verlief (unter anderem Bernkastel, Trarbach und Zell), wurde sie im Volksmund auch als „Saufbähnchen“ bezeichnet – „Bähnchen“ auch deshalb, weil sie ein relativ langsames Verkehrsmittel war: 1907 dauerte eine Fahrt entlang der ganzen Strecke vier Stunden, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 25 km/h entspricht.

[Bearbeiten] Stilllegung

Aus Kostengründen wurde die Strecke zwischen 1961 und 1968 gegen den Widerstand einer entrüsteten Bevölkerung schrittweise stillgelegt. Besonders beachtenswert hierbei ist, dass die Moselbahn selbst die Gleise abtransportierte. Diese wurden im Kohlenbergbau in NRW weiterverwendet. Die Trasse wurde zu einem großen Teil in einen Radweg umgewandelt. Die Moselbahn Verkehrsbetriebsgesellschaft mbH als Nachfolgerin der Moselbahn AG betreibt noch entlang der Mosel eine Busverbindung von Trier bis Bullay mit einigen Verzweigungen im Verkehrsverbund Region Trier. Die bis heute entlang der Metternichstr. in Trier Nord verbliebenen Bahngleise der Moselbahn dienten mit ihren zahlreichen Abzweigungen bis in die 80er Jahre als Industriegleise, die den Stadtteil mit der Moselstrecke und der Hochwaldbahn verbanden.

[Bearbeiten] Streckenverlauf

Moselradweg am rechten Moselufer zwischen Trier Ruwer und Kenn, der auf diesem Abschnitt exakt auf der ehemaligen Moselbahnstrecke angelegt wurde.

Stationen 1903-1961

Abschnitt Trier Nord – Ruwer West: Industriegleise, teilweise abgebaut
	0,0	Bf. Trier Nord

	3,5	Abzweig zur Hochwaldbahn nach Türkismühle
	5,0	Bf. Ruwer-West
	8,0	Bf. Kenn
	10,6	Bf. Schweich Süd
	12,5	Bf. Longuich
	14,1	Bf. Riol
	17,4	Bf. Mehring
	23,5	Bf. Detzem-Thörnich
	26,1	Bf. Köwerich-Klüsserath
	29,0	Bf. Leiwen
	31,7	Bf. Trittenheim
	35,5	Bf. Neumagen-Dhron
	39,7	Bf. Niederemmel-Piesport
	42,2	Bf. Minheim
	45,3	Bf. Wintrich
	46,8	Bf. Kesten-Monzel
	48,8	Bf. Brauneberg-Filzen
	51,2	Bf. Mülheim (Mosel)
	53,9	Bf. Andel
	56,5	Bf. Bernkastel Nord
	58,4	Bf. Graach an der Mosel
	60,3	Bf. Wehlen
	63,0	Bf. Zeltingen
	64,0	Bf. Rachtig
	65,9	Bf. Ürzig Süd
	67,0	Bf. Erden
	69,2	Bf. Lösnich-Kinheim
	73,0	Bf. Kröv
	74,6	Bf. Wolf
	78,4	Bf. Traben-Trarbach Ost
	83,6	Bf. Enkirch
	86,6	Bf. Burg (Mosel) West
	87,8	Bf. Reil Ost
	90,3	Bf. Pünderich West
	93,5	Bf. Briedel
	97,5	Bf. Zell (Mosel)
	99,1	Bf. Merl
	102,2	Bf. Bullay Süd

[Bearbeiten] Literatur

Kenning, Ludger; Simon, Manfred: Die Moselbahn Trier-Bullay. Verlag Kenning, Nordhorn 2005. ISBN 3-927587-36-2
Schnitzius, Sebastian: Entwicklung der Eisenbahn im Trierer Raum. Heft zur 2000-Jahr-Feier Triers. Verlag: Dt. Bundesbahn Bahnhof Trier Hbf. Trier 1984.
Moselbahn-Gesellschaft mbH, Trier: Moseltalbahn Trier-Bullay: 1905 - 1980. Festschrift aus Anlaß des 75jährigen Bestehens. Trier 1980.
Hoppstädter, Kurt: Die Eisenbahnen im Moseltal nach den Akten des Staatsarchivs Koblenz. Verlag: Bundesbahndirektion. Saarbrücken 1973.
Moselbahn-Gesellschaft mbH, Trier: Lebensader einer Landschaft; Rückschau und Gegenwartsbericht zum 70jährigen Bestehen. Trier 1972.
Moseltalbahn. Von Trier nach Bullay. Reiseführer. Verlag: Schaar & Dathe. Trier 1925.
Moseltalbahn Trier-Bernkastel-Bullay. Trier, 1907.