Mosche Levinger

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Der aus München stammende israelische Rabbiner Mosche Levinger (* 1942) ist einer der wichtigsten Mitgründer der radikalen Siedlerbewegung Gusch Emunim (Block der Getreuen) in Israel, sowie der Gründer und amtierende Rabbi der Siedlungen in Hebron und Kirjat Arba. Levinger arbeitet seit vier Jahrzehnten für den Siedlungsbau in den besetzten Gebieten im Westjordanland.

Der für die israelische Siedlerbewegung wichtigste Spruch Levingers ist:
„Land ist wichtiger als Leben. Es darf kein Land zurückgegeben werden, nur um ein paar Leben zu retten oder sogar um einen Krieg zu verhinden, denn damit würden göttliche Befehle missachtet und die Erlösung verzögert werden.“

[Bearbeiten] Biografie

1968

Kurz nach dem Sechstagekrieg, bei dem das Westjordanland durch israelische Truppen besetzt wurde, mietete sich eine Gruppe von 33 orthodoxen Juden, die sich als Schweizer Touristen ausgaben, unter der Leitung von Mosche Levinger im Park Hotel in der Altstadt von Hebron ein. Levinger hatte zuvor eine Zeitungsannounce aufgegeben in der er Familien oder Einzelpersonen zur Wiederbesiedelung der Altstadt von Hebron suchte. Als sie sich als Juden zu erkennen gaben, sagte Levinger zunächst, dass sie nur während des Pessach-Fest bleiben würden. Nach dem Fest verkündete Levinger jedoch, dass sie: „bis zur Rückkehr des Messias“ in Hebron bleiben werden. Nach Verhandlungen mit der Regierung zogen sie aber nach Kirjat Arba ab.

1974

Im Anschluss an den Jom-Kippur-Krieg von 1973 entstand 1974 unter Leitung von Levinger, der zu dieser Zeit Abgeordneter der zionistischen Mafdal-Partei ist, die außerparlamentarische Bewegung Gusch Emunim (Block der Getreuen).

1979

Nachdem es immer noch keine dauerhafte Präsenz von Juden in Hebron seit 1929 gab, beschließt Levinger zum 50. Jahrestag eine andere Taktik. Es lässt seine aus Amerika stammende Frau Miriam Levinger und eine Gruppe von Siedlerinnen das ehemalige jüdische Krankenhaus der Stadt besetzen. Seitdem gibt es wieder eine dauerhafte Präsenz von Juden in Hebron.

1980

Levinger erschoss einen palästinensischen Ladenbesitzer in Hebron, als er palästinensische Jugendliche durch Luftschüsse vertreiben wollte. Als Reaktion wurden kurze Zeit darauf in Hebron sechs Siedler von Palästinensern erschossen.

1984

Eine terroristische Splittergruppe aus den Reihen von Gusch Emunim wurde bei den Vorbereitungen zu einer Sprengung von fünf arabischen Bussen erwischt. Levinger wurde der Mittäterschaft überführt und bekam eine mittellange Haftstrafe, von der er jedoch nur 12 Tage absaß.

1990

Im Mai 1990 erschoss Levinger einen Palästinenser und erhielt dafür eine fünfmonatige Haftstrafe, von der er jedoch nur ca. 10 Wochen absaß.

1994

Im Februar 1994 verübte der aus Amerika stammende Arzt Dr. Baruch Goldstein ein Massaker in der Hebroner Ibrahim-Moschee, bei dem 29 Palästinenser starben und über 120 verletzt wurden. Goldstein selbst wurde überwältigt und gelyncht. Levinger sagte nach dem Goldstein-Massaker: „Das Töten von Fremden ist akzeptabel und auch willkommen, um die jüdische Renaissance im versprochenen Land zu fördern.“

2002

Der Sohn Levingers Menasche Levinger wurde im April 2002 wegen Beteiligung an einem versuchten Bombenanschlag auf eine palästinensische Mädchenschule in Ostjerusalem verhaftet.