Morsum (Sylt)
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Morsum ist ein Ortsteil der Gemeinde Sylt-Ost auf der Nordseeinsel Sylt. Er liegt im Osten der Insel in einer Heidelandschaft. Zu beiden Seiten des Ortes liegt der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Bei Morsum verbindet der Hindenburgdamm die Insel Sylt mit dem Festland.
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[Bearbeiten] Geschichte und Gegenwart
Der von etwa 1.100 Einwohnern bewohnte Ort war im 9. Jahrhundert das erste Siedlungsgebiet der Friesen auf der Insel und bis ins 18. Jahrhundert hinein das größte Dorf der Insel. Urkundlich erwähnt wurde der Ort erstmals 1462.
Die Dorfkirche St. Martin stammt wahrscheinlich aus dem 12. Jahrhundert und ist somit die älteste Kirche der Insel. Die meterdicken Mauern bestehen aus Findlingen und Granitquadern.
In Morsum wird die friesische Sprache wohl mehr als in den anderen Inselorten gepflegt. So sind die Straßennamen in dem Ort weitestgehend friesisch, z. B. Dikwai (Deichweg), Serkwai (Kirchweg), Gurtmuasem (Großmorsum) oder Däälgung/Deelgung (Talacker). Ausnahmen bilden die "Bahnhofstraße" und die Straße "Zum Wäldchen".
Die Landwirtschaft prägt das äußere Erscheinungsbild des Ortes neben dem Tourismus noch weitgehend.
[Bearbeiten] Sendeanlage Morsum
In Morsum/Nösse betreibt der NDR eine Sendeanlage für UKW, die einen 80 Meter hohen freistehenden Stahlfachwerkturm als Antennenträger verwendet, der 1991 errichtet wurde.
Vom Sender Morsum werden folgende UKW-Frequenzen übertragen:
Sendername | regional (Regionalprogramm) | UKW | ERP |
---|---|---|---|
NDR 1 Welle Nord | Flensburg/Küste | 90,9 MHz | 5 kW |
NDR 2 | NDR 2 SH | 98,7 MHz | 5 kW |
NDR Kultur | keines | 94,3 MHz | 5 kW |
NDR Info | keines | 92,7 MHz | 5 kW |
[Bearbeiten] Verkehrsinfrastruktur
[Bearbeiten] Schiene und Straße
Auf Sylt ist – wie auch auf den nordfriesischen Nachbarinseln – motorisierter Individualverkehr zugelassen. Die Insel verfügt über ein gut ausgebautes Straßennetz, sowie ausreichend strandnahe Parkplätze, die in der Regel jedoch kostenpflichtig sind. Mit dem PKW erreicht man die Insel per DB-Autozug mit dem Sylt-Shuttle über den Hindenburgdamm. Neben den Autozügen verkehren über den Hindenburgdamm Nah- und Fernverkehrszüge (IC/EC). Die Bahnhöfe der Insel sind (von Ost nach West): Morsum (Sylt), Keitum und Westerland. Der Hauptbahnhof liegt im Zentrum in der Inselmetropole Westerland.
[Bearbeiten] Luftanbindung
Westerland ist weiterhin über den Flughafen Sylt im Linienverkehr zu erreichen.
[Bearbeiten] ÖPNV
Auf der Insel wird der ÖPNV durch die Linien- und Charterbusse der Sylter Verkehrsgesellschaft (SVG) -vormals Ruy Prahl- sichergestellt. Die Busse der SVG fahren auf vier Linien in relativ enger Taktung sämtliche Inselorte an. Innerhalb Westerlands verkehren zusätzlich so genannte Stadtbusse. Neuerdings (seit Anfang Juli 2006) gibt es einem Flughafen-Shuttle-Bus-Service der SVG, mit dem man den Flughafen Westerland innerhalb von etwa 6 Minuten vom Bahnhof Westerland erreichen kann.
[Bearbeiten] Radwege
Als Radfahrer kann man auf ein hervorragend ausgebautes Radwegenetz zurückgreifen, welches alle Inselgemeinden erschließt. Es gibt kaum eine Stelle, die nicht bequem per Rad erreicht werden kann.
[Bearbeiten] Schiff
Die Römö-Sylt-Linie hat am 12. Juli 2005 eine neue Doppelend-Fähre – die „SYLT-EXPRESS“ – in Dienst gestellt, die in Ihrer Kapazität die beiden ausgemusterten Fährschiffe „Vikingland“ und „Westerland“ erheblich übertrifft. Sylt verfügt ferner über vier Häfen, von denen der nördlichste in List und der südlichste in Hörnum öffentlich und allgemein nutzbar sind. Von diesen Häfen fahren Passagierschiffe zu Nachbarinseln und zu Kurzseefahrten in das Wattenmeer; auch ist dort eine touristische Infrastruktur mit Fischbuden etc. entstanden. Diese Häfen bieten als Schutzhäfen daneben Anlegeplätze für Sportboote. Fahrzeuge der Krabben- oder Muschelfischer machen gelegentlich in Hörnum fest. Die Häfen in Munkmarsch und Rantum sind im Eigentum von Yachtclubs und nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.
[Bearbeiten] Geologie
Das Morsum-Kliff befindet sich an der Wattseite der Insel. Das Kliff steht seit 1923 unter Naturschutz. Durch die Eiszeit-Gletscher wurden hier viele Erdschichten, unter anderem Glimmerton, Limonitsandstein und Kaolinsand auf engem Raum zusammengepresst. Die See spülte diese wieder frei, sodass sie im Kliff in schräg laufenden Farbabstufungen von weiß bis braun erkennbar sind. Ebenso finden sich im Watt vor dem Kliff immer wieder Findlinge, die von den Eiszeitgletschern nach Sylt getragen wurden. Das Kliff ist reich an Fossilien.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.morsum.de
- http://www.dxradio-ffm.de/morsum1.jpg
- http://www.lauritzen-hamburg.de/fotos_morsum.html Historische Fotos aus Morsum
Koordinaten: 54° 52' 10" N 8° 26' 20" O