Monika Griefahn
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Monika Griefahn (* 3. Oktober 1954 in Mülheim an der Ruhr) ist eine deutsche Politikerin (SPD).
Sie war von 1990 bis 1998 Umweltministerin des Landes Niedersachsen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben und Beruf
Nach dem Abitur 1973 an der Luisenschule in Mülheim absolvierte Monika Griefahn ein Studium der Mathematik und der Sozialwissenschaften in Göttingen und Hamburg, welches sie 1979 als Diplom-Soziologin abschloss. Ab 1973 war sie in der Jugend- und Bildungsarbeit beim Deutsch-Französischen Jugendwerk tätig. Von 1976 bis 1980 war sie Seminarleiterin beim gewerkschaftsnahen Arbeitskreis Arbeit und Leben und war danach als Bildungsreferentin beim CVJM Hamburg tätig.
Monika Griefahn ist verheiratet mit dem Chemiker Prof. Dr. Michael Braungart und hat drei Kinder.
[Bearbeiten] Partei
Seit 1992 ist sie Mitglied der SPD.
[Bearbeiten] Abgeordnete
Von 1994 bis 1998 war sie Mitglied des Landtages von Niedersachsen.
Seit 1998 ist sie Mitglied des Deutschen Bundestages und war hier von Juli 2000 bis September 2005 Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Kultur und Medien. Seit November 2005 ist sie Sprecherin der Arbeitsgruppe Kultur und Medien der SPD-Bundestagsfraktion.
Innerhalb der SPD-Fraktion ist sie Mitglied des Leitungskreises der Seeheimer und gehört gleichzeitig der Parlamentarischen Linken an.
Monika Griefahn ist stets als direkt gewählte Abgeordnete des Wahlkreises Harburg bzw. seit 2002 des Wahlkreises Soltau-Fallingbostel - Winsen L. in den Bundestag eingezogen. Bei der Bundestagswahl 2005 erreichte sie hier 44,2 % der Erststimmen.
[Bearbeiten] Öffentliche Ämter
Von 1990 bis 1998 gehörte sie der von Ministerpräsident Gerhard Schröder geleiteten Landesregierung als Umweltministerin des Landes Niedersachsen an. Dabei scheiterte sie mit dem geplanten Ausstieg des Landes aus der Nutzung der Atomenergie an der übergeordneten Kompetenz des Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Im Aufsichtsrat der Expo 2000 GmbH trat Griefahn für ein von ihrem Mann entwickeltes ökologisches Konzept für die Weltausstellung ein. Dies wurde von der Opposition als "Familienfilz" bezeichnet. Schröder beurlaubte sie 1995 zeitweise als Umweltministerin, entlassen konnte sie der mit Einstimmenmehrheit regierende Ministerpräsident nicht. Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss ging dem Vorwurf der Begünstigung des Ehemannes nach, ohne ihn allerdings beweisen zu können.
Kritiker werfen Griefahn, die im Juni 2000 den Vorsitz des Bundestagsausschusses für Kultur und Medien von der zuvor zurückgetretenen Dr. Elke Leonhard übernommen hatte vor, sie habe Leonhard gemeinsam mit dem damaligen Kulturstaatsminister Michael Naumann aus dem Amt "gemobbt"
[Bearbeiten] Gesellschaftliches Engagement
Ab 1980 beteiligte sie sich am Aufbau des Greenpeace-Büros in Hamburg, welches sie dann zehn Jahre leitete. Dort organisierte sie von 1980 bis 1983 unter anderem Kampagnen gegen die chemische Verschmutzung der Nordsee (Dünnsäure-Verklappung) und andere Formen der chemischen Umweltverschmutzung. Von 1984 bis 1990 war sie als erste Frau Mitglied im internationalen Vorstand von Greenpeace.
Sie ist stellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsrates der Deutschen Welle, Mitglied im Kuratorium der „Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas“, Mitglied der deutschen UNESCO-Kommission, Mitglied im Vorstand der Kulturpolitischen Gesellschaft, Mitglied in Vorstand und Jury des "Right Livelihood Award Foundation", Stockholm (Alternativer Nobelpreis) und stellvertretende Vorsitzende des Stiftungsrates der F.C. Flick-Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz.
Monika Griefahn und ihre Familie wurde von Rapper Sido im Lied "Nixxx los" heftig attackiert, nachdem sie durch ihr Engagement gegen "sexistischen, rassistischen, Drogen- und Gewalt-Verherrlichenden" Deutsch-Rap auf Konfrontations-Kurs mit der deutschen Rapszene ging. Auch von anderen deutschen Rappern wird sie immer wieder aufgrund ihrer Äußerungen erwähnt. (Wobei es die Erwähnungen nur selten in die Medien schaffen.)
[Bearbeiten] Veröffentlichungen
- Monika Griefahn (Hrsg.): Greenpeace. Wir kämpfen für eine Umwelt, in der wir leben können. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1983, ISBN 3-498-02434-5
- Monika Griefahn: Weil ich ein Lied hab'. Die Politik einer Umweltministerin. Piper, München 1994, ISBN 3492036880
[Bearbeiten] Kabinette
[Bearbeiten] Literatur
- Jürgen Streich: Monika Griefahn. Politik, Positionen, Perspektiven. Zebulon, Köln 1997, ISBN 3-928679-60-0
[Bearbeiten] Weblinks
- Website von Monika Griefahn
- Biografie beim Deutschen Bundestag
- Literatur von und über Monika Griefahn im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Griefahn, Monika |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Politikerin (SPD) |
GEBURTSDATUM | 3. Oktober 1954 |
GEBURTSORT | Mülheim an der Ruhr |