Mein Vaterland
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Mein Vaterland (tschech. Má vlast) ist ein Zyklus von sechs sinfonischen Dichtungen von Bedřich Smetana. Das berühmteste Werk daraus ist „Die Moldau“.
Der Zyklus besteht aus den folgenden sechs Teilen:
- Vyšehrad
- Die Moldau (Vltava)
- Šárka
- Aus Böhmens Hain und Flur (Z českých luhů a hájů)
- Tábor (beendet 13. Dezember 1878; UA 4. Januar 1880)
- Blaník (beendet 9. März 1879; UA 4. Januar 1880)
Die Uraufführung des kompletten Zyklus fand am 5. November 1882 in Prag statt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Vyšehrad
Vyšehrad wurde von Ende September bis 18. November 1874 komponiert und am 14. März 1875 uraufgeführt.
Smetana beschreibt hier die Geschichte der Prager Burg Vyšehrad. Er beginnt mit den Harfenklängen des Sängers Lumír [Lumier], die dann in die Töne der Waffen übergehen und auf einmal erscheint die Burg in voller Pracht. Im nächsten Teil besinnt sich Smetana der Geschichte von Vyšehrad, bis nach einem Marsch die Burg einstürzt. Nun erklingen wieder die Hafenklänge Lumírs und die Musik erinnert sich noch einmal an die Burg. Es folgt das Strömen der Moldau und zum letzten Mal erklingen die Klänge von Lumírs Harfe.
[Bearbeiten] Die Moldau
Smetana komponierte Die Moldau (Vltava) vom 20. November bis 8. Dezember 1874 bei völliger Taubheit. Das Stück wurde am 4. April 1875 uraufgeführt.
Als Form der Programmmusik folgt sie rondoartig einem tonmalerisch widergespiegelten Programm, welches teilweise aus dem schwedischen Volkslied "Ack Värmland" (nämlich der Hymne der schwedischen Provinz Värmland) besteht, welches Smetana in seiner Zeit in Göteborg liebgewonnen hatte. Smetana beschreibt es selbst wie folgt:
„Die Komposition schildert den Lauf der Moldau, angefangen bei den beiden kleinen Quellen, der kühlen und der warmen Moldau, über die Vereinigung der beiden Bächlein zu einem Strom, den Lauf der Moldau durch Wälder und Fluren, durch Landschaften, wo gerade eine Bauernhochzeit gefeiert wird, beim nächtlichen Mondschein tanzen die Wassernixen ihren Reigen: auf den nahen Felsen ragen stolze Burgen, Schlösser und Ruinen empor. Die Moldau wirbelt in den Johannisstromschnellen; im breiten Zug fließt sie weiter gegen Prag, am Vyšehrad vorbei, und in majestätischem Lauf entschwindet sie in der Ferne schließlich in der Elbe.“
[Bearbeiten] Šárka
Smetana beendete den Teil Šárka [Schaarka] am 20. Februar 1875, er wurde am 17. März 1877 uraufgeführt.
Dieser Teil handelt von der Amazonenkönigin Šárka, die der Männerwelt Rache geschworen hat. Sie ist als Köder an einen Baum gebunden, als sich der Prinz Ctirad mit einem Marsch ankündigt. Er wechselt ein paar Worte mit der Amazonenkönigin und verliebt sich sofort in sie. Die beiden feiern Hochzeit, und als alle eingeschlafen sind, ruft die Šárka mit ihrem Horn die Amazonen heran. Die sinfonische Dichtung endet mit der männermordenden Szene.
[Bearbeiten] Aus Böhmens Hain und Flur
Smetana stellte die Komposition von Aus Böhmens Hain und Flur (Z českých luhů a hájů) "Gedanken und Gefühle beim Anblick der böhmischen Heimat" am 18. Oktober 1875 fertig, die Uraufführung erfolgte am 10. Dezember 1878.
[Bearbeiten] Tábor
Dieser Ort war in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts ein Hauptlager der Hussiten (Jan Hus, Religionsreformator). Tábor wurde im 19. Jahrhundert ein Zentrum der tschechischen nationalen Wiedergeburt.
[Bearbeiten] Blaník
Blaník ist ein Berg, in dem ein tschechisches Heer - von heiligem Wenzel geführt - verborgen schläft und dem tschechischen Land in schlechtesten Zeiten helfen wird.
