Marie Dressler
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Marie Dressler (* 9. November 1868 in Cobourg/Ontario; † 28. Juli 1934 in Santa Barbara/Kalifornien; eigentlich Leila Marie Koerber) war eine kanadische Schauspielerin.
Dressler begann ihre Karriere auf dem Theater bereits im Alter von 14 Jahren. 1892 spielte sie erstmals am Broadway und war in den folgenden Jahren ein beliebter Vaudevillestar.
1914 trat sie erstmals in der Filmkomödie Tillie Punctured Romance neben Charlie Chaplin auf. Nachdem sie sich als Gewerkschaftsführerin während eines Streiks der Bühnenarbeiter engagiert hatte, wurde sie auf eine schwarze Liste gesetzt und hatte jahrelang große materielle Not.
Ihre gute Freundin, die Drehbuchautorin Francis Marion sorgte für sie während der Jahre und verschaffte ihr ab 1927 einen Vertrag mit dem Studio MGM. Zuerst wurde Dressler als resolute ältere Dame eingesetzt, gerne als landlady, also Vermieterin. Mit der Schauspielerin Polly Moran trat sie in vielen Streifen gemeinsam auf und bildete ein populäres Komödiengespann.
Erste Erfolge in The Patsy und The Divine Lady machten sie bekannt. Den Durchbruch hatte sie jedoch 1930, als sie in Greta Garbos Tonfilmdebüt Anna Christie die Rolle der Marty, einer verbitterten, alten Prostituierten übernahm. Im selben Jahr drehte sie Min and Bill neben Wallace Beery, der zwar gut 20 Jahre jünger war als sie, in dem Film jedoch ihren Ehemann spielte. Min and Bill war der finanziell erfolgreichste Streifen des Jahres und Dressler wurde noch im selben Jahr zum kassenträchtigsten Kinostar gewählt. Sie spielte ab da nur noch in Prestigeproduktionen und besonders während der großen Depression war sie die populärste Schauspielerin der USA.
Sie gewann 1930 einen Oscar als beste Schauspielerin für ihre Rolle in Min and Bill und wurde 1932 für Emma erneut nominiert. Am 7. August 1933 war sie auf dem Titel des TIME-Magazins. Im selben Jahr spielte sie ihre bekannteste Rolle, die verarmte Bühnenschauspielerin Charlotte Vance in MGMs opulenter Verfilmung des Broadwayhits Dinner at Eight. Dressler wurde noch vor John Barrymore, Jean Harlow und Wallace Beery angekündigt. Der Streifen Tugboat Annie aus dem selben Jahr, der sie erneut mit Wallace Beery zusammenbrachte, war nach Queen Christina von Greta Garbo und Dancing Lady mit Joan Crawford der dritterfolgreichste Streifen von MGM des Jahres.
Anfang 1934 wurde bei ihr eine tödliche Erkrankung diagnostiziert. Louis B. Mayer gab ihr noch kurz vor ihrem Tod einen neuen, finanziell lukrativen Vertrag, um ihre Moral zu unterstützen.
Frank Capra wollte 1933 Dressler für die Rolle der Apple Annie in seiner Filmversion von Lady for a Day engagieren, doch Louis B. Mayer ließ sie nicht gehen. Die Rolle ging an May Robson, die ironischerweise nach Dresslers Tod einige ihrer Rollen bei MGM übernahm.
Sie war von 1900 bis 1906 mit George Hoppert verheiratet und hatte eine Tochter.
[Bearbeiten] Filmographie (eine Auswahl)
- 1929 - The Divine Lady - Regie: Frank Lloyd mit Corinne Griffith
- 1930 - Anna Christie - Regie: Clarence Brown (mit Greta Garbo unc Charles Bickford)
- 1930 - Let Us Be Gay - Regie: Robert Z. Leonard (mit Norma Shearer)
- 1930 - Min and Bill - Regie: George W. Hill (mit Wallace Beery)
- 1932 - Emma - Regie: Clarence Brown (mit Richard Cromwell und Jean Hersholt)
- 1933 - Tugboat Annie - Regie: Mervyn LeRoy (mit Wallace Beery)
- 1933 - Dinner at Eight - Regie: George Cukor (mit John Barrymore, Wallace Beery und Jean Harlow)
[Bearbeiten] Buch
Porträt: "Marie Dressler: Die ernsthafte Komödiantin" in: Paul Werner und Uta van Steen: Rebellin in Hollywood. 13 Porträts des Eigensinns. Frankfurt 1986. ISBN 3-88633-061-3
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Dressler, Marie |
ALTERNATIVNAMEN | Koerber, Leila Marie (bürgerlicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | kanadische Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 9. November 1868 |
GEBURTSORT | Cobourg/Ontario |
STERBEDATUM | 28. Juli 1934 |
STERBEORT | Santa Barbara |