Mahlstein
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Der Mahlstein auch Reibstein oder Handmühle genannt, ist ein Gerät zur Umwandlung kornartiger Strukturen, primär der von verschiedenen Getreidesorten in mehlartige Form.
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[Bearbeiten] Epi-Paläolithikum
Der älteste Mahlstein stammt aus der Fundstelle "Cuddie Springs" - Südost Australien. Das Datum wurde mit c.27ka (27.000 Jahren) angegeben. Die archäologischen Ausgrabungen belegen ferner, dass in dieser Gegend auch schon primitiver Getreideanbau stattgefunden hat (1).
Die nächsten Fundstellen von Mahlsteinen tauchen in der Levante auf. Ob auch hier bereits Ackerbau betrieben wurde, muss noch belegt werden. Diese räumliche Beschränkung weist darauf hin, dass, wie der israelische Biologe Lev Yadun feststellt, die Wildgetreidesorten am Ende der Eiszeit auf ein Gebiet im nördlichen Syrien und der südöstlichen Türkei beschränkt war. Auf ihnen wurde Wildgetreide gemahlen, das vermutlich zu Fladenbrot gebacken wurde. Darauf deutet zumindest ein in Israel entdeckter Mahlstein hin. Wissenschaftler analysierten die Stärkekörner, die gemeinsam mit dem Mühlstein erhalten blieben. Sie lassen sich bestimmten Pflanzenarten zuordnen. Vergleiche der mikroskopisch kleinen Überreste zeigten, dass die 23.000 Jahre alten Körner von wilder Gerste oder von wildem Weizen stammten. Für die Verarbeitung von Wurzeln oder Knollen auf dem Mahlstein fanden sich keine Hinweise. Die zeitgleich aufgekommenen Mörser, in denen heute in Afrika z.B. Hirse gestampft wird, wurden dagegen zum Zerstampfen von färbenden Substanzen verwendet. Es gibt keine Beweise, dass Brot gebacken wurde, obwohl auch Überreste von Öfen gefunden wurden. Bereits vor mehr als 20.000 Jahren legte man unter dem Kopf des Toten von Ohalo in der Levante einen Mahlstein.
[Bearbeiten] Neolithikum
Auch in manchen Bestattungen der Bandkeramik lagen Mahlsteine unter dem Kopf von Toten.
[Bearbeiten] Bronzezeit
[Bearbeiten] Eisenzeit
Seit der mittleren Latenezeit ist in Mitteleuropa die Drehmühle bekannt.
[Bearbeiten] Literatur
- Lev-Yadun, S. et al. 2000 The Cradle of Agriculture in Science 288: 1602–1603.
- (1) Grinding stones and seeds of change: starch and phytoliths as evidence of plant food processing; Richard Fullagar, Judith Field and Lisa Kealhofer.
