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LZ 7

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LZ 7
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LZ 7

Der Zeppelin LZ 7 „Deutschland“ ist ein Verkehrsluftschiff. Es war der siebte in Friedrichshafen am Bodensee gebaute Zeppelin und wurde von der 1909 gegründeten Deutschen Luftschifffahrts Aktiengesellschaft (DELAG) betrieben.

Das Luftschiff „Deutschland“ stürzte am 28. Juni 1910 im Teutoburger Wald bei Iburg, heute Stadt Bad Iburg, in Niedersachsen ab.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Das Luftschiff

[Bearbeiten] Maße

LZ 7 „Deutschland“ war mit 148 Meter Länge, einem Durchmesser von 14 Metern und einem Traggasvolumen von 19.300 Kubikmetern größer als die Vorgängermodelle. Die drei Motoren leisteten 375 PS. Ein Motor war in der Führergondel untergebracht, die beiden anderen in der hinteren Gondel.

[Bearbeiten] Ausstattung

Die in der Mitte des Luftschiffes angebrachte Passagierkabine bot 24 Reisenden Platz. Sie war luxuriös ausgestattet: mit Mahagoni-Holz ausgekleidet, Deckenbalken und Säulen mit Perlmutt-Einlegearbeiten geschmückt, der Fußboden mit einem Teppich belegt. Das Mobiliar bestand aus eleganten Korbstühlen und kleinen Tischen. Die Insassen hatten einen freien Blick durch große Schiebefenster. Während der Fahrt wurden ihnen Speisen und Getränke serviert. Die Tageskarte wies Gänseleber-Pastete, Malossol-Kaviar, Hummer, kaltes französisches Masthuhn, Pralinés, französische Früchte sowie an Getränken Deinhard Cabinet, Rhein- und Moselwein, Kognak und Grand-Marnier cordon rouge auf.

[Bearbeiten] Besatzung

Die Besatzung bestand aus einem Führer, einem Fahringenieur, zwei Steuerleuten und vier bis fünf Maschinisten.

[Bearbeiten] Jungfernfahrt

Die „Deutschland“ unternahm am 19. Juni 1910 ihre Jungfernfahrt. Am 22. Juni 1910 traf sie auf ihrer Überführungsfahrt von Friedrichshafen in Düsseldorf ein. Ihre erste Rundfahrt unternahm sie mit 20 Passagieren, darunter fünf Frauen, am 24. Juni 1910 ab Düsseldorf.

[Bearbeiten] Der Absturz

Um die Personenbeförderung in Luftschiffen populär zu machen, lud man 19 Journalisten, darunter auch zwei Reporter großer englischer Tageszeitungen, zu einer Fahrt am 28. Juni 1910 ein. LZ 7 „Deutschland“ sollte eine Vergnügungsfahrt unternehmen. Es wurde eine Reise durch widrige Wetterverhältnisse. Die Fahrt endete bei Bad Iburg (Niedersachsen) am Limberg nahe dem Höhenzug Freden mit einem Absturz im Wald. Menschen kamen nicht zu Schaden.

Kurt Puzicha aus Hamburg von der Marine-Luftschiffer-Kameradschaft berichtete, nach dem Start in Düsseldorf habe das Luftschiff zunächst Kurs auf Solingen genommen. Um 8.35 Uhr habe man den Gästen ein Sektfrühstück mit Kaviar gereicht. Um 8:45 Uhr habe der hintere Backbord-Motor ausgesetzt. Eine Stunde später erreichte man Remscheid. Wegen zunehmenden Winds scheiterte der Versuch, über Elberfeld wieder in Richtung Düsseldorf zu kommen. Also versuchte man es nach Nordnordost in Richtung Dortmund, um dort zu landen. Um elf Uhr setzte heftiger Regen ein, der Zeppelin wurde nach Nordnordwest abgetrieben. Als nächsten Landeort entschied man sich für Münster. Als das Luftschiff um 12.15 Uhr über Lüdinghausen stand, kam Sturm auf. Nun wollte man den Teutoburger Wald überqueren, um nördlich des Gebirgszuges in Osnabrück zu landen.

Um 13.30 Uhr gelang es über Kattenvenne, den dritten Motor wieder in Gang zu setzen. Nun wollte man wieder nach Münster. Über Ostbevern stand die „Deutschland“ bis 16:30 Uhr im Unwetter. Der Treibstoff reichte nur noch zwei bis drei Stunden. Osnabrück blieb als letzter Ausweg.

Kurt Puzicha schreibt: „Über dem Teutoburger Wald stand eine schwefelgelbe Wolkenwand. Als das Schiff in die Wolken eintauchte, wurde es von 300 m Höhe auf 1050 m gerissen. Schneeflocken umwirbelten die ‚Deutschland‘. Die Passagiere waren die ganze Zeit ruhig und sich auch keiner Gefahr bewusst.“ Kurz nach 17 Uhr tauchte der Zeppelin unter die Wolken und stand „unmittelbar über den Waldhöhen des Teutoburger Waldes. In diesem entscheidenden Augenblick setzte der vordere Motor aus.“ Die Deutschland krachte in den Nadelwald. Acht Meter über dem Waldboden „blieb LZ VII in einem Gewirr von Ästen und Zweigen in der Luft hängen. Es herrschte vollkommene Stille. Schnell wurde eine Strickleiter vom Schiff herabgelassen und Passagiere und Besatzung verließen das Wrack.“

Graf Zeppelin traf am nächsten Morgen mit einem Schnellzug in Osnabrück ein. An die schwer zugängliche Unglücksstelle fuhr er nicht mehr, denn die Aufräumarbeiten waren weitgehend beendet. Beteiligt hatten sich daran zunächst 50 Arbeiter eines Iburger Drahtseilwerks, herbeigeholte Monteure und Soldaten.

[Bearbeiten] Der Absturz in den Medien 1910

Der Gedenkstein am Limberg
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Der Gedenkstein am Limberg
Detail des Gedenksteins
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Detail des Gedenksteins

Bereits kurz nach dem Absturz am 28. Juni 1910 erschienen die ersten Presseberichte über das Unglück. Die Bevölkerung in der nahen Stadt Osnabrück wurde durch Extrablätter über das Ereignis informiert. Um 16:25 Uhr wurde berichtet: „Z VII liegt an der Chausee Wellendorf-Iburg bei der Zeche Limberg. Es hat eine Explosion stattgefunden.“ Wobei die angebliche Information über die Explosion ein Irrtum war. Weil Berichterstatter auch überregionaler Zeitungen mitgefahren war, erschien schnell eine Fülle von Augenzeugenberichten.

Die „Osnabrücker Zeitung“ berichtete am 29. Juni 1910 vom Unglücksort: „Nur noch ein paar Schritte durch den Wald, und man stand vor dem Vorderteil des gigantischen anderhalbhundert Meter in der Länge messenden und doch so fast durchsichtig leichten Luftschiffkörpers. [...] Klaffende Risse zeigten sich überall, die Hülle war von den Bäumen aufgeschlitzt. [...] Die vordere Gabel war noch einigermaßen unversehrt, auch die Kabine hatte keinen nennenswerten Schaden erlitten. Aber dann mit einem Male ein Bruch von oben bis unten durch! Das Gestänge war zersplittert, die Hülle hier vollständig zerrissen, die Stücke lagen überall am Boden herum. Das Innere des Luftschiffes lag offen da. Dicke Tannen ragten im Inneren empor und hatten die Bolconets zerstört.“

Der Absturz hatte schon am Tag des Unglücks selbst Neugierige in Massen in den Berg gelockt. Die „Osnabrücker Zeitung“ berichtete: „Was das Unglück des ‚Zeppelin‘ für die Bevölkerung bedeutet, soll man auch hier bald daran erkennen, wie von allen Seiten, mit der Bahn, auf Gespannen, mit Automobilen, Fahrrädern und zu Fuß die Leute aus Bielefeld, Münster, Osnabrück usw. herbeikamen. Da wurde es auf den schmalsten Waldgängen des sonst so einsam daliegenden Berges lebendig.“

Im kollektiven Gedächtnis der Bevölkerung von Bad Iburg und Umgebung ist die Erinnerung an das Unglück bis heute wach. Auf Osnabrücker Platt beschrieb der Iburger Heinrich Künne, was ihm sein Vater von dem Unglück erzählte: „Ick weet et noch wie van Daage, siär use Pappe, os ik de mächtige Zigarren ganz schraut über den Friär (Anm: gemeint ist der Berg Freden) för de düsteren Wolken in die Luft staun seug. Up eenmol sackede he nau unnen weg und man konn de nix miähr van sehn - Et duerde garnich lange do keimen de Lüe met Fahrriäer, met Piärd und Wagen un auk to Foote, und se röpen: 'De Zeppelin is unnergaun, do buorben up'n Limbiärge (Limberg) mot he liggen.“

[Bearbeiten] Zeppelinstein

1911 errichtete der Teutoburger-Wald-Gebirgsverein an der Unglücksstelle einen Gedenkstein. Die Bronzetafel trägt die Inschrift: „Hier strandete schneebedeckt im Sturm am 28. 6. 1910 das erste Verkehrs-Luftschiff Z 7 'Deutschland' - Trotzdem vorwärts -“ . Die Stelle ist bis heute Ziel von Wanderern in diesem Teil des Teutoburger Waldes.

[Bearbeiten] Siehe auch

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