Log (Messgerät)
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Ein Log (auch Logge, Mehrzahl Loggen; v. engl. Log = (ursprüngl.) Holzklotz) ist in der Seefahrt und Navigation ein Messgerät zur Bestimmung der Fahrgeschwindigkeit von Wasserfahrzeugen. Es zeigt die im Wasser zurückgelegte Strecke (siehe auch Etmal) oder die Geschwindigkeit (Fahrt) an.
Die ursprüngliche Messmethode besteht z.B. darin, ein Stück Holz, das an einer Leine befestigt ist, längsseits eines fahrenden Schiffs ins Wasser zu werfen. Das Holz bleibt nahezu an derselben Stelle im Wasser liegen. Nach einer festen Zeit (die früher mit einer Sanduhr, dem Logglas, ermittelt wurde) wird die Länge der abgelaufenen und (üblicherweise alle ca. 7 m) mit Knoten markierten Logleine bestimmt und danach die ganze Anordnung wieder an Bord gezogen.
Die gemessene Geschwindigkeit wurde früher zusammen mit dem angezeigten Kompass-Kurs zur exakten Ortsbestimmung von Wasserfahrzeugen außer Sicht von bekanntem Land benötigt. Die Kurs- bzw. Standortbestimmung anhand der Addition einzelner mit dem Log sowie dem Chronometer und dem Kompass gemessener Wegstücke wird "Koppeln“ bzw. “Koppelnavigation", engl. Dead Reckoning, genannt.
Bauartbedingt kann ein Log immer nur die Relativgeschwindigkeit zum umgebenden Wasser ermitteln. Zur Bestimmung der absoluten Schiffsgeschwindigkeit war man daher auf Mess- und Erfahrungswerte der jeweiligen Fluss- bzw. Meeresströmungen angewiesen.
Heutige Verfahren mittels Funknavigation und Satellitennavigation ergeben zusammen mit der Uhr präzisere Ortsbestimmungen von Wasserfahrzeugen, so dass Messungen mit dem Log meist nur noch informationellen Charakter haben oder per Differenz zu den Werten aus der Satellitennavigation Aufschluss über die Wasserströmungen geben.
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[Bearbeiten] Ausführungen und Mess-Prinzipien
[Bearbeiten] Relingslog
Das „Relingslog“ ist eine einfachere Art der Bestimmung der Schiffs- oder Stromgeschwindigkeit vor allem bei geringen Geschwindigkeiten.
Dazu wird das Maß der Meridiantertie benutzt. 1 Meridiantertie ist der 3600te Teil einer Seemeile = 0,514 Meter (1 Sekunden-Knoten-Länge).
Zur Messung misst man eine möglichst lange gerade Strecke an der Schiffsreling in Meridiantertien (a. 0,514 m) ab und stoppt die Zeit, die ein über Bord geworfenes Stück Holz benötigt, um die Strecke der abgemessenen Meridiantertien zu durchlaufen. Beispiel: eine Strecke 100 Meridiantertien geteilt durch gemessene 20 Sekunden ergibt eine Geschwindigkeit von 5,00 Kn.
[Bearbeiten] Patentlog
Das Patentlog hat einen Propeller, der an einer biegsamen Welle hängt. Dessen Drehung wird von einem Zählwerk am Heck des Schiffes gemessen und zeigt wie bei einem Kilometerzähler entweder die Seemeilen oder die Geschwindigkeit an. Ist der Propeller direkt am Unterwasserschiff montiert, heißt es Sumlog. Die Elektro-Logge hat statt des Propellers ein Impeller genanntes Schaufelrad. Dieses dreht einen Miniatur-Generator, dessen elektrische Leistung, auf Fahrt umgerechnet, zur Anzeige kommt.
[Bearbeiten] Dutchman's Logge
Ende des 16. Jahrhunderts wurde in Holland jene Logge entwickelt, von der der Name "Knoten" für die Schiffsgeschwindigkeit kommt: ein dreieckiges Holzbrett (Logscheit), das ein unten angebrachtes Bleistück im Wasser senkrecht hält. Die daran befestigte lange, durch Knoten markierte Logleine lässt man sich lose durch die Hand laufen und misst deren Zahl mit einer Sanduhr.
Später brachte man die Leine auf einer Spindel an, deren gleichmäßiges Abrollen genauere Messungen erlaubt. Wenn man die Anzeige für das jeweilige Fahrzeug "eicht" und evtl. auch Wind und Wellen berücksichtigt, lassen sich einige Prozent Genauigkeit erzielen.
Der eigentliche Knotenabstand war in keiner Weise genormt, daher war "ein Knoten" eine lokal ziemlich abweichende Geschwindigkeit.
[Bearbeiten] Elektronische Loggen
funktionieren mit Ultraschall, der schräg voraus abgestrahlt und vom Meeresboden reflektiert wird. Ein spezielles Prinzip nützt die elektrische Leitfähigkeit des Salzwassers. Dafür wird ein elektromagnetisches Feld erzeugt, das sich analog zur Geschwindigkeit verändert.
[Bearbeiten] Rohrlog
Die hydrostatischen Loggen wiederum messen den Staudruck des fahrenden Schiffes und entsprechen dem Staurohr der Flugzeuge. Auch die Umdrehungen des Propellers geben ein passables Maß für die Fahrt, wenn sie wegen Tiefgang, Seegang, Algenbewuchs usw. korrigiert wird. Diese Quasi-Eichung auf einer bekannten Teststrecke - etwa zwischen zwei Baken eines Fahrwassers - nennt man "Meilenlaufen".
[Bearbeiten] Generelles zu Loggen
In jedem Fall - mit Ausnahme des Ultraschall-Prinzips - liefern die Loggen die "Fahrt durch Wasser".
Sie muss teilweise - wie oben beschrieben - wegen der äußeren Umstände korrigiert werden, vor allem aber um den Einfluss der Strömung. Diese Strömungen (meist 1-3 Knoten) können die Strecken immerhin um einige Zehntel verfälschen, sind aber
- beim Ankern messbar (siehe oben), oder
- in einem guten Seehandbuch nach Revier und Jahreszeit zu finden,
- oder meteorologisch abschätzbar (nach Wind).
- Modellierte Vorausberechnungen mit Wetterlage, thermischen Gradienten und Salzgehalt sind inzwischen ebenfalls möglich - siehe Ozeanografie.
Heutzutage am einfachsten ist die Bestimmung von Strömungen durch Vergleich der Logge mit anderen Navigationsverfahren (z.B. GPS). Dann lassen sie sich auch gleich im vorhinein bei der Steuerung berücksichtigen ("aktives Koppeln").
Die Koppelnavigation mit Bedacht auf Strömungen heißt übrigens Stromschiffahrt - nicht zu verwechseln mit Fahrten in großen Flüssen.