Lockheed XFV-1

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Bei der Lockheed XFV-1 Salmon handelt es sich um einen in den USA in den 1950er Jahren entwickelten einsitzigen Heckstarter zur Abfangjagd.

Die Maschine beruhte auf einem vollkommen unkonventionellen Konzept. Zum Start ruhte die FV-1 auf einen kleinen Fahrgestell am Heckleitwerk. Eine gegenläufige, von einem Turboprop-Triebwerk angetriebene Luftschraube hob das Flugzeug senkrecht in die Luft. Der Landevorgang lief in umgekehrter Reihenfolge ab.

Die Entwicklung begann 1947, als die US-Marine und Luftwaffe, ausgehend von einem Szenario durch sowjetische Angriffe vernichteter Flughäfen, ein Kampfflugzeug mit minimalem Platzbedarf zum Start und zur Landung forderte. Ähnliche Gedankenansätze gab es bereits zum Ende des 2. Weltkrieges bei Focke-Wulf und Heinkel. Neben der Lockheed XVF-1 wurde auch für die Convair XFY-1 ein Entwicklungsauftrag vergeben. Die XFV-1 war ein Ganzmetallmitteldecker mit trapezförmigen Tragflächen. Das Leitwerk bestand aus kreuzförmig angeordneten Flächen.

Für Flugversuche wurde die XFV-1 provisorisch mit einem starren konventionellen Spornradfahrwerk ausgerüstet und startete am 23. Dezember 1953 zu ihrem Erstflug. Entwicklungsleiter war Clarence Johnson, Projektnummer von Lockheed war 081-400. Obwohl die Maschine während des Fluges mehrmals in die vertikale Betriebsart überführt werden konnte zeigte sich ein grundsätzlicher Leistungsmangel in diesem Flugzustand. Auch war der Übergang und der anschließende Landevorgang für einen erfahrenen Testpiloten wie Herman Salmon, der die Flugerprobung durchführte, kein grundsätzliches Problem, doch wurde klar, das für einen normalen Piloten unter erschwerten Bedingungen dieser Vorgang außerordentlich riskant sein konnte.

Insgesamt wurden 32 Flüge durchgeführt, bevor das Projekt im Juni 1955 eingestellt wurde. In den USA gab es daraufhin weitere Entwicklungen senkrechtstartender Flugzeuge, die jedoch alle mehr oder weniger erfolglos blieben. Erst der Hawker Siddeley Harrier bewies die Einsatztauglichkeit eines Senkrechtstarters.

Der einzige Prototyp ist erhalten geblieben und befindet sich im U.S. Naval Air Museum in Pensacola

[Bearbeiten] Technische Daten

• Triebwerk: ein Allison YT40-A-6 Turboprop mit 5,850 shp (4362 kW)
• Luftschraubendurchmesser: 4,88 m
• Höchstgeschwindigkeit: 930 km/h in 4500 m Höhe
• Dienstgipfelhöhe: 13.200 m
• Reichweite: 845 km
• Leergewicht: 5.263 kg
• maximales Abfluggewicht: 7.360 kg
• Spannweite: 8,35 m
• Länge: 11,43 m
• Flügelfläche 22,85 m²
• Bewaffnung: vier 20-mm-Maschinenkanonen, 48x70-mm-Luft-Luft-Raketen. Der Prototyp war jedoch unbewaffnet.