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Lienz

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Wappen Karte
Wappen der Stadt Lienz Lage von Lienz in Österreich
Basisdaten
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Lienz
Fläche: 15,94 km²
Einwohner: 12.079 (Volkszählung 2001)
Bevölkerungsdichte: 812 Einwohner je km²
Höhe: 673 m ü. A.
Postleitzahl: A-9900
Vorwahl: +43 4852
Geografische Lage: Koordinaten: 46° 49' 47" N 12° 46' 11" O 46° 49' 47" N 12° 46' 11" O
Kfz-Kennzeichen: LZ
Gemeindekennziffer: 70716
Adresse
Gemeindeamt:
Hauptplatz 7
A-9900 Lienz
Offizielle Website: www.stadt-lienz.at
E-Mail-Adresse: rathaus@stadt-lienz.at
Politik
Bürgermeister: Dr. Johannes Hibler (ÖVP)
Gemeinderat: 21 Mitglieder: 10 ÖVP,
5 SPÖ, 1 FPÖ, 3 LSL,
2 GAL
Lage von Lienz in Tirol

Lienz ist Hauptstadt des gleichnamigen Tiroler Bezirks Lienz, Hauptort in Osttirol sowie Gewerbe-, Tourismus- und Kulturzentrum.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

[Bearbeiten] Geografische Lage

Die Stadt liegt im Kreuzungspunkt von Drau-, Puster und Iseltal und stellt damit seit der Antike einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt zwischen Kärnten, Südtirol und - seit dem Bau des Felbertauerntunnels in den 1960er Jahren - Salzburg (Bundesland) dar. Seit der Abtrennung und Angliederung Südtirols an Italien 1919 hat Osttirol jedoch keine gemeinsame Grenze mehr mit dem bei Österreich verbliebenen Teil Tirols. Die Isel mündet bei Lienz in die Drau; südlich ragen die Lienzer Dolomiten über der Stadt.

[Bearbeiten] Nachbargemeinden

Thurn, Gaimberg
Leisach, Oberlienz Nußdorf-Debant
Amlach, Tristach

[Bearbeiten] Klima

Großklimatisch zum inneralpinen Klimabereich gehörig, sind in Lienz noch Einflüsse des Mittelmeerklimas spürbar. Am meisten begünstigt sind die sonnseitigen Hänge und Siedlungen.

[Bearbeiten] Geschichte

Blick auf Lienz von Norden.
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Blick auf Lienz von Norden.

Die ältesten Funde (am Schlossberg) stammen aus der Zeit um 2000 v.Chr., die erste Siedlung auf Breitegg östlich von Lienz datiert um ca. 2200 v.Chr. Lose zusammengeschlossene keltische Stämme leben ab ca. 300 v. Chr. auch vom Bergbau und werden schließlich durch die Abhängigkeit von den Römern in eine römische Provinz eingemeindet. Kaiser Claudius (41-54 n. Chr.) gründet das « Municipium Claudium Aguntum » das bis zur Hälfte des 3. Jahrhunderts unter stabilen politischen Verhältnissen und in wirtschaftlicher und kultureller Blüte lebte. Zur Auflassung der Siedlung dürfte die Schlacht zwischen Bajuwaren und Slawen um 610 n. Chr. beigetragen haben.

An der neuerlichen Welle der Christianisierung beteiligten sich neben Aquileia auch Salzburg und das Benediktinerkloster Innichen (gegr. 769 von Baiernherzog Tassilo III.). Kaiser Karl der Große teilt 811 die Missionsgebiete von Aquileia und Salzburg und setzt den Fluss Drau als Grenze fest. Ausgenommen aufgrund seiner Lage nördlich der Drau verbleibt die Siedlung um die Kirche St. Ändrä, das heutige Patriasdorf, beim Patriarchat und wird später Sitz der regionalen Verwaltung unter einem Grafengeschlecht, das zunächst den Lienzer Gau in der kärntnerischen Grafschaft Lurngau innehatte. Um 1100 erwarb das Geschlecht die Schutzherrschaft über Aquileia und nannte sich von nun an „von Görz“.

Ende des 12. Jahrhundert errichteten die Görzer im Talboden das Burgum „Lienz“ mit Stadtmauer und Graben in der Form des heutigen Hauptplatzes. Die Ansiedlung wuchs durch die Ansiedlung von immer mehr Händlern und Gewerbetreibenden in den Status einer mittelalterlichen Stadt hinein (Erste Erwähnung als „Stadt“ im Jahr 1242). Im 3. Viertel des 13. Jahrhunderts entstand am Eingang ins Iseltal die neue Residenzburg der Görzer Grafen, das Schloss Bruck. Die Görzer Besitzungen reichten bis nach Krain, die Windische Mark und nach Istrien, später wurden die Grafschaft Tirol und das Herzogtum Kärnten erworben.

Leonhard von Görz, der letzte seines Geschlechts, starb 1500 und somit fiel die Grafschaft an Kaiser Maximilian I. der sie durch den hohen Geldbedarf für Rüstung und Verteidigung an seinen Landhofmeister Michael Freiherr von Wolkenstein verkaufte.

Durch den finanziellen Schaden, der 1609 beim Stadtbrand entstand, sahen sich die Freiherrn von Wolkenstein 1647 gezwungen, die Grafschaft an die Tiroler Landesfürsten zurückzugeben, die sie an das Königliche Damenstift in Hall in Tirol verkaufte. Die Zugehörigkeit währte bis 1783 als Kaiser Joseph II. diese Institution aufhob, womit die Verwaltung von den Behörden des Landes bzw. Staates übernommen wurden.

Der Krieg zwischen Österreich und Frankreich 1805 führte zum Anschluss Tirols an Bayern. Die moderne und aufgeklärte bayrische Regierung erließ zahlreiche kirchenpolitische und ökonomische Reformen sowie Neuerungen in der Verwaltung (darunter die Einberufung zum Militärdienst). Unterstützt durch österreichische Propaganda kam es 1808-09 zu reaktionären Aufständen der Tiroler gegen die von vornherein ungeliebte bayrische Herrschaft (Tiroler Freiheitskampf). Nach der erneuten Niederlage wurde Osttirol Teil der illyrischen Provinz. Bereits 1813 aber kam Lienz wieder unter österreichische Herrschaft.

Die Liebburg, Rathaus von Lienz.
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Die Liebburg, Rathaus von Lienz.

Lienz wird 1868 Bezirkshauptstadt und erlebt einen Aufschwung durch den Bau der Pustertalbahn 1871. Kommunale Anliegen wie der Bau einer Wasserleitung, die Anlage eines Friedhofs, Verbesserungen im Sanitätswesen werden bewältigt. Lienz war eine Garnison der Österr.-Ungarischen Armee. 1914 war hier das Böhmische Feldjäger Bataillon Nr. 1 stationiert. Durch den verlorenen ersten Weltkrieg wird die österreichisch-ungarische Monarchie zerschlagen, Südtirol und Welschtirol (Trentino) von Österreich abgetrennt. Der Bezirk Lienz verlor seine westlichen Gemeinden Winnebach, Sexten, Vierschach und Innichen. Damit war aber Osttirol zwar politisch, nicht aber geographisch mit Nordtirol verbunden. Der Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich 1938 löste eine Begeisterung in der eigentlich katholisch-konservativen und monarchistischen Bevölkerung aus, die sich wirtschaftliche Besserung erhofften, auch wenn österreichweit unter den Bezirken Lienz und unter den Gemeinden Innervillgraten die wenigsten Ja-Stimmen in der Volksabstimmung am 10. April 1938 über den Anschluss an das 3. Reich aufwies. Der Bezirk Lienz wurde vom Gau Tirol losgelöst und dem Gau Kärnten zugeordnet. Ab November 1943 warfen feindliche Flugzeuge zahlreiche Bomben ab, die eine Zerstörung vor allem des Stadtkerns, der sich in der Nähe der Bahnlinie befand, verursachten. Der Einmarsch britischer Truppen am 8. Mai 1945 in Lienz bedeutete das Ende einer unglückseligen Ära.

In Zusammenhang mit dem Kriegsgeschehen sind die Ereignisse im Lienzer Stadtteil Peggetz zu sehen, die sich am 1. Juni 1945 ereigneten. Etwa 100.000 Menschen, mit der Deutschen Wehrmacht verbündete Kosaken und deren Familien, flohen aus Angst vor Vergeltungsmaßnahmen vor der Roten Armee in den Maitagen des Jahres 1945 nach Oberkärnten und Osttirol ("Lienzer Kosaken") und ließen sich zwischen Oberdrauburg und Lienz nieder, alleine 25.000 im Lienzer Stadtteil Peggetz. Nach etwa einem Monat Verweildauer wurden sie jedoch von der Britischen Besatzungsmacht, gemäß der Erklärung von Jalta, durch Trennung von ihren Offizieren und mit Waffengewalt in Viehwaggons gebracht und in Judenburg der UdSSR übergeben. Im Zuge der sogenannten "Repatriierung" kam es zu dramatischen Szenen, bei denen in Lienz rund 3.000 Kosaken – darunter auch Frauen, Greise und Kinder – getötet wurden oder Suizid begangen. Ein Friedhof mit 18 Massengräbern erinnert noch heute an die sogenannte "Tragödie an der Drau".

Nach dem Zusammenbruch von Hitler-Deutschland entstand auch Österreich wieder. Der Bezirk wurde 1947 mit Tirol wiedervereinigt und ein allgemeiner Aufschwung führte zur allmählichen Normalisierung des Lebens. Auf die Jahre des Wiederaufbaus folgte eine Konsolidierung geprägt vom allgemeinen Wohlstand, wesentlicher Verbesserung der städtischen Infrastruktur (Wohn- und Schulenbau) und der kulturellen Blüte.

Siehe auch: Geschichte Osttirols, Aguntum

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus 21 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2004 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

Schloss Bruck war Wohn- und Trutzburg der Görzer Grafen, stammt aus dem 12. bis 13. Jahrhundert und wurde zum Museum der Stadt umfunktioniert. Es beherbergt die Albin Egger-Lienz-Galerie, das volkskundliche Museum der Stadt, die kulturhistorische Ausstellung des Schlosses sowie die archäologische Abteilung von Aguntum und Lavant.

Die Stadtpfarrkirche St. Andrä ist die älteste Kirche der Stadt. Sie wurde auf den Grundmauern eines frühchristlichen Sakralbaues (vermutlich 6. Jahrhundert, Sitz des von Aguntum/Lavant übersiedelten Bischofs) zuerst im romanischen Stil errichtet und im 15. Jahrhundert von der Görzer Bauhütte in eine dreischiffige gotische Basilika umgebaut. Die Altäre stammen aus der Barockzeit, der Turm wurde erst in diesem Jahrhundert fertiggestellt.

Das Bezirkskriegerdenkmal bei der Stadtpfarrkirche St. Andrä, 1925 von Clemens Holzmeister errichtet, wurde von Albin Egger-Lienz mit einem vierteiligen Bilderzyklus versehen.

Die St.-Michaels-Kirche stammt aus dem 14. Jahrhundert, sie war Begräbnisstätte der Herren von Graben, ehemaliger Ministerialien von Lienz.

Die St. Marien Franziskanerkirche und das dazugehörende Franziskanerkloster stammen aus dem 15. Jahrhundert (Görzer Bauhütte). Das Kirchenschiff zeigt ein einheitliches gotisches Gepräge, bereichert durch einige schöne Fresken.

Am Ufer der Isel findet sich neben dem Iselturm auch Teile der ursprünglichen Stadtmauer, wie sie im 16. Jahrhundert die ganze Stadt umgeben hat. Der Turm wurde wiederaufgebaut, das Fresko stammt von Anton Fronthaler. Teile der Stadtmauer sind auch noch an weiteren Stellen in der Stadt zu finden (Kreuzgasse).

Tirols ältester bemalter Bildstock steht beim Siechenhaus (aus der Pest-Zeit um 1400).

Die Liebburg wurde im 17. Jahrhundert von den Grafen von Wolkenstein als Residenz errichtet. 1988 wurde das Gebäude umgebaut und ist nun Rathaus der Stadt Lienz; im Dezember dienen ihre 24 Front-Fenster als Advent-Kalender.

Das Antoniuskirchl (im Kern einst eine Kornkammer) aus dem 17. Jahrhundert wurde zu einer orthodoxen Weihestätte umfunktioniert. Dies geschah im Gedenken an das Massaker und den Massenselbstmord während der Deportierung der Lienzer Kosaken durch die britischen Armee in den ersten Nachkriegsmonaten im Lienzer Stadtteil Peggetz. Dort kann auch eine kleine Gedenkstätte und der Kosakenfriedhof besucht werden.

Die Mariensäule auf dem Johannesplatz wurde nach dem großen Brand im Jahre 1789 an Stelle der vollkommen zerstörten Johanneskirche (einstige Stadtkirche) errichtet.

Die Rieplerschmiede stammt aus dem 16. Jahrhundert und bietet neben gelegentlichem Schauschmieden im Winter einer lebensgroßen Krippe Platz.

Das Dominikanerinnenkloster (Klösterle) besteht durchgehend seit 1220 und gehört zum ältesten Baubestand der Stadt. Die Kirche weist an den Außenmauern oberhalb der gotischen Gewölbe Tramlöcher einer romanischen Flachdecke auf. Bemerkenswert die Fresken verschiedener Künstler.

Aguntum, einzige römische Stadt des Bundeslandes Tirol, liegt 4 Kilometer östlich von Lienz, ihre Blütezeit war zwischen 59 und 450 nach Christus. Umfangreiche Ausgrabungen brachten ein Atriumhaus, Thermenanlagen und ein Stadttor zu Tage. Ein neu errichtes Museum direkt anschließend bietet Einblick in das Leben der damaligen Zeit.

In Lavant, 7 Kilometer östlich von Lienz, findet sich leicht erhöht die Wallfahrtskirche St. Ulrich mit den Resten einer frühchristlichen Bischofskirche innerhalb einer spätantiken Fliehburg aus dem 5. Jahrhundert.

[Bearbeiten] Museen

[Bearbeiten] Musik

Aus Lienz und Umgebung stammt das Männergesangsquartett Osttiroler Viergesang.

[Bearbeiten] Bauwerke

  • Die Liebburg am Hauptplatz dient heute als Rathaus.

[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen

  • Dolomitenlauf - Jänner
  • Laserzlauf; Hochgebirgslauf - Jänner
  • Snowfighter - Februar
  • Sunsitepark Parksession - März
  • Dolomitenradrundfahrt - Juni
  • Bike-Challenge - Juli
  • Straßentheaterfestival OLALA - Juli
  • Altstadtfest - August
  • Red Bull Dolomitenmann - September
  • Osttirol Messe - Oktober
  • Advent in Lienz - Christkindlmarkt - Dezember

[Bearbeiten] Verkehr

Lienz bildet als Ausweichstrecke in den Sommer-Monaten ein Nadelöhr für den Urlaubsverkehr. Diesem Umstand wird derzeit durch Planung von Umfahrungsstraßen entgegengewirkt. Auf Bahnstrecken bestehen Verbindungen über Südtirol (Pustertalstrecke) nach Innsbruck und über die Drautalbahn nach Spittal an der Drau. Die Pustertalstrecke wurde vor dem EU-Beitritt Österreichs im Korridorverkehr geführt.

[Bearbeiten] Bildung

Es gibt in Lienz mit sieben Pflichtschulen und neun weiterführenden Schulen ein sehr hohes Bildungsangebot.

[Bearbeiten] Pflichtschulen

  • Volksschule Süd I
  • Volksschule Michael Gamper
  • Volksschule Nord
  • Hauptschule Egger-Lienz
  • Hauptschule Nord
  • Allg. Sonderschule
  • Polytechnischer Lehrgang

[Bearbeiten] Weiterführende Schulen

  • Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium
  • Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule
  • Bundes-Oberstufen-Realgymnasium
  • Fachschule für wirtschaftliche Berufe der Dominikanerinnen
  • Höhere Bundeslehranstalt für wirtschaftliche Berufe und Hotelfachschule
  • Landwirtschaftliche Lehranstalt
  • Private Höhere Technische Lehranstalt
  • Schule für Allg. Gesundheits- und Krankenpflege
  • Tiroler Fachberufsschule Lienz

[Bearbeiten] Persönlichkeiten der bildenden Kunst



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