Lechfeld
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Das Lechfeld ist eine Schotterebene südlich Augsburgs, die aus Flussablagerungen der letzten Eiszeit (Würm) entstand. Sie liegt zwischen den Alpenflüssen Lech und Wertach. Im Flußbereich zwischen Landsberg und Augsburg sind noch seltene Lech-Urlandschaften erhalten geblieben. Die Einzelflächen unterschiedlicher Heiden und Trockenrasen werden unter dem Begriff Lechtalheiden zusammengefasst. Sie stellen nur noch 1% der ursprünglichen Flächen dar und stehen unter strengem Naturschutz. Es handelt sich um einen der artenreichsten Lebensräume Mitteleuropas.
Nachdem im Jahre 910 die Ungarn ein fränkisches Heer unter Ludwig dem Kind auf dem Lechfeld besiegt hatten, brachte Otto I. den Ungarn 955 in der Schlacht auf dem Lechfeld eine vernichtende Niederlage bei (siehe dazu Ungarnkriege). Außerdem verlief hier seit römischer Zeit eine der Hauptverkehrsrouten zwischen Italien und Deutschland, die Via Claudia Augusta. Aufgrund der Bedeutung dieser Straße wurde diese Landschaft, die sich vor der Angliederung an Bayern Anfang des 19. Jahrhunderts in den Händen des Hochstifts Augsburg befand, als "Straßvogtei" bezeichnet.
Seit den 1920er ist auf dem Lechfeld in Lagerlechfeld ein militärischer Flugplatz beheimatet, 1958 wurde er Heimat des Jagdbombergeschwader 32 der Luftwaffe.Bis September 1998 unterhielt die 66th Millitary Intelligence Group der US Army dort das sogenannte "Training Area Lechfeld". Mit dem Abzug der US Army aus Augsburg wurde das Trainingsgelände zum Militärischen Sicherheitsbereich der Bundeswehr. Die 66th MI Group ist derzeit in Darmstadt stationiert. Link zur 66th Military Intellicence Group
Im März 2004 wurde in der Presse berichtet, dass der militärische Flughafen in naher Zukunft auch zivil genutzt werden soll. Allerdings wurden die Planungen wegen der hohen Umbaukosten und dem Widerstand der Umlandgemeinden (Fluglärm) eingestellt.