Lavanttalbahn
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Die Lavanttalbahn ist eine österreichische Bahnstrecke in der Steiermark und Kärnten. Sie bindet das Kärntner Lavanttal nach Norden an die Südbahnstrecke Richtung Wien und nach Südwesten über die Jauntalbahn Richtung Klagenfurt an. Die Strecke ist eingleisig ausgebaut und nicht elektrifiziert, sie wird mit Diesellokomotiven und -triebwagen geführt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Streckenverlauf
Die Lavanttalbahn zweigt im steirischen Zeltweg nach Süden von der Südbahn ab. Sie überquert den Obdacher Sattel (955m) und folgt sodann dem Lavanttal über Wolfsberg, St. Andrä nach St. Paul, wo in Richtung Westen die Jauntalbahn abzweigt. Die Lavanttalbahn führt noch weiter bis nach Lavamünd nahe der österreichisch-slowenischen Grenze.Der Streckenteil Lavamünd-Unterdrauburg/Dravograd ist abgebaut.
| Kilo- meter |
Höhe m |
Haltestelle | Bemerkung |
|---|---|---|---|
| 0,00 | 670 | Zeltweg | Abzweig von der Südbahn |
| 4,35 | 688 | Weißkirchen | |
| 7,50 | 726 | Eppenstein | |
| 12,54 | 789 | Kathal | (aufgelassen) |
| 16,35 | 872 | Obdach | |
| 23,07 | 870 | Taxwirt | |
| 24,55 | 850 | Reichenfels-St. Peter | |
| 31,18 | 703 | Bad St. Leonhard | |
| 34,49 | 662 | Wiesenau | |
| 36,23 | 638 | Preblau-Sauerbrunn | |
| 38,65 | 607 | Twimberg | |
| 46,85 | 490 | Frantschach-St.Gertraud | |
| 50,43 | 462 | Wolfsberg | |
| 51,93 | 456 | Priel | |
| 54,79 | 431 | St. Stefan im Lavanttal | |
| 59,78 | 406 | St. Andrä im Lavanttal | |
| 63,04 | 395 | Mühldorf im Lavanttal | |
| 66,61 | 379 | St. Paul im Lavanttal | Abzweig zur Jauntalbahn nach Bleiburg |
| 69,50 | 373 | St. Georgen im Lavanttal | |
| 72,60 | 372 | Altacherwirt | |
| 75,40 | 359 | Ettendorf | |
| 78,40 | ? | Lavamünd Markt | |
| 79,17 | 349 | Lavamünd | |
| 82,60 | ? | Rabenstein | |
| Grenze Österreich-Slowenien | |||
| 86,50 | ? | Unterdrauburg Markt | |
| 88,40 | ? | Dravograd/Unterdrauburg |
[Bearbeiten] Aktuelle Nutzung
Auf der gesamten derzeit bestehenden Strecke Zeltweg - Lavamünd findet Güterverkehr statt. Der größte Kunde ist die Papierfabrik Frantschach bei Wolfsberg, weiteres Güteraufkommen entsteht durch zahlreiche andere holzverarbeitende Betriebe.
Der Personenverkehr wird auf der Strecke Zeltweg - Wolfsberg wird fast ausschließlich mit Bussen als Schienenersatzverkehr abgewickelt. Es verkehrt lediglich eine Zugsgarnitur täglich. Zwischen Wolfsberg und Klagenfurt (über die Jauntalbahn) gibt es jedoch regelmäßigen Regionalverkehr. Der Personenverkehr auf der Strecke St. Paul - Lavamünd wird - nur im Sommer - von den privaten Lavamünder Bahnen (LBB) betrieben.
[Bearbeiten] Geschichte
Historisch ist die Lavanttalbahn die Strecke Zeltweg - Wolfsberg - Unterdrauburg - Windischgraz - Wöllan - Cilli. Zumindest im Geschichtsteil soll die Gesamtstrecke besprochen werden.
[Bearbeiten] Errichtung
[Bearbeiten] Unterdrauburg - Wolfsberg
Das erste Projekt für eine Lavanttalbahn stammt aus dem Jahr 1868. 1863 war die Südbahn-Nebenlinie (Marburg -)Unterdrauburg - Bleiburg - Klagenfurt (- Franzensfeste)eröffnet worden. Für die Kärntner Landesregierung war es wichtig, auch eine Bahnverbindung von Unterdrauburg ins Lavanttal zu errichten. 1876 wurde per Staatsgesetz beschlossen, eine normalspurige Nebenbahn zu errichten. Die k.k. privilegierte Südbahngesellschaft begann am 1. Juli 1878 mit dem Bau. Der erste Zug fuhr die 38,09 km lange Strecke Unterdrauburg - Wolfsberg am 4. Oktober 1879. Mit 1. Jänner 1899 übernahm die k.k. österreichische Staatsbahn die Lavanttalbahn.
[Bearbeiten] Cilli - Wöllan
Die Strecke zwischen den damals steirischen Städten Cilli (Celje) und Wöllan (Velenje) diente der verkehrsmäßigen Erschließung der Kohlegruben von Wöllan. Sie wurde von den Steiermärkischen Landesbahnen errichtet. Die 37,5 km lange Strecke wurde am 29. Dezember 1891 eröffnet.
[Bearbeiten] Wöllan - Unterdrauburg
Diese 36,3 km lange Gebirgsstrecke ging am 20. Dezember 1899 in Betrieb. 1970 wurde der Betrieb auf der Teilstrecke Ottischnigberg (Otiški Vrh) - Wöllan eingestellt und die Gleise abgetragen.
[Bearbeiten] Zeltweg - Wolfsberg
Diese Strecke wurde vom k.k. Eisenbahnministerium errichtet. Nach rund 1 1/2 Jahren Bauzeit wurde die Strecke am 10. Jänner 1900 eröffnet.
[Bearbeiten] Haltestellen auf der Strecke Lavamünd - Wöllan anno 1900
| Kilo- meter |
Höhe m |
Haltestelle | Bemerkung | |
| deutsch | slowenisch | |||
| 79,2 | Lavamünd | |||
| 82,6 | Rabenstein-Leifling | |||
| Staatsgrenze seit 1918 | ||||
| 86,5 | Markt Unterdrauburg | |||
| 88,4 | Unterdrauburg | Dravograd | Kreuzung mit der Drautalbahn | |
| 90,3 | Ottischnigberg | Otiški Vrh | Heizhaus | |
| 91,6 | St. Johann ob Drauburg | Sentjanž pri Dravogradu | ||
| 94,2 | St. Gertraud | Sv.Jedert | ||
| 98,4 | Windischgraz | Slovenj Gradec | ||
| Türkendorf | Turiska vas | |||
| Dousche | Dovže | |||
| Missling | Mislinja | |||
| Ober-Dollitsch | Gor. Dolič | |||
| Huda lukna | ||||
| Paak | Paka | |||
| Wöllan | Velenje | |||
[Bearbeiten] Veränderungen nach dem Ersten Weltkrieg
Durch den Friedensvertrag von St. Germain fiel der Bahnknoten Unterdrauburg 1919 an den SHS-Staat (das spätere Jugoslawien). Im Vertrag wurde der Korridorverkehr Lavamünd - Unterdrauburg - Bleiburg ohne Grenzformalitäten festgelegt. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann dieser Korridorverkehr erst wieder 1952. Er war auch der Grund für den Bau der Jauntalbahn. Nach ihrer Eröffnung wurde die Strecke Lavamünd - Unterdrauburg ab 30. Mai 1965 stillgelegt und großteils abgetragen.
Auf der Strecke St. Paul - Lavamünd wurde 1997 der Personenverkehr eingestellt. Seit 2004 führt die private Lavamünder Bahn (LBB) Güterverkehr und im Sommer einen Nostalgieverkehr für Touristen.
[Bearbeiten] Literatur
- Dietmar Rauter, Herwig Rainer: Abseits großer Schienenwege: Die Lavanttalbahn. Zeltweg - Wolfsberg - Unterdrauburg - Wöllan. St. Paul - Bleiburg (Jauntalbahn). Der Wolf Verlag, Wolfsberg 1999. ISBN 3901551395
- 100 Jahre Lavanttalbahn Wolfsberg - Lavamünd 1879-1979. Hrsg. vom Festkomitee. Villach o.J.
