Lars Käppler
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Lars Käppler (* 5. September 1975 in Esslingen am Neckar) ist ein deutscher Neonazi und ehemaliger Funktionär der Jungen Nationaldemokraten (JN), der bundesweit als Redner auf rechtsextremen Kundgebungen und Demonstrationen auftritt. Für die NPD trat er mehrfach als parteifreier Kandidat bei Bundestags- und Landtagswahlen an.
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[Bearbeiten] NPD/JN-Funktionär
Der gelernte Tischler und Groß- und Außenhandelskaufmann aus Neckarwestheim wurde Mitte der 1990er Jahre in der rechtsextremen Szene aktiv. 1997 verweigerte ihm das Kreiswehrersatzamt Heilbronn aufgrund seiner rechtsextremen Aktivitäten den Antritt zum Grundwehrdienst. Von 1996 bis 1999 war er als stellvertretender Landesvorsitzender der JN in Baden-Württemberg und im Landesvorstand der NPD tätig. Ende Mai 1999 trat er aus der NPD aus. Anlass war die Aufnahme von Safet Babic in die NPD, die Käppler und weitere Parteimitglieder verhindern wollten, da Babic ursprünglich nicht aus Deutschland kommt und einen Doppelpaß besitzt. Ihrer Meinung nach könne in der NPD nur Mitglied werden, wer „deutschen Blutes sei“.
Zur Bundestagswahl 2005 trat Käppler für die NPD als parteiloser Direktkandidat im Wahlkreis Heilbronn an. Bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg am 26. März 2006 trat er für die NPD in den Wahlkreisen Heilbronn und Schwäbisch Hall an.
[Bearbeiten] Bewegung Deutsche Volksgemeinschaft (BDVG)
Ende 1999 gründete Käppler das „Bildungswerk Deutsche Volksgemeinschaft“, das 2001 in „Bewegung Deutsche Volksgemeinschaft“ (BDVG) umbenannt wurde. Die BDVG vertritt nationalsozialistische Positionen, die sich am 25-Punkte-Programm der NSDAP orientieren. Sie organisiert Schulungsveranstaltungen und Kundgebungen, z.T. in Zusammenarbeit mit anderen rechtsextremen Organisationen wie der Deutschen Liga für Volk und Heimat (DLVH), dem "Freundeskreis Ein Herz für Deutschland" und zahlreichen Freien Kameradschaften.
Käppler war zunächst stellvertretender Vorsitzender und dann seit 2000 Bundesleiter der BDVG sowie Inhaber des Verlages „Volk in Bewegung“ und bis 2005 "Schriftleiter" des gleichnamigen, vierteljährlich erscheinenden BDVG-Organs. Im Herbst 2004 trat Käppler offiziell aus der BDVG aus und machte dies in einem Schreiben an das Landesamt für Verfassungsschutz Baden-Württemberg öffentlich. Er blieb jedoch geschäftsführender Verlagsleiter des Verlags „Volk in Bewegung“, über den vor allem rassistische, geschichtsrevisionistische und esoterische Publikationen vertrieben werden. Neben Käppler waren noch andere junge Neonazis aus Rheinland-Pfalz in der BDVG aktiv wie beispielsweise Mario Matthes, die die Organisation ca. 2004 fast alle wieder verließen und überwiegend zur NPD zurückkehrten.
[Bearbeiten] Bürgerinitiative für ein besseres Deutschland
Im Herbst 2004 gründete er die rassistische „Bürgerinitiative für ein besseres Deutschland“, die sich gegen den EU-Beitritt der Türkei wendet. Für diese „Bürgerinitiative“ hat er auch die Demonstration am 1. Mai 2005 in Worms angemeldet.
[Bearbeiten] Redner auf Neonazi-Kundgebungen
Käppler tritt bundesweit als Anmelder von und Redner auf Neonazi-Kundgebungen und Demonstrationen auf, so zum Beispiel beim "Heldengedenken" im November 2002 in Hoyerswerda oder auf einer Demonstration der BDVG gegen die Wehrmachtsausstellung am 13. Juli 2003 in Schwäbisch Hall. Die NPD hatte zeitweise ein Auftrittsverbot für ihn auf Parteiveranstaltungen verhängt, dieses jedoch später wieder aufgehoben, was auf eine Wiederannäherung zwischen Käppler und der NPD hindeutet. Lars Käppler verfügt über enge Kontakte zu Christian Worch, Herbert Schweigert und Bernhard Schaub sowie dem rechtsextremen Liedermacher Frank Rennicke, die häufig zusammen mit Käppler bei Veranstaltungen des BDVG auftraten.
Im Zusammenhang mit einer von ihm geleiteten Demonstration am 6. März 2004 in Schwäbisch Hall wurde Käppler am 25. Juli 2005 wegen Landfriedensbruchs zu einer Geldstrafe in Höhe von 70 Tagessätzen a 30 Euro verurteilt. Nachdem die Neonazi-Demonstration durch Bürger und Bürgerinnen blockiert worden war, gab Käppler seinen Anhängern per Megafon den Auftrag, gegen die Polizei anzustürmen, um sich so selbst den Weg frei zu machen. Er drohte an: „Wir geben der Polizei noch eine Minute...dann stürmen alle da hoch...“ Seinem Herunterzählen der Sekunden folgt dann der Sprechchor „Jetzt geht es los“ – und dann stürmen die so Aufgewiegelten gegen die Polizeikette, wobei auch mit Fahnenstangen in Richtung Polizei geschlagen wurde.