Ladin Dolomitan
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Dolomitenladinisch (Ladin Dolomitan) |
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Projektautor | Heinrich Schmid im Auftrag des SPELL | |
Jahr der Veröffentlichung | 1998 | |
Sprecher | reine Schriftsprache | |
Linguistische Klassifikation |
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Besonderheiten | als gemeinsame Schriftsprache für die ladinischen Sprachen entwickelt |
Ladin Dolomitan ("Dolomitenladinisch") ist die Schriftsprache der Dolomitenladiner, die auf Gemeinsamkeiten der fünf Hauptdialekte des Ladinischen basiert. Alle Formen des Ladin Standard oder Ladin Dolomitan existieren bereits, sie werden von den Idiomen übernommen. Es wird der größte gemeinsame Nenner gefunden zwischen verschiedenen Formen einer Sprache.
Sie ist das Ergebnis des sog. SPELL-Projekts (Servisc per la planificazion y Elaborazion dl Lingaz Ladin - "Dienst für Planung und Ausarbeitung der ladinischen Sprache") der Union Generala di Ladins dles Dolomites (Projektinhaber) und der ladinischen Kulturinstitute Micurà de Rü und Majon di Fascegn, das eine einheitliche Schriftsprache für die Dolomitenladiner kreieren sollte. Den Auftrag zur Ausarbeitung des Projekts erhielt 1988 der Zürcher Professor Heinrich Schmid, der zuvor bereits die bündnerromanische Schriftsprache Rumantsch Grischun entworfen hatte. Schmid veröffentlichte 1998 seine Wegleitung für den Aufbau einer gemeinsamen Schriftsprache der Dolomitenladiner, in der die Grundzüge der neuen Schriftsprache dargestellt wurden.
Ziel von Ladin Dolomitan ist nicht, die bestehenden ladinischen Sprachen der verschiedenen Talschaften zu ersetzen und zu verdrängen. Vielmehr soll Ladin Dolomitan als Standardsprache zur Verständigung zwischen Sprechern der verschiedenen Idiome dienen. Auch kann dies den Verwaltungsaufwand von Gebietskörperschaften und Organisation verringern, die nicht nur an eine einzige Talschaft gebunden sind. So erlaubt es z.B. der Verwaltung des Landes Südtirol, sich in einer einzigen ladinischen Sprachform an die Gemeinden in Gröden und im Gadertal zu wenden. Dennoch ist die Akzeptanz des Ladin Dolomitan unterschiedlich, insbesondere gibt es in Gröden großen Widerstand. Im Gadertal, im Fassatal und in Buchenstein steht die Bevölkerung dem Ladin Dolomitan recht aufgeschlossen gegenüber. Bis heute haben nur wenige Institutionen, etwa die Comunanza Ladina de Bulsan, die Union Generela di Ladins dles Dolomites (Dachorganisation der Sella-Ladiner) oder der Alkoholkrankenverband Südtirols (A.K.V.S.), die Sprache übernommen.