Kuiseb

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Der Kuiseb ist einer der stärksten Riviere Namibias, der im Kohmashochland westlich der Hauptstadt Windhuk entsteht. Die Länge des Kuiseb beträgt ungefähr 560 km, die Größe des Einzugsgebietes ist 14.700 km², wovon nur 900 km² zur Abflussbildung beitragen. Im Hochland sind die dominierenden Gesteine Schiefer Schiefer und Quarzite. Der Kuiseb verläuft vom Hochland in südwestlicher Richtung zum 2 - 4 Millionen Jahre alten Kuiseb-Cañon, welcher im Schnitt 20 m breit und bis zu 200 m tief ist. Einige Kilometer nach dem Cañon ändert der Kuiseb seine Richtung und verläuft nordwestlich durch die Wüste Namib zum Atlantik. An diesem Teilstück befindet sich auch die Wüstenforschungsstation Gobabeb. Vom Cañon zum Atlantik bildet der Kuiseb eine scharfe Trennlinie zwischen den südlich gelegenen orangen Dünen und dem beigen Sand und Gestein nördlich davon. Unterhalb von Gobabeb ist die Flutebene des Kuiseb bis zu 1000 m breit. Bei seinen Abgängen in regenreichen Jahren nimmt er den in sein Bett gewehten Sand mit Richtung Meer. Von 1837 - 1977 hat er nur 14 mal den Atlantik erreicht, im Durchschnitt gab es alle 10 Jahre soviel Regen, dass der Kuiseb in der Nähe von Walfischbucht ins Meer floss. Die Abflussereignisse im Kuiseb stehen in direkter Verbindung mit den Niederschlagsereignissen im Einzugsgebiet. Hier sind vor allem die Niederschlagsintensität und die Lage der Niederschlagsfelder entscheidend. Die Niederschläge können sogenannte Flash-Floods auslösen. Die Abflussereignisse werden vor allem im östlichen Teil des Einzuggebietes gebildet. Diese Abflussereignisse tragen über die Transmission Losses zur Auffrischung der Grundwasserreserven bei. Diese Grundwässer sind für die Küstenregion in der Mitte Namibias äußerst wichtig. Es werden die beiden großen Städte Walvis Bay und Swakopmund mit Wasser versorgt. Außerdem wird die Wasserversorgung der Uranmine Rössing, die dazugehöhernde Stadt Arandis und weitere Siedlungen der Region aus dem Gebiet des Kuisebs bestritten.

Auf ungefähr 150 km zwischen Harubes und Rooibank wird eine dichte Waldvegetation durch den Kuiseb unterstützt. Diese Wälder, die nur entlang des unteren Kuiseb auftreten, sind eindeutig von den Flutereignissen und dem unterirdischen Wasserfluss im Alluvium abhängig. Das Trockental des Kuiseb wird als lineare Oase oder grüner Gürtel bezeichnet, und stellt eine wichtige Wanderroute für Fauna und Flora dar. Unterhalb von Rooibank, verschwindet die Baumvegetation fast vollständig aus dem Flusstal. Es gibt Berichte über einen Rückgang der Vegetation in den letzten Jahren, was auf den sinkenden Grundwasserspiegel, durch die intensive Grundwassernutzung am Unteren Kuiseb, zurückgeführt wird. Zusätzlich kann aber auch die Überweidung durch Ziegen zum Rückgang der Vegetation beigetragen haben.

Von Walfischbucht führt Pad C14 über den Kuiseb Pass nach Solitaire und weiter nach Maltahöhe. In der Nähe des Passes im Kuiseb-Cañon befand sich eines der Verstecke von Hermann Korn und Henno Martin während ihrer Flucht im Zweiten Weltkrieg, auch bekannt als Henno Martin Shelter oder Karpfenkliff.

[Bearbeiten] Literatur

• DWA (Department of Water Affairs) (1987): The Kuiseb Environment Project: An update of the hydrological, geohydrological and plant ecological aspects. Report Number: W87/7. Windhoek.
• Henno Martin, Wenn es Krieg gibt gehen wir in die Wüste, Verlag der Namibia Wissenschaftlichen Gesellschaft, Windhuk, Namibia, 1984
• Kalinki, Muinjo, K. (1998): Groundwater modelling of the lower Kuiseb River between Rooibank and Gobabeb gauging stations. Department of Civil and Environmental Engineering, Land and Water Resources. Royal Institute of Technology. Stockholm. Thesis report series: 1998: 8.
• Jacobson, P.J. (1997): An ephemeral perspective of fluvial ecosystems: viewing ephemeral rivers in the context of current lotic ecology. Ph.D. Blacksburg, Virginia, Virginia Polytechnic Institute and State University.
• Schmidt, G., Plöthner, D. (1999): Abschätzung der Grundwasservorräte im Fluss- und Dünengebiet des Unteren Kuiseb, Namibia. Zeitschrift für angewandte Geologie, 45 (1999) 3.