Kritik und Praxis Berlin
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Die Gruppe Kritik und Praxis Berlin war eine linksradikale Antifa-Gruppe mit Verbindung in die Antideutsche Szene. Ihrem Selbstverständnis nach war sie undogmatisch marxistisch orientiert. Kritik und Praxis Berlin hat sich offiziell am 22.Oktober 2006 aufgelöst.
Der Berliner Verfassungsschutz beobachtete die Gruppe seit ihrem Bestehen und stufte sie als linksextremistisch ein.
Die Gruppe entstand aus dem Flügel der ehemaligen Antifaschistischen Aktion Berlin (AAB), der durch Theoriearbeit eine Langzeitperspektive für die Systemüberwindung entwickeln wollte und weniger aktionsbezogen agierte. Dementsprechend soll der Antifaschismus nicht mehr ausschließlicher Dreh- und Angelpunkt der Argumentation der KP sein, sondern die Gruppe orientiert sich - in Ablösung von der dominierenden antifaschistischen Ausrichtung der AAB - nunmehr stärker auf das Themenfeld ‚Antikapitalismus’. Insbesondere die Kritik an Antisemitismus und Antizionismus innerhalb der Linken war der Gruppe besonders wichtig. Sie wurde daher oft als eine Gruppe der antideutschen Strömung bezeichnet.
Die KP Berlin organisierte Demonstrationen zum Thema Antifaschismus, Kapitalismuskritik und Antisemitismus. Beispiele für Aktionen: 1. Mai Demonstration 2003, Kongresse, Antifa-Demonstrationen, Buchveröffentlichungen, Konzerte, Partys, darunter ein 10.000 Besucher zählendes Open-Air am 7. Mai 2005 in Zusammenarbeit mit der Wochenzeitung Jungle World.
Am 22.10.06 veröffentlichte die Gruppe auf ihrer Internetseite eine Auflösungserklärung. Darin heißt es u.a. "Anspruch der Gruppe Kritik und Praxis war, einen kontinuierlichen Prozess linksradikaler Politik zu erreichen. Ein wichtiger Bestandteil sollte dabei eine Kapitalismuskritik auf der Höhe der Zeit sein, die mit praktischen Aktionen vermittelt werden sollte. Im Rückblick auf die vergangenen 3 Jahre müssen wir feststellen, dass dieser Anspruch von uns nicht eingelöst werden konnte.(...) Das Projekt Kritik und Praxis Berlin ist hiermit beendet, nicht jedoch die politische Arbeit der Beteiligten. Wir werden weiter aktiv sein im Bereich antifaschistischer und antikapitalistischer Politik. Wir werden neue Formen finden und erfinden, in denen wir den Kampf gegen Kapitalismus und Ausbeutung führen werden. Kritik und Praxis Berlin (Berlin, 22.10.06) "