Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Klingenmünster - Wikipedia

Klingenmünster

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Wappen Karte
Wappen von Klingenmünster
Klingenmünster
Deutschlandkarte, Position von Klingenmünster hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Südliche Weinstraße
Verbandsgemeinde: Bad Bergzabern
Koordinaten: Koordinaten: 49° 8′ N, 8° 1′ O 49° 8′ N, 8° 1′ O
Höhe: 183 m ü. NN
Fläche: 10,72 km²
Einwohner: 2353 (31. Dez. 2005)
Bevölkerungsdichte: 219 Einwohner je km²
Postleitzahl: 76889
Vorwahl: 06349
Kfz-Kennzeichen: SÜW
Gemeindeschlüssel: 07 3 37 049
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Steinstraße 2
76889 Klingenmünster
Webpräsenz:
Bürgermeister: Wilfried Türck (SPD)

Klingenmünster ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Südliche Weinstraße in Rheinland-Pfalz, (Deutschland).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografische Lage

Der staatlich anerkannte Erholungsort liegt direkt an der Deutschen Weinstraße. Die Gemeinde gehört der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Bad Bergzabern hat.

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Gründungszeit

Das Dorf Klingenmünster entstand als Ansiedlung von Handwerkern und Bauern um das Reichskloster Klingenmünster. Eine Gründungsurkunde oder andere Dokumente aus dieser Zeit sind nicht mehr vorhanden. In der Literatur werden die drei Jahreszahlen 626, 780 und 840 genannt.

Das Kloster wurde wahrscheinlich im Jahre 626 erbaut, in der Regierungszeit des Merowingerkönigs Dagobert I. (622-639). Für dieses Datum gibt es nur nachfolgende Indizien.
  1. Die Gründung des Klosters geht auf die sogenannten „Schwarzen Mönche“ zurück, welche die Lehre Columbans vertraten. Diese Mönche haben im 7. Jahrhundert zahlreiche Klosteranlagen in Frankreich, Deutschland und Italien erbaut. Dagobert I. war ein Gönner Columbans und somit Stifter zahlreicher Anlagen. Bereits im 8. Jahrhundert wurde die Lehre Columbans durch die Lehre Benedikts abgelöst.
  2. König Dagobert I. ordnete die Rechtsverhältnisse der Haingeraide. Es befindet sich nur eine Lücke im ununterbrochenen Zug der elsässischen und pfälzischen Geraiden, die sich von Wanzenau im Elsass bis Bad Dürkheim in der Pfalz entlang der Vogesen und der Haardt erstreckten. Diese Lücke ist deckungsgleich mit den Besitztümern des Klosters Klingenmünster.
  3. Im Jahre 1737 erfuhr die baufällig gewordene romanische Abteikirche eine barocke Umformung. In einer Aktennotiz des Jahres 1737 berichtete der Pfarrer an die kirchliche Oberbehörde, dass die „allhiesige uhralte aO 626 erbaute Stifts- und Pfarrkirche“ eingerissen und neuerstellt werden soll. Der damalige Pfarrer könnte diese Jahreszahl nur in einer Bauinschrift gelesen haben, denn in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges wurden alle Akten und Bestände vernichtet.
Am 25. Juli 782 bestätigt Karl der Große (768-814) der Kirche von Speyer unter dem Bischof Fleido die Erlassung von Abgaben. In der 1. Reichenauer Verbrüderungsliste wird Fleido als Abt von Klingenmünster genannt. Die Liste selbst enthält keine Jahresangabe, jedoch ist Fleido ab 780 bereits als Bischof von Speyer bekannt.
Um das Jahr 840 brannten die Wohngebäude des Klosters und das Kirchendach ab. Dabei gingen alle Dokumente des Klosters verloren. Die Möche baten deshalb in einem Brief Erzbischof Otgar von Mainz um Unterstützung und Wiederaufbau des Klosters. Dieser Brief ist das älteste erhaltene Dokument. In einer Sankt Gallener Mönchsliste wird Otgar als Abt von Klingenmünster genannt. Die 2. Reichenauer Verbrüderungsliste stellt eine Korrektur der Sankt Gallener Mönchsliste dar, Otgar wird hier als Abt von Klingenmünster mit dem Zusatz Erzbischof von Mainz geführt.

Im 9. Jahrhundert war Hatto I. Abt des „Reichsklosters Klingenmünster“.

[Bearbeiten] Blütezeit des Klosters

Im 11. Jahrhundert ragt eine weitere Gestalt aus dem Konvent von Klingenmünster hervor. Mönch Gottschalk ist von 1071 bis 1084 nachweisbar als geistlicher Notar von Heinrich IV. in der kaiserlichen Kanzlei tätig. Der Mönch selbst hat seine Ausbildung in Klingenmünster von dem Mönch Heinrich erfahren. Heinrich war ein großer „Liedermacher“ seiner Zeit. Nach Beendigung seiner Tätigkeit kam Gottschalk nach Klingenmünster zurück.

Im 12. Jahrhundert legte Abt Stephan (10941114) einen weiteren Grundstein zur Blütezeit des Klosters. Der Klosterbesitz wurde durch Schenkungen, Stiftungen und billige Ankäufe beträchtlich vergrößert. Stephan kam vom Kloster Ebersheim und war bereits Abt von Weißenburg, Selz und Limburg, bevor er 1110 auch Abt von Klingenmünster wurde. Im Gegenzug wurde 1110 Mönch Konrad von Klingenmünster Abt in Ebersheimmünster.

1115 wurde die Abtei von Adalbert I. von Saarbrücken, Erzbischof von Mainz, von allen königlichen, bischöflichen und vogteilichen Diensten und Lasten befreit. Dies geschah allerdings nicht ganz ohne Grund. Adalbert I. war ein Graf von Saarbrücken und versuchte seine Verwandtschaft in Klingenmünster in Amt und Würde zu bringen. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts war der Klosterbesitz zu großen Teilen bereits wieder veräußert und in den Besitz der Grafen von Leiningen und Zweibrücken übergegangen. Diese stammen ebenfalls in gerader männlicher Line von den Grafen von Saarbrücken ab.

1223 stellte Papst Honorius III. das Kloster unter den besonderen Schutz des römischen Stuhles.

[Bearbeiten] Untergang des Klosters

Durch die verschiedenen Veräußerungen des Klosterbesitzes schwand die wirtschaftliche und politische Einflussnahme. Die adligen Familien der Umgebung ließen ihre nachgeborenen Söhne aus Versorgungsgründen in das Kloster eintreten. Dadurch entstand im Laufe der Zeit ein lebhafter Besucherverkehr der Verwandten, weshalb in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts das Kloster und die Ordenszucht in Verfall geriet.

1452 rief Erzbischof Dietrich in einem Mahnschreiben die Abtei zu besserer Zucht auf. Abt Bernhard (1440-1457) legte 1457 die Abtswürde im Kloster nieder, weil er den Anforderungen des Mahnschreibens nicht entsprechen konnte. Auch sein Nachfolger Abt Erpfo Brack von Klingen (14581483) führte eine notwendige Reform nicht durch. Die Reformvorschläge eines erneuten Mahnschreibens von Bischof Matthias von Rammung aus dem Jahr 1469 wurden ebenfalls nicht vollzogen.

1490 waren in der Abtei nur noch vier Konventsmitglieder, weshalb Papst Innozenz VIII. die Abtei am 18. November 1490 in ein weltliches Chorherrenstift umwandelte. Der letzte Abt Eucharius von Weingarten (14831490) wurde zum ersten Propst erhoben.

Während der Amtszeit des dritten Propstes, Johann (1499-1506), litt das Kloster unter einer bayerischen Fehde und dem Landshuter Erbfolgekrieg. Um den Ruin des Stiftes abzuwehren, verpfändete der Propst Johann verschiedene Dörfer. Trotz des wiederholten Schutzbriefes des Kaisers wurde das Stift 1525 im Bauernkrieg durch die Bauern von Pleisweiler und Oberhofen geplündert. Leonhard Schnorr (1530-1538) übernahm als fünfter und letzter Propst das Stift. Wahrscheinlich ließ man aus Einsparungsgründen das Amt des Propstes eingehen, denn ab 1538 übernahm der Dekan die Leitung des Stiftes.

Mit dem Fortschreiten der Reformation und der Glaubensspaltung kam auch der Niedergang des Klosters. Friedrich III. führte in der Kurpfalz die Lehre Johannes Calvins ein. Zwischen 1565 und 1567 wurden alle Klöster aufgehoben und die Einrichtungen vernichtet. 1567 verstarb der greise Dekan Johann Ziegler als letzter Träger der Dekanswürde des Stifts. Der Stiftskustos Niklaus Will übergab daraufhin alle Urkunden, Akten und Register an die kurpfälzischen Beamten. Somit war die Säkularisierung vollendet. Niklaus Will wurde der erste weltliche Dechant.

[Bearbeiten] Literatur

  • Festschrift des katholischen Stiftspfarramts St. Michael, Klingenmünster, 1995
  • Diplomarbeit Das Stift St. Michael Klingenmünster. Klingenmünster, 1982
  • Hausarbeit Die Benediktinerabtei Klingenmünster. 1982

[Bearbeiten] Einrichtungen

  • Pfalzklinikum für Psychiatrie und Neurologie|Pfalzklink Landeck für Kinder- und Jugendpsychiatrie

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Bauwerke

In der Nähe von Klingenmünster liegen die Fliehburg Heidenschuh, die Salierburg Waldschlössel und die Stauferburg Burg Landeck.

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Gemeinde

August Becker (* 27. April 1828 in Klingenmünster, † 23. März 1891 in Eisenach)

[Bearbeiten] Weblinks

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