Kitesch
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Kitesch (Russisch: Китеж) war eine legendäre Stadt im heutigen Oblast Nischni Nowgorod in Russland.
[Bearbeiten] Die Legende
Die Legende besagt, dass Jurij II., Großfürst von Wladimir zuerst die Stadt Maly Kitesch (Klein Kitesch) an der Wolga erbaute - das heutige Krasny Cholm. Manchmal wird Maly Kitesch auch fälschlich mit Gorodez identifiziert, welches ungefähr 30 Jahre vor Jurijs Geburt gegründet wurde. Später überschritt der Fürst die Flüsse Usola, Sanda, und Kerschenez und fand ein herrliches Stückchen Erde an den Ufern des Svetlojar-Sees, wo er sich entschied, die Stadt Bolschoi Kitesch (Groß-Kitesch) zu gründen. Es wird allgemein angenommen, dass der Name der Stadt von der im Jahr 1237 von den Tataren geplünderten königlichen Residenz Kidekscha (nahe Susdal) herrührt.
Nachdem Batu Khan ein Teil von Russland erobert hatte, hörte er von Kitesch und befahl seine Armee dorthin. Maly Kitesch wurde von den Tataren schnell erobert und Jurij war gezwungen, sich nach Bolschoi Kitesch zurückzuziehen. Ein Gefangener verriet den Tataren den geheimen Weg zum Svetlojar-See. Die Armee der goldenen Horde verfolgte Jurij und erreichte bald die Mauern der Stadt. Zur Überraschung der Tartaren hatte die Stadt keinerlei Festungen oder ähnliches. Die Einwohner hatten niemals in Erwägung gezogen, sich verteidigen zu müssen und begannen, inbrünstig um eine Rettung durch Gott zu beten. Als die Tataren dies sahen, begannen sie ihre Attacke, aber mussten unvermittelt stoppen. Rund um sie herum begannen plötzlich unzählige Wasserfontänen aus der Erde zu sprudeln. Die Angreifer mussten zurückweichen und konnten nur mitansehen, wie die Stadt in einem See versank. Das letzte, was sie sahen war das Kreuz auf der Kuppel der Kathedrale. Kurz darauf waren nur noch Wellen zu sehen.
Diese Legende gab den Anstoß für unzählige Gerüchte, welche bis heute weiterleben. Es wird erzählt, dass nur solche, die rein in Herz und Seele sind, den Weg nach Kitesch finden können (ironischerweise heißt die Straße zum See immer noch „Батыева тропа“, Batus Pfad). Auch heißt es, dass bei ruhigem Wetter manchmal die anklagenden Glockenspiele und der Gesang der Einwohner aus dem Svetlojar-See zu hören sind. Einige sagen, dass die Frommsten das Licht religiöser Prozessionen („крёстный ход“ genannt) und sogar Gebäude am Grund des Sees sehen können. Deshalb wird der Svetlojar-See manchmal das „russische Atlantis“ genannt.
[Bearbeiten] Kitesch in der Kunst
Nikolai Rimski-Korsakows Oper „Die Legende der unsichtbaren Stadt Kitesch und der Jungfrau Fewronia“ (Premiere 1906 in Sankt Petersburg)
Die Stadt wird auch in einem Gedicht von Anna Achmatowa und in einer Novelle von Arkadi und Boris Strugazki erwähnt.