Ketokörper
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Ketokörper oder auch Ketonkörper ist die Bezeichnung für drei Verbindungen, die vor allem in katabolen Stoffwechsellagen (also Hunger oder Diät) gebildet werden und unter Umständen zu einer Ketose führen. Unter Ketokörpern fasst man Acetoacetat (auch Acetacetat genannt), Aceton und β-Hydroxybutyrat (BHBA) zusammen. Letztere Verbindung ist die Bedeutendste der drei.
Die Ketokörper werden in der Leber aus Acetyl-CoA gebildet, welches aus der β-Oxidation stammt. Sie stellen die "verschiffbare" Form des Acetyl-CoAs in unserem Körper dar. Zur Verwertung der Ketokörper müssen sich Gehirn und Muskeln aber zunächst umstellen, indem sie Enzyme exprimieren die zur Rückwandlung von Ketokörpern in Acetyl-CoA benötigt werden. In Hungerzeiten tragen die Ketokörper einen beträchtlichen Anteil zur Energiegewinnung bei. So ist es dem Hirn nach einiger Zeit möglich, mit 40g anstatt mit 120g Glucose pro Tag auszukommen.
Die Synthese der Ketokörper erfolgt aus 2 Molekülen aktivierter Essigsäure, Acetyl-CoA, dem normalen Zwischenprodukt des Fettsäureabbaus. Zunächst wird Acetoacetyl-CoA gebildet, welches unter Verwendung einer weiteren Acetyl-CoA-Einheit zum Zwischenprodukt 3-Hydroxy-3-Methyl-Glutaryl-CoA verlängert wird.
Aceton entsteht durch spontane Decarboxylierung aus Acetoacetat und ist gelegentlich im Atem von Diabetikern und Diäthaltenden bzw. auch bei Tieren, die an Ketose erkrankt sind, wahrzunehmen.