Kastell Eining
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
LIMESKASTELL | |
---|---|
Name: | Kastell Eining |
Alternativname: | Abusina |
ORL: | NN |
Limesabschnitt: | Rätischer Limes, Strecke 15 |
Datierung (Belegung): | um 80 bis 5 Jahrhundert |
Typ: | Kohortenkastell |
Einheit: | a) Cohors IIII Gallorum b) Vexillatio der Cohors II Tungrorum milliaria equitata c) Cohors III Brittanorum equitata d) vorübergehend weitere Vexillationen |
Größe: | max. 147 x 125 m = 1,8 ha |
Bauweise: | a) Holz-Erde b) diverse Steinkastelle c) steinernes Kleinkastell |
Erhaltungszustand: | freigelegt und konserviert |
Ort: | Neustadt an der Donau-Bad Gögging/Eining |
Geographische Lage: | Koordinaten: 48° 51' 1" N, 11° 46' 15" O 48° 51' 1" N, 11° 46' 15" O |
Höhe: | etwa 360 m ü. NN |
Vorhergehendes Kastell: | W: ORL 75 Kastell Pförring |
Anschließendes Kastell: | O: Legionslager Regensburg |
Das ehemalige römische Kohorten-Kastell Eining, auch Abusina genannt, liegt nahe Eining bei Bad Gögging und ist die einzige vollständig freigelegte und konservierte römische Wehranlage in Bayern.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Das Kastell wurde im Jahre 80 unter Kaiser Titus als östlicher Anfangspunkt des raetischen Limes errichtet und sollte die Donauschifffahrtswege und Straßenkreuzungen in der Umgebung sichern.
Dwe Ursprung bestand aus einem Holz-Erde-Kastell, das um 120 mit einem Steinwall erweitert wurde. Die erste Hilfstruppeneinheit, die im Kastell Quartier bezog, war die IV. Kohorte der Tungerer (Cohors IV Tungrorum), ab 153 ist schließlich die III. Britannische Kohorte (Cohors III Britannorum) mit sechs Zenturien Infanterie und sechs Turmen Kavallerie überliefert. Sie verblieb dort bis zur Evakuierung der Romanen nach Italien – dem Ende der römischen Herrschaft – im frühen 5. Jahrhundert.
Dreimal wurde das Kastell zerstört: in den Markomannenkriegen Mark Aurels und zweimal während des Alamannensturmes im 3. Jahrhundert. Das Lager war ursprünglich 1,8 Hektar groß, wobei im 3. Jahrhundert der militärische Bereich auf ein Zehntel der Fläche beschränkt wurde, wo eine spätantike Festung entstand. Der Rest wurde zwischenzeitlich in den Vicus (Zivilsiedlung) miteinbezogen, im 4. Jahrhundert jedoch wieder als Kastellareal genutzt.
[Bearbeiten] Literatur
- Thomas Fischer und Günther Ulbert: Der Limes in Bayern. Von Dinkelsbühl bis Eining. Theiss, Stuttgart 1983. ISBN 3-806-20351-2
- Thomas Fischer, Konrad Spindler: Das römische Grenzkastell Abusina-Eining. Theiss, Stuttgart 1984. (Führer zu archäologischen Denkmälern in Bayern: Niederbayern 1). ISBN 3-8062-0390-3
- Ute Jäger: Die Römer an der Donau.Bad Gögging, Kastell Eining. WEK, Treuchtlingen 1993. ISBN 3-924-82853-9
- Dietwulf Baatz: Der Römische Limes. Archäologische Ausflüge zwischen Rhein und Donau. 4. Aufl. Gebr. Mann, Berlin 2000. S. 322-323. ISBN 3-786-12347-0
- Markus Gschwind: Abusina. Das römische Auxiliarkastell Eining an der Donau vom 1. bis 5. Jahrhundert n. Chr. Beck, München 2004. (Münchner Beiträge zur Vor- und Frühgeschichte, 53). ISBN 3-406-10755-9.
[Bearbeiten] Weblinks
- Kastell Eining auf der Seite der Deutschen Limeskommission
- Kastell Eining auf der Seite der Deutschen Limesstraße
- Kastell Eining auf einer privaten Projektseite zur Antike
- Kastell Eining auf einer privaten Limes-Projektseite
- Fotos des Kastells Eining auf einer privaten Webseite