Kalifornischer Goldrausch
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Während des kalifornischen Goldrauschs (1848–1854) suchten Tausende ihr Glück als Goldgräber in Kalifornien.
Am 24. Januar 1848 entdeckt James W. Marshall an Sutter’s Mill, dem Bauplatz für ein Sägewerk auf der Ranch Neu-Helvetien des Deutsch-Schweizers Johann August Sutter, das erste Goldnugget. Da die Arbeiter der Ranch trotz der entsprechenden Anweisung Sutters den Fund ausplaudern, drängen schon bald die ersten Menschen aus Kalifornien zu den Goldfeldern. Zur nationalen Völkerwanderung entwickelt sich der Goldrausch nach einer Ansprache von Präsident James K. Polk vor dem Kongress am 5. Dezember 1848. Polk nutzt die Goldfunde, um den 1846/47 geführten amerikanisch-mexikanischen Krieg um Kalifornien zu rechtfertigen. Damit waren die Goldfunde in Kalifornien offiziell bestätigt.
In der Folge ziehen in den nächsten Jahren mehrere hunderttausend Menschen nach Kalifornien, um ihr Glück zu suchen. Zwischen 1848 und 1852 wächst San Francisco von 14.000 auf 230.000 Einwohner. Die Abwanderung in anderen Landesteilen hat zum Teil tiefgreifende Auswirkungen auf die dortigen Unternehmen: Eine kalifornische Zeitung muss ihr Erscheinen einstellen, weil sie keine Arbeiter mehr hat, Dutzende Schiffe bleiben vor San Francisco liegen, weil die Matrosen sofort nach der Ankunft zu den Goldfeldern ziehen.
Einige wenige Goldgräber werden wirklich reich, die meisten jedoch nicht und diejenigen, die wirklich Gold finden, verspielen es oft oder müssen für einfache Güter Wucherpreise zahlen. So kostet 1849 ein Ei einen Dollar, alte Zeitungen können für 10 Dollar pro Stück verkauft werden und Geld wird für 5% pro Woche verliehen. Händler und Kaufleute gehören daher zu den Gewinnern des Goldrauschs.
Die unkontrollierte Zuwanderung von Menschen verursacht auch große Probleme: Von 1849-1851 brennt San Francisco sechs Mal. Die hygienischen Zustände sind katastrophal, Flöhe und Ratten breiten sich aus. Im Winter 1851 bricht eine Choleraepidemie aus.
Vor dem Goldrausch lebten über 150.000 Indianer auf dem Gebiet des späteren Bundesstaates. Bis 1870 waren nur noch 31.000 übrig geblieben. Über 60% waren an Krankheiten gestorben, die Goldsucher mitgebracht hatten. Zahllose Indianer wurden von ihrem Land vertrieben und massakriert. Auf Skalps von Indianern wurden Prämien ausgesetzt, Kinder von Indianern wie Sklaven verkauft. Bei der Gewinnung von Gold wurden über 7.000 Tonnen Quecksilber freigesetzt, die Flüsse und Seen vergifteten.
Durch seinen Reichtum und wegen seiner stark gewachsenen Bevölkerung wird Kalifornien am 18. Oktober 1850 als 31. Staat in die Union (USA) aufgenommen.
Ab 1854 wird der Goldabbau industriell im großen Maßstab betrieben. Damit ist die Zeit der privaten Goldgräber vorbei.
Weder Sutter noch Marshall konnten vom Gold profitieren: Marshall starb völlig mittellos, Sutter verlor den größten Teil seines riesigen Besitzes, der einmal weite Teile Kaliforniens umfasst hatte.
Siehe auch: Goldrausch, Forty-Niners
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
Sachbuch
- Kevin Starr, Richard J. Orsi (Hrsg.): Rooted in Barbarous Soil: People, Culture, and Community in Gold Rush California,University of California Press, 2000 (Rezension).
Romane und Erzählungen
- Blaise Cendrars: Das Gold (L'Or), Arche Verlag, ISBN 3-7160-2053-2.
- Stefan Zweig: Sternstunden der Menschheit, Insel Verlag, ISBN 3-458-08165-8.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Kalifornischer Goldrausch – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |