Kühlungsborn
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Wappen | Karte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Bad Doberan | |
Koordinaten: | Koordinaten: 54° 8′ N, 11° 45′ O 54° 8′ N, 11° 45′ O | |
Höhe: | 5 m ü. NN | |
Fläche: | 16,16 km² | |
Einwohner: | 7345 (30. Juni 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 455 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 18225 | |
Vorwahl: | 038293 | |
Kfz-Kennzeichen: | DBR | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 51 042 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Ostseeallee 20 18225 Kühlungsborn |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Rainer Karl (CDU) | |
Lage der Stadt Kühlungsborn im Landkreis Bad Doberan | ||
Die amtsfreie Stadt Kühlungsborn ist ein Ostseebad im Landkreis Bad Doberan in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). In der Nähe der Stadt hat das Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik (IAP) seinen Sitz.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Kühlungsborn liegt an der mecklenburgischen Ostseeküste, ca. 25 km von Rostock entfernt. Unmittelbar südlich der Stadt erhebt sich der Höhenzug der Kühlung mit dem weithin sichtbaren Leuchtturm Bastorf. Kühlungsborn ist der größte Bade- und Erholungsort Mecklenburgs und liegt direkt an der Mecklenburger Bucht. Der Titel „Seebad“ wurde der Stadt am 15. Februar 1996 verliehen. Mit 3150 Metern Länge verfügt Kühlungsborn über die längste Strandpromenade Deutschlands. Am westlichen Ende mündet die Promenade in den Baltic-Platz. Der breite Sandstrand zieht sich über etwa sechs Kilometer hin.
Die Stadt entstand 1938 durch Zusammenschluss der Gemeinden Brunshaupten, Arendsee und Fulgen. Laut Gründungsurkunde ist „Ostseebad“ fester Namensbestandteil. Somit hieße es „Seebad Ostseebad Kühlungsborn“. Zur Vereinfachung einigten sich die Stadtvertreter, den Seebad-Titel nicht anzuführen.
Kühlungsborn ist Sitz des zur Leibniz-Gemeinschaft gehörenden Instituts für Atmosphärenphysik, das in der Nähe das Forschungsradar OSWIN betreibt.
[Bearbeiten] Stadtgeschichte
[Bearbeiten] Die Ursprünge
Die Stadt Kühlungsborn entstand am 1. April 1938 durch die Zusammenfassung der drei Orte Fulgen, Brunshaupten und Arendsee. Die Geschichte dieser drei Ursprungsdörfer führt fast 800 Jahre zurück. 1177 wurden in einer Urkunde „Bruno von Cubanze" und „zwei Dörfer Brunos" erwähnt. „Cubanze" heißt möglicherweise Tempelbezirk oder Rodung. 1219 wurde der Name „Brunshövede" (= Hof oder Hafen des Brunos) in einer Urkunde erwähnt. Das Dorf wurde zu dieser Zeit vom Landesfürsten einem Nonnenkloster geschenkt, das seinen Sitz zunächst in Parchow bei Kröpelin, später in Neukloster hatte. Das Dorf Arendsee soll von den Nonnen dieses Klosters seinen Namen erhalten haben, und zwar nach dem gleichnamigen Kloster in der Altmark. Fulgen wurde erst während des Dreißigjährigen Krieges erwähnt, als alle drei Dörfer schwer heimgesucht wurden, besonders aber Fulgen. Brunshaupten war ein Reihendorf, das ungefähr dem Verlauf des Cubanze-Baches folgte. Der älteste Teil von Arendsee ist dort zu finden, wo die Landstraße nach Rerik in scharfem Knick Kühlungsborn verlässt. Fulgen war vor dem Dreißigjährigen Krieg ein großes Dorf östlich von Brunshaupten. Die Bewohner der drei Dörfer lebten ärmlich von Fischfang und Landwirtschaft. Einige durften sich „Erbpächter“ nennen, ihr Pachtland hatte die Größe kleiner Bauernstellen, die meisten wirtschafteten auf Büdnereien und Häuslereien.
[Bearbeiten] Der Anfang als Seebadeort
1857 ließ der Erbpächter E. Wittholz von Fulgen ein zweistöckiges Logierhaus erbauen und einen Badeprospekt drucken, in dem er sich zur Aufnahme von Badegästen empfahl, und für eine Person pro Woche für Aufwartung, Beköstigung, Logis und Bäder 7 bis 9 Reichstaler je nach Zimmerwunsch berechnete.Eine verheerende Sturmflut im November 1872 richtete auf dem Hof Fulgen erheblichen Schaden an. Da alle Wiesen und Weideflächen und sogar die Stallungen unter Wasser standen, wurde das Vieh kurzerhand für einige Tage im komfortablen Logierhaus untergebracht. Und 1881 kamen Badegäste auch nach Brunshaupten und drei Jahre später nach Arendsee. 1887 zählte man in Brunshaupten rund 600 Einwohner und 300 Gäste. Von Kröpelin aus wurde 1895 mit dem Bau einer Chaussee nach Brunshaupten begonnen. Ab dann fuhr zweimal täglich ein Postomnibus nach Arendsee und Brunshaupten. Für diese Tour wurde mit Privatfahrzeugen etwa eine Stunde benötigt. Man konnte auch mit einem Zweispänner von und nach Kröpelin ohne Unterbrechung und Aufenthalt für 6 Mark die einfache Fahrt nach Brunshaupten und Arendsee gelangen. Es gab einen Badeverein, der 1899 beschloss, dass eine Warmbadeanstalt gebaut werden sollte. Zu dieser Zeit waren auch schon einige Logierhäuser, wie das „Ostseehotel“ oder die „Strandperle“ bezugsfertig. Erstmalig wurde ein Promenadensteg von 120 Metern Länge in die Ostsee hinein errichtet. Mit dem Promenadenweg wurde 1900 begonnen, der parallel zum Strand verlief. Am 01. Juni 1901 wurde für die Feriengäste, die sich erstmals auch zu der Zeit der Osterferien einstellten, das bereits erwähnte Warmbad eröffnet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden die Hotels und Pensionen im Dünengelände. Am 04. August 1906 wurden Petroleumlampen als Straßenbeleuchtung eingeführt, da Gas oder elektrische Anlagen bei der großen Ausdehnung von Brunshaupten und Arendsee zu teuer gewesen wären. 1908 bis 1912 entstand die zentrale Wasserversorgungsanlage. 1909 beschloss man, ein Gaswerk zu bauen. Seit 1910 fährt die Bäderbahn Molli von Bad Doberan über Heiligendamm bis Brunshaupten und Arendsee. 1911 erhielten die beiden Orte elektrischen Strom. 1912 steckten rund 17 Millionen Mark an Privatkapital in den Häusern der Badebezirke.
Trotz gemeinsamer Interessen arbeiteten die Gemeinden Brunshaupten (mit Fulgen) und Arendsee getrennt, oft sogar in scharfer Konkurrenz gegeneinander. Viele Einrichtungen gab und gibt es deshalb zweifach (z.B. die Konzertgärten Ost und West, zwei Seebrücken). Die Anzahl der Gäste stieg in den Friedensperioden stark an (1913: 28000 Gäste bei 2600 Einwohnern, 1933-35: 30000-45000 Badegäste jährlich, 1970-1981: 130000-160000 Badegäste jährlich). Am 1. April 1938 wurden Arendsee und Brunshaupten mit Fulgen zur Stadt „Ostseebad Kühlungsborn“ zusammengeschlossen und dieser gleichzeitig das Stadtrecht verliehen. Das Wappen sind drei nach rechts fliegende silberne Möwen mit aufgerichteten, schwarz auslaufenden Schwingen in blauem Feld (Auszug aus der Stadturkunde). Auch wenn die im derzeitigen Wappen dargestellten Möwen nach links zu fliegen scheinen, so entspricht ihre Flugrichtung den heraldischen Richtlinien (siehe Heraldik und Blasonierung).
[Bearbeiten] 1945 bis 1989
Im Jahre 1945 wird Kühlungsborn für viele Kriegsflüchtlinge zum zeitweiligen oder endgültigen neuen Zuhause. Eine Anzahl von Hotels und Pensionen wurden im Jahre 1953 während der sogenannten „Aktion Rose“ teilweise willkürlich enteignet und verstaatlicht und in Ferienheime und Anlagen des staatlichen FDGB-Gewerkschaftsbundes umgewandelt (insgesamt in der DDR werden 440 Hotels und Pensionen sowie 181 Gaststätten, Wohnhäuser und Wirtschaftsbetriebe beschlagnahmt, in 527 Fällen strafrechtliche Ermittlungsverfahren eröffnet, in Kühlungsborn werden 50 Einrichtungen verstaatlicht). Die Besitzer wurden, falls sie Widerstand leisteten, teilweise in Schauprozessen verurteilt. Viele sahen sich gezwungen in die BRD überzusiedeln. Die nunmehr staatlichen Ferieneinrichtungen wurden bis 1989 hauptsächlich für Ferien- und Kuraufenthalte der DDR-Bürger nach strengen Platzvergaberichtlinien und Vergabe von sogenannten FDGB-Ferienschecks genutzt. Individualtourismus war, wie in den meisten Ostseebädern in der DDR bis 1989 nicht, oder nur sehr eingeschränkt möglich (durch Nutzung von Privatwohnungen oder Camping). Die Kosten bei Nutzung des FDGB-Ferienschecks waren sehr gering (60-100 Mark der DDR für 14 Tage Vollpension am Meer). Durch die einheitliche Ferienzeit (Juli/August) in der DDR war Kühlungsborn und insbesondere alle Handelseinrichtungen in dieser Zeit regelmäßig von Urlaubern überflutet. Es kam häufig zu Versorgungsengpässen in den Handelseinrichtungen. In den sogenannten „Ostseewochen“ (meistens die erste Juliwoche), die rund drei Jahrzehnte lang jährlich als Festwochen durchgeführt wurden, versuchte die DDR-Führung sich international Anerkennung zu verschaffen. Es gab ein besseres Warenangebot und zahlreiche hochkarätige Kulturveranstaltungen. Die Teilnehmer aus den Ostseeanliegerstaaten und Norwegens wurden in extra hierfür freigehaltenen Ferienheimen untergebracht.
[Bearbeiten] Seit 1989
Seit der Wiedervereinigung stehen zahlreiche Hotel-Neubauten und vorbildliche Rekonstruktionen von Hotels und Pensionen der alten Bäderarchitektur für den Individualtourismus zur Verfügung. Kühlungsborn wurde nach einem kurzen Einbruch nach der Wiedervereinigung seit Mitte der 1990-Jahre wieder zu einem sehr beliebten Ziel für die Urlaubszeit.
[Bearbeiten] Sehenswert
- Die Dampf-Schmalspurbahn "Molli", der Streckenabschnitt Bad Doberan - Heiligendamm (damals Fürstenbad) wurde 1886 eingeweiht, die Verlängerung bis Brunshaupten und Arendsee erfolgte 1910, die Rekonstruktion der Innenausbauten der Waggons erfolgte zu DDR-Zeiten, mit den damals offenbar modernen Wandmaterialien.
- Die Kühlung: ein waldreicher Höhenzug mit guten Aussichtsmöglichkeiten südlich von Kühlungsborn, entstanden während des Eiszeitalters als Stauchmoräne.
- Frühgotische Kirche in Kühlungsborn-Ost aus dem 13. Jahrhundert mit spätgotischer Triumphkreuzgruppe aus dem 15. Jahrhundert.
- Neubau der 240 m langen Seebrücke in Kühlungsborn Ost im Jahre 1991, seit 1999 wieder mit Schiffsverkehr. Die beiden ursprünglichen Holzkonstruktionen der Seebrücken in Kühlungsborn Ost und West wurden durch die Eismassen in den Wintern 1929 und 1941/42 zerdrückt und nur teilweise wieder aufgebaut. Zu DDR-Zeiten wurden die Brücken verkürzt. Ein regelmäßiger Schiffsverkehr fand nach dem Zweiten Weltkrieg nur in den Anfangsjahren der DDR statt, dieser wurde aufgrund der hierdurch gegebenen guten Fluchtmöglichkeiten in die BRD mit dem Mauerbau im Jahre 1961 eingestellt.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Kühlungsborn unterhält Partnerschaften mit dem Nordsee-Heilbad Büsum und dem Ostseebad Grömitz.
[Bearbeiten] Weblinks
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