Köln-Poll

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Abgrenzung Stadtteil Poll in Porz

Milchmädchen-Denkmal Köln-Poll

Poll ist innerhalb des Stadtbezirks Porz ein Stadtteil der nordrhein-westfälischen Großstadt Köln. Die Einwohnerzahl beträgt 10.980 (Stand 2005), die Fläche 5,17 km².

Poll lebte ursprünglich von der Landwirtschaft und dem Fischfang. Poll war über Jahrhunderte hinweg einer der Lieferanten für landwirtschaftliche Produkte (insbesondere Milch und Fisch, u. a. Maifisch, das heißt Salm). Poller Milchmädchen lieferten diese per Esel in die Stadt.

Historisch bedeutsam für die Entwicklung Kölns war Poll aufgrund seiner Lage. Hier bestand über Jahrhunderte hinweg die Gefahr eine Rheindurchbruchs mit einer wahrscheinlichen Verlagerung des Flussbetts nach Osten. Die Dämme (Poller Köpfe), die den Strom in seinem Bett halten sollten, wurden ab ca. 1200 systematisch angelegt, aber immer wieder durch die Rheinfluten zerstört. Von 1400 an wurden sie erheblich verstärkt, erhielt doch die Stadt Köln das Recht der Pflege. Als erneut die Gefahr eines Durchbruchs bestand, nahm die Stadt das Ufergelände in Erbpacht und baute die Anlagen nach der großen Überschwemmung von 1477 im Jahre 1479 aus. Ohne die Poller Köpfe hätte Köln möglicherweise seine Rolle als Binnenhafenstadt verloren. Im Jahre 2005 wurden die Poller Wiesen (Poller Köpfe) in die Bodendenkmalliste des Landes Nordrhein-Westfalen aufgenommen. Außerdem waren sie Versammlungsort anlässlich des Katholischen Weltjugendtages.

Erstmalig um 1003 urkundlich erwähnt, wurde das Dorf Poll 1888 eingemeindet und entwickelte sich zu einem Stadtteil, der bestimmt ist durch seine unmittelbare Lage am Rhein. Städtebaulich handelt es sich heute um ein Konglomerat unterschiedlicher kleinteiliger Siedlungen. 1923/1924 wurde die Einfamilienhaus-Siedlung An den Maien errichtet. Parallel entstanden auf der anderen Seite der Siegburger Straße Mehrfamilienhäuser am Gartenhof/Krückelstraße. Die Siedlung Baumgarten / Im Forst entstand in den 30er Jahren. Nach dem 2. Weltkrieg schloss sich eine weitere rege Bautätigkeit an: 1955/57 Schreberstraße und Milchmädchensiedlung, 1960/62 bis 1972 Siedlung Raabestraße/Laurenz-Kiesgen-Straße. Das Projekt „Wohnen am Strom“ entstand ab 1972. Ein modernes Wahrzeichen von Köln-Poll ist der Fernmeldeturm Pollonius.

Köln-Poll, Südbrücke (Türme auf der rechten Rheinseite)

Südbrücke mit Blick nach Norden (Poll am rechten Bildrand)

Köln-Poll grenzt im Norden an die zweigleisige Südbrücke, die dem Eisenbahnverkehr, Fußgängern und Fahrradfahrern dient. Südlich grenzt an den Stadtteil die Autobahn A4 und die Rodenkirchener Brücke (Autobahn sowie Spur für Fußgänger und Radfahrer).