Justus Dahinden
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Justus Dahinden (* 18. Mai 1925 in Zürich) ist ein Schweizer Architekt, emeritierter Professor der Technischen Universität Wien und einer der wichtigsten Vertreter der Nachkriegsarchitektur in der Schweiz.
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[Bearbeiten] Leben
Justus Dahinden, 1925 in Zürich geboren, studierte 1945 bis 1949 an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich Architektur, wie auch seinerzeit Max Frisch und Alberto Camenzind, bei Prof. William Dunkel. Seit 1955 hat Dahinden ein eigenes Atelier in Zürich. 1956 wird er mit seiner Arbeit Standortbestimmung zur Gegenwartsarchitektur an der ETH promoviert. 1974 erfolgt seine Berufung als ordentlicher Hochschulprofessor an die TU Wien. Er wird gleichzeitig Leiter des Institutes für Raumgestaltung und Entwerfen an der Technischen Universität Wien. Von der Fakultät für Architektur und Städtebau der Universität von Buenos Aires, der FAU - Facultad de Arquitectura y Urbanismo, Universidad de Buenos Aires, wurde er 1985 mit dem Titel Professor honoris causa ausgezeichnet. Ebenfalls 1996 wurde er mit einem Doctor honoris causa der Slowakischen Technischen Universität in Bratislava geehrt. 1989 wurde er Professor honoris causa der "Scuola de Altos Estudios del (CAYC)", Centro de Arte y Communicacion in Buenos Aires.
Justus Dahinden ist Mitglied und Ehrenmitglied verschiedener internationaler Organisationen und Vereinigungen, wie beispielsweise der GIAP "Groupe International d'Architecture Prospective" in Paris, der SIAC "Société Internationale d'Artistes Chrétiens", des "Colegio De Arquitectos Del Estado De Jalisco AC" in Mexico, und ist mit diesen Gremien bekannt geworden. Internationale Beachtung fand das 1984 durchgeführte "Internationales Architektur Symposium "Mensch und Raum" an der TU Wien, an dem beispielsweise Bruno Zevi, Dennis Sharp, Pierre Vago, Jorge Glusberg, Otto Kapfinger, Frei Otto, Paolo Soleri, Ernst Gisel, Ionel Schein u.a. teilnahmen.
Neben gesellschaftsrelevanten Projekten erforscht Justus Dahinden theoretische Grundlagen aufbauend auf gestaltpsychologischen und philosophischen Erwägungen, verschiedenen Grundbegriffen wie dem "Gesetz der Drei" (Synthese von Struktur, Gestalt und Geist) oder der Idee des "Kontextualismus in der Architektur" (Einheit zwischen Bauwelt, Natur und Mensch). Die Integration ökologischer (biogenetischer) Aspekte, in architektonische "Archetypen", ist Grundlage seiner Architekturentwürfe, beispielsweise in seinen Stadthügelprojekten. Dahinden hat sich darüber hinaus intensiv mit Archigram und den Metabolisten auseinandergesetzt.
Er veröffentlichte zahlreiche Bücher, Forschungsarbeiten und Aufsätze über Architekturtheorie und Technologie; in seinem 2005 erschienen Buch "Mensch und Raum" hat er die Begegnung des Menschen mit dem Raum zusammengefasst. Für seine Bauten und Entwürfe erhielt er zahlreiche internationale Anerkennungen sowie Preise in nationalen und internationalen Wettbewerben. 1981 wurde ihm der "Grand Prix d'Architecture" verliehen.
Justus Dahinden ist im Jahre 1995 emeritiert, gleichwohl noch Leiter der Forschungseinheit Mensch und Raum an der TU Wien. Über sein Wirken an der TU Wien hinaus war und ist Justus Dahinden an verschiedenen Hochschulen und Universitäten in aller Welt als Lehrkörper gefragt, wie seit 1988 als Professor an der IAA "International Academy of Architecture" in Sofia/ Bulgarien.
[Bearbeiten] Wichtige Projekte (Auswahl)
- 1969 Trigon-Dorf im Doldertal Zürich, Schweiz
- 1969 Restaurants im Swiss Centre, London
- 1970-2005 über 30 Kirchenbauten in Afrika, Taiwan, Deutschland, Italien, Schweiz
- 1972 Kathedrale Mityana Pilgrims' Shrine in Mityana, Uganda
- 1973 Kathedrale The Uganda Martyrs Namugongo Shrine in Namugongo, Uganda
- 1970 Ferrohaus Zürich (heute: Klinik Pyramide am See, Zürich)
- 1971 Restaurant Tantris in München, Deutschland
- 1973 Schwabylon in München, Deutschland
- 1974 Pfarrei Bruder Klaus/ Mehrzweck-Kirche in Spiez, Schweiz (seit 1994 unter Denkmalschutz)
- 1976 La chiesa di San Giuseppe in Monza, Italien
- 1980 Feriendorf Twannberg, Schweiz (Grand Prix d'Architecture 1981)
- 1982 Stierenhaus in Witikon, Schweiz
- 1983 Parkhotel Bad Mergentheim, D
- 1984 Freizeitzentrum Tel Aviv, Israel
- 1985 Kettenhaussiedlung "Gass" in Gaggenau, Deutschland
- 1987 Migros OM Zentrum Ostermundigen, Schweiz
- 1987 Gymnasium Derksen in München, Deutschland
- 1990 Pier Pile Project New York, USA
- 1992 La chiesa San Maximilian Kolbe in Varese, Italien
- 2002 Basilika in St. Petersburg, Russland
- 2003 Heilige Franziskus Kirche und Minoriten-Kloster, Bratislava (in Kooperation mit STUDIO FOR]; Nominierung für den Mies van der Rohe Award for European Architecture 2003)
- 2005 Binzmühle in Zürich, Schweiz
- 2005 Erlebniswelt Raurica Nova, Schweiz
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- 1981 Grand Prix d'Architecture 1981, CEA Cercle d'Ètudes Architecturales, Paris
- 1981 INTERARCH 81, Weltbiennale der Architektur, Sofia, Auszeichnung und Preis der Stadt Nantes für Wohnbauten im Iran
- 1983 INTERARCH 83, Weltbiennale der Architektur, Wettbewerb HUMA 2000, Sofia, Auszeichnung und Preis des nationalen Friedenskomitees für Stadthügelprojekte
- 1985 INTERARCH 85, Weltbiennale für Architektur, Sofia, Auszeichnung für eigene Projekte und Realisierungen
- 1989 INTERARCH 89, Weltbiennale für Architektur, Sofia, Auszeichnung für Monographie "Justus Dahinden-Architektur-Architecture"
- 2003 Nominierung für den Mies van der Rohe Award for European Architecture (Heilige Franziskus Kirche und Minoriten-Kloster in Bratislava; in Kooperation mit STUDIO FOR)
[Bearbeiten] Wichtige Ausstellungen
- Gruppenausstellungen
- 1967 Paris
- 1968 Salzburg, München
- 1969 Moskau, London, St. Louis (USA)
- 1973 New York, Lyon
- 1974 Zürich
- 1975 Warschau
- 1976 Lausanne
- 1978 Moskau, ETH Zürich
- 1979 Museum of Modern Art New York
- 1981 Paris, USA
- 1985 Mailand, Sofia, Tokio
- 1986 Buenos Aires
- 1987 São Paulo, Belo Horizonte
- 1988 Rom, Moskau, Tbilisi
- 1989 Buenos Aires
- 1991 Bratislava, Prag
- "The Fifty World's Leading Architects"
- 1985 Architektur-Triennale Belgrad
- Wanderausstellung eigener Werke
- 1981 - 1987 Paris, USA, Mailand, INTERARCH Sofia, Tokio, Buenos Aires, São Paulo, Belo Horizonte, Rom
[Bearbeiten] Veröffentlichungen (Auswahl)
- 1956 "Standortbestimmung der Gegenwartsarchitektur" Verlag Girsberger Zürich, ISBN B0000BHA3M
- 1966 "Bauen für die Kirche in der Welt", Echter-Verlag Zürich, ISBN B0000BQFM1
- 1971 "Stadtstrukturen für morgen" Verlag Gerd Hatje Stuttgart, ISBN 3775700110
- 1971 "Construire pour l’Eglise dans le monde" Verlag St. Paul Fribourg,
- 1972 "Urban Structures for the Future" Pall Mall Press, New York
- 1973 "Denken-Fühlen-Handeln" Monographie, Verlag Karl Krämer, Stuttgart und A. Kraft, Lausanne, ISBN 3782814231
- 1973 "Neue Restaurants" mit Günther Kühne, Verlag Callwey, München, ISBN 3766702920
- 1974 "Akro-Polis . Frei-Zeit-Stadt / Leisure City" Verlag Karl Krämer, Bern und Stuttgart, ISBN 378281018X
- 1974 "Kunst und Kirche" Kunstverlag Linz
- 1987 "Architektur in Deutschland '87/ Deutscher Architekturpreis 1987" mit Christian Norberg-Schulz und Jürgen Joedicke, Verlag Karl Krämer, Stuttgart, ISBN 3782814967
- 1988 "Justus Dahinden - Architektur - Architecture" Monographie, Verlag Karl Krämer, Stuttgart, ISBN 3782816013
- 1991 "M... anders /autrement /different. Migros-Zentrum Ostermundigen" Verlag Karl Krämer, Stuttgart, ISBN 3782816080
- 2005 "Mensch und Raum - Man and Space", ETH-Bibliothek Zürich (Hrsg.), Verlag Karl Krämer Stuttgart, ISBN 3782816145
[Bearbeiten] Literatur (Auswahl)
- Emmanuel Muriel: "Contemporary Architects", St. Martin's Press New York, 1980, ISBN 0312166354
- Isabelle Rucki, Dorothea Huber: "Architektenlexikon der Schweiz 19./20. Jh.", Birkhäuser Verlag 1998, ISBN 3764352612
- Kaye Geipel: "Architekten. Justus Dahinden.", IRB Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3816726860
- IRB-Literaturdokumentation: "Architekten - Justus Dahinden", Fraunhofer IRB Verlag Stuttgart 2005, ISBN 3816726860
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Justus Dahinden – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Literatur von und über Justus Dahinden im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Webseite über Justus Dahinden bei archINFORM
- Eintrag in "Great Buildings"
- Portrait des Architekten Justus Dahinden
- "Justus Dahindens Gedanken zur Architektur - Gefühlter Raum" (Web-Zeitung der ETH Zürich)
- "Stavba kláštora a pastoračného centra pri kostole sv. Františka v Karlovej Vsi" (sk.)
- Webinformation zu Justus Dahinden (kr.)
Personendaten | |
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NAME | Dahinden, Justus |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Architekt |
GEBURTSDATUM | 18. Mai 1925 |
GEBURTSORT | Zürich, Schweiz |