Joseph Zoderer
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Joseph Zoderer (Pseudonyme: Franz Arthur, Rainer Son, Valentin Tichtl, Joseph Valentin, * 25. November 1935 in Meran) ist ein Südtiroler Schriftsteller.
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[Bearbeiten] Leben
Joseph Zoderer verbrachte die ersten Lebensjahre in Südtirol. In der sogenannten Optionszeit entschied sich seine Familie für das Deutsche Reich und zog 1940 nach Graz; 1949 kehrte sie nach Südtirol zurück.
Zoderer besuchte von 1948 bis 1952 eine Internatsschule in Widnau (Schweiz), danach verschiedene Internate in Südtirol. Nach seinem Abitur 1957 studierte er bis 1963 an der Universität Wien Rechtswissenschaft, Philosophie, Theaterwissenschaft und Psychologie.
Wie schon während des Studiums war er anschließend für verschiedene österreichische Zeitungen (u. a. Kurier und Kronen Zeitung) journalistisch tätig. 1970 unternahm er eine längere Reise durch die Vereinigten Staaten, Kanada und Mexiko. Von 1971 bis 1981 war er Redakteur beim Sender RAI in Bozen. Seit 1981 lebt er als freier Schriftsteller mit seiner Frau, der Architektin Sandra Morello, in Terenten (Südtirol). Zoderer ist italienischer Staatsbürger.
Seit 1982 ist er Mitglied der Grazer Autorenversammlung und seit 1993 korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt.
[Bearbeiten] Künstlerisches Schaffen
Hauptthema von Joseph Zoderers Werken ist die Identitätssuche von Menschen, die wie er selbst als Südtiroler zwischen den Kulturen leben. Seine Romane "Das Glück beim Händewaschen" und "Die Walsche" wurden auch erfolgreich fürs Fernsehen verfilmt. Die Übersetzung von "Die Walsche" erreichte in Italien den Status eines Bestsellers.
[Bearbeiten] Thematik
Zoderer beschäftigte sich in seinen Werken intensiv mit dem Zusammenleben zwischen Italienern und Deutschen. Er kritisiert, vor allem in seinem Buch Die Walsche, die starren Grenzen, die keinen Kulturenaustausch ermöglichen sowie den mangelnden Willen, die jeweils andere Sprach- bzw. Kulturgruppe in die eigene zu integrieren. So wird durch die Haltung der älteren Generation auch die nachfolgende zur Verschlossenheit animiert. Weitere seiner Themen sind die Identitätsentwicklung und -findung, wie er sie unter anderem bei Das Glück beim Händewaschen erläutert. Im Allgemeinen verlaufen viele seiner Themen chronologisch parallel zu seiner eigenen Geschichte, weshalb Themen wie die Nachkriegszeit, Fremde, Südtirol etc. besonders stark behandelt wurden.
[Bearbeiten] Auszeichnungen und Ehrungen
- 1983 Literaturpreis des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie
- 1987 Franz-Theodor-Csokor-Preis
- 2001 Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung
- 2003 Hermann-Lenz-Preis.
- 2005 Walther von der Vogelweide Preis
[Bearbeiten] Werke
- s Maul auf der Erd oder Dreckknuidelen kliabn, München 1974
- Die elfte Häutung, München 1975
- Das Glück beim Händewaschen, München 1976
- Pappendeckelgedichte, Eppan 1979
- Die Walsche, München u. a. 1982
- Lontano, München u. a. 1984
- Dauerhaftes Morgenrot, München u. a. 1987
- Frühwerk, Bozen
- Schlaglöcher, 1993
- Die Ponys im zweiten Stock, 1994
- Der andere Hügel, 1995
- Das Schildkrötenfest, München u. a. 1995
- Und doch das Schweigen verloren, Meran 1995
- Als Anja dem Christkind entgegenging, München u. a. 1996 (zusammen mit Linda Wolfsgruber)
- Der Schmerz der Gewöhnung, München u. a. 2002
- Wir gingen, Bozen 2004 (zweisprachig, deutsch und italienisch)
- Der Himmel über Meran. Erzählungen. München, Wien 2005. ISBN 3-446-20667-1
[Bearbeiten] Weblinks
- Weiterführende Links zu Joseph Zoderer
- Texte und Sekundärliteratur zu Joseph Zoderer im Internet
- Literatur von und über Joseph Zoderer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Zoderer, Joseph |
| KURZBESCHREIBUNG | Südtiroler Schriftsteller |
| GEBURTSDATUM | 25. November 1935 |
| GEBURTSORT | Meran, Südtirol |
