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John Wetton

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John Wetton live mit Asia (2006)
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John Wetton live mit Asia (2006)

John Wetton (* 12. Juni 1949 in Derby, England) ist ein britischer Rockmusiker. Sein Hauptinstrument ist der E-Bass, er ist aber auch Sänger, Gitarrist und mit manchen anderen Instrumenten (Klavier, Mellotron, Geige) vertraut.

Seit den frühen 1970ern ist er als professioneller Musiker aktiv und war Mitglied der Bands Mogul Thrash, Family, King Crimson, Roxy Music, der Bryan Ferry Band, Uriah Heep, UK, Wishbone Ash und Asia.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

[Bearbeiten] 1960er Jahre: Corvettes, Palmer-James Group, Tetrad, Mogul Thrash

Knapp vor seinem 10. Geburtstag zog die Familie Wetton von Derby an die Südküste nach Bournemouth. Dort lernte John Wetton in der Schule Richard Palmer-James kennen, der in einer Band namens The Corvettes Gitarre spielte. Bei einer Umbesetzung wurde John Wetton, der als 13-jähriger schon als professioneller Bassist und Sänger bekannt war, in der Band aufgenommen. Man spielte Covers und trat damit bei allen möglichen Anlässen in der Gegend auf. Nach einer Änderung der musikalischen Stilrichtung wurde die Band in The Palmer-James Group umbenannt. Nachdem Palmer-James 1965 die Schule beendete und für drei Jahre nach Wales studieren ging, wurde die Band umbesetzt. Als Palmer-James 1968 zurückkam, gründete er gemeinsam mit Wetton eine neue Band namens Tetrad. Im selben Jahr hatte John Wetton ein Engagement als Bassist für eine Rumänien-Tour mit dem einstigen Kinderstar Helen Shapiro. Nach seiner Rückkehr stellte sich Tedrad beim Plattenlabel Decca Records vor, jedoch ohne Erfolg. Nach einer Englandtour wechselte man wieder den Bandnamen und nannte sich Ginger Man. Der letzte Auftritt der Band fand am 5. Juli 1969 in Salisbury statt.

John Wetton fuhr in der Folge nach London und versuchte bei der Band Atomic Rooster unterzukommen. Dort lernte er Carl Palmer, der schon in der Band war, und Steve Howe, der sich ebenfalls um eine Stelle in der Band bewarb, kennen. Er wurde aber, so wie auch Howe, abgelehnt. Als 18-jähriger zog Wetton endgültig nach London um und schloss sich dort einer Band namens Splinter an, welche ein mehrwöchiges, jedoch schlecht bezahltes Engagement im Storyville Club in Köln (Deutschland) hatte. Zurück in London gründete John Wetton gemeinsam mit James Litherland, der gerade Colosseum verlassen hatte, die Band Brotherhood, die sich kurze Zeit später in Mogul Thrash umbenannte. Mit Produzent Brian Auger und Engineer Eddie Offord wurde ein Album veröffentlicht. Kurz danach nahm die Band noch eine Single auf, Sleeping in the Kitchen. Diese wurde in Belgien ein Hit. Getourt wurde hauptsächlich am Festland, der Erfolg in England blieb der Band aber verwehrt.

[Bearbeiten] Frühe bis mittlere 1970er Jahre: Family, King Crimson, Roxy Music, Uriah Heep

Als sich die Band auf Grund rechtlicher Vertragsprobleme trennte, nahm John Wetton vermehrt Angebote als Studiomusiker an. So wurde unter anderem auch der bekannte Beatles-Produzent George Martin auf ihn aufmerksam und engagierte John Wetton für einige seiner Projekte als Studiomusiker, wodurch er ein passables Einkommen erzielen konnte. In dieser Zeit spielte er sogar bei zwei Auftritten der Band Renaissance, darunter einen beim bekannten Reading Festival. Er arbeitete auch für einige Zeit in Amerika, kehrte aber 1971 nach London zurück, weil er den Atem des beginnenden Progressive Rock spürte, der ihn in seinen Bann zog.

Jim Cregan, den Wetton aus Jugendzeiten kannte, rief ihn an und schlug ihm vor, bei der Band Family vorzuspielen, da diese einen Bassisten suchten. John Wetton wurde vom Fleck weg engagiert. Hier fiel er nicht nur durch seine Fähigkeiten am Bass auf, sondern engagierte sich sehr stark bei den Arrangements der Songs, spielte verschiedenste Instrumente, darunter auch, wie sein Vorgänger, Geige, und konnte sich teilweise mit Backgroundvocals und sogar einigen, wenn auch wenigen Leadvocals hervortun. Mit Family nahm er zwei Alben, Fearless und Bandstand, auf, die hervorragende Plattenkritiken bekamen.

Robert Fripp, Mitbegründer der Band King Crimson, wollte John Wetton schon 1971 in seine Band einbauen, Wetton schlug aber zunächst aus. Als Fripp ihm 1972 mitteilte, die Band unter anderem mit Bill Bruford ganz neu zu besetzen, sah er seine Chance gekommen, endlich auch als Leadsänger sein Talent einem breiteren Publikum zu beweisen. Die Band spielte bei ihren Auftritten unter anderem zahlreiche Improvisationen, wobei Wetton den Bass stellenweise so hart spielte, dass nicht selten eine Saite riss. Die Texte stammten überwiegend von Wettons Jugendfreund Richard Palmer-James. Als Robert Fripp 1974 die Band unerwartet auflöste, stürzte für John Wetton eine kleine Welt zusammen. Er gab später zu, dass er noch gut und gerne 20 Jahre in der Band geblieben wäre.

Durch das gemeinsame Plattenlabel EG-Records kannte er die Musiker der Band Roxy Music. Von diesen wurde er eingeladen mitzuhelfen, einen neuen Bassspieler auszusuchen. Da aber kein geeigneter Bassist gefunden wurde, willigte Wetton ein, bei der anstehenden britischen Tour selbst zur Verfügung zu stehen. Aus der britsichen Tour wurde eine große Welttour und Wetton hatte Spaß an der Arbeit, da die Band ein großes Publikum hatte. Wetton spielte auch als Studiomusiker auf Soloalben von Bryan Ferry und Phil Manzanera.

1975, nach der Roxy Music Tour, stieg Wetton als Live-Bassist bei Uriah Heep für 9 Monate ein. Während dieser Tour wurden allerdings nebenbei auch zwei Studioalben, Return to Fantasy und High and Mighty, eingespielt. Uriah Heep hatte in der Musikpresse immer starke Kritiken einstecken müssen, mit dem Kommen von John Wetton, wandte sich diesbezüglich aber das Blatt. Wetton hatte hier eine ähnliche Position wie bei Family inne, konnte bei den Arrangements ein kräftiges Wort mitreden und brachte neben seinem markanten Bassspiel auch wieder das Mellotron zum Einsatz. Nachdem der Lead-Sänger David Byron die Band verließ, stieg auch John Wetton aus der Band aus.

[Bearbeiten] Späte 1970er Jahre: U.K., Wishbone Ash

Während der anschließenden Tour mit der Bryan Ferry Band wurde John Wetton immer wieder von Journalisten gefragt, was aus King Crimson wurde. So nahm er mit Schlagzeuger Bill Bruford Kontakt auf. Gemeinsam mit Keyboarder Rick Wakeman versuchte man eine Band aufzustellen, die jedoch an vertraglichen Problemen mit Wakeman’s Plattenfirma scheiterte. Einige der Stücke (Beelzebub, Back to the Beginning, Paper Talk) fanden sich später auf den Soloalben von Bill Bruford und John Wetton wieder. Wetton und Bruford einigten sich dann darauf etwas größeres auf die Beine zu stellen, und jeder durfte einen Mann in die Band holen. Bruford holte Gitarrist Allan Holdsworth, der einer der gefragtesten Fusionmusiker seiner Zeit war, während Wetton Tastenvirtuosen Eddie Jobson (Roxy Music, Frank Zappa Band) an Bord holte. Das Debutalbum UK fand bei den Fans des Progressive Rock großen Anklang. Kurz nach den Aufnahmen zum ersten Album besuchte Wetton Richard Palmer-James, der in München lebt. Dort entstand im Februar 1978 in zehn Tagen juxhalber ein Album namens Jack-Knife. Dieses Album wurde im Wesentlichen von den Bandmitgliedern der früheren Band Tetrad aufgenommen, und es wurden auch Musikstücke aus dieser Zeit ausgewählt. Zurück in England startete die UK-Welttour, mit teilweise großem Publikumsandrang. Trotzdem wurde die Band umgebaut, Bruford und Holdswoth verließen die Band, gemeinsam mit Terry Bozzio wurde das zweite Album Danger Money eingespielt. Das Stück Rendezvous 6:02 für in Holland ein Top-20-Hit. 1979 wurde noch das Live-Album Night After Night mit zwei neuen Stücken veröffentlicht. UK traten teilweise als Vorgruppe zu Jethro Tull auf, ihr letzes Konzert fand jedenfalls im Dezember 1979 in Nimwegen in Holland statt. Danach ging man getrennte Wege, ohne jemals die Band offiziell aufzulösen.

John Wetton versuchte nun, die schon mit der Band UK begonnene Trendwende zu kommerzielleren Songs für sich zu nutzen und wollte mit Caught in the Crossfire ein dementsprechendes Soloalbum auf den Markt bringen. Die Plattenfiram war aber von den Aufnahmen nicht überzeugt und brachte das Album zuerst gar nicht und später nur in einer begrenzten Stückzahl auf den Markt, sodass es bis zum Erscheinen der CD ein begehrtes Sammlerstück wurde.

Die nächste Station war die Twin-Gitarren-Formation Wishbone Ash. Obwohl er auf deren Album "Number the Brave" alle Bassparts in gewohnter Qualität einspielte und auch einen eigenen, selbst eingesungenen Song (That’s That) beisteuern durfte (der zweite Titel, den Wetton für Wishbone Ash geschrieben hatte, Here Comes the Feeling, fand keinen Platz auf dem Album), trennte man sich noch vor der anstehenden Livetour von ihm.

[Bearbeiten] 1980er Jahre: Asia

Nach einem kurzen Versuch bei der französischen Band Atoll einzusteigen, mit der er drei Nummern, inkl. Here Comes the Feeling, eingespielt hatte, ging John Wetton mit dem Ex-Yes-Gitarristen Steve Howe ins Studio, um gemeinsam einige Songs aufzunehmen. Als Schlagzeuger wurde Carl Palmer engagiert. Geoffrey Downes (Keyboards), der in Folge ein beständiger Partner John Wettons wurde, stieß als letzter zur Formation. Die Band nannte sich Asia und hatte mit ihrem Debutalbum Asia eine durchschlagenden Erfolg. Das Album war 1982 das meistverkaufte Album in England und war 9 Wochen lang Nr. 1 in den US-Billboard Charts. Nach dem weniger erfolgreichen zweiten Album Alpha wollte Wetton nicht mehr mit Howe arbeiten. Sein Anliegen scheiterte und Wetton wurde kurzzeitig durch Greg Lake ersetzt. Nachdem Lake auf Grund unterschiedlicher musikalischer Vorstellungen betreffend ein neues Album das Asia-Projekt verließ, kehrte Wetton in die Band zurück. Howe wurde in der Folge durch die verschiedensten Gitarristen ersetzt, beim dritten Studioalbum Astra etwa durch den Schweizer Mandy Meyer (Ex-Krokus).

Da das dritte Album, dessen Produktion länger als ein Jahr dauerte, nicht mehr die erwarteten Verkaufszahlen erreichte, wurde es eine Zeit lang still um Asia, ohne sich offiziell aufzulösen. Die einzelnen Musiker hatten eigene Projekte laufen, John Wetton wandte sich wieder vermehrt Studioprojekten anderer Künstler zu, stellte ihnen auch eigene Texte zur Verfügung und versuchte sich als Produzent. Ein auf dem Soundtrack Over the Top erschienener Titel von Asia wurde in Wahrheit nur von Wetton eingesungen. Wetton wirkte 1986 auch beim Projekt Phenomena mit. Die dabei entstandene Ballade Did it all for Love, die von John Wetton gesungen wurde, war in Teilen Europas und besonders im südamerikanischen Raum ein Hit. 1986 entstand auch das Duettalbum mit Phil Manzanera. 1988 übersiedelte der renommierte Londoner Marquee Club. Bei der Schlussveranstaltung am alten Ort gab Wetton gemeinsam mit Don Airey, Robin George und Carl Palmer zwei Konzerte.

Ende der 1980er und Anfang der 1990er gab es eine Reihe von Asia-Comeback-Konzerten in unterschiedlichsten Besetzungen, bei der ersten Tour wurde Geoff Downes durch John Young ersetzt, mit dem John Wetton später bei den eigenen Soloalbum intensiv zusammenarbeitete. So wurde damals schon eine Urversion des Liedes Arkangel live aufgeführt.

[Bearbeiten] 1990er Jahre: Solokarriere, zahlreiche Gastspiele und Asia-Reunion

Das 1994 erschienene Soloalbum Battle Lines leitete eine neue Ära in Wettons Musikerleben ein. Es erschienen in Folge mehrere Soloalben sowie zahlreiche Livealben. Die unterschiedlichsten Band-Besetzungen - so kam es auch zu Solo-Touren, bei denen er seinen Gesang mit akustischer Gitarre begleitete - führten wieder zu vermehrter Mitwirkung bei den Projekten anderer Künstler. Die bemerkenswerteste darunter war wohl die Einladung von Steve Hackett, mit dem er alte Genesis-Stücke in neuem Gewand aufführte. Beachtlich waren auch die Live-Konzerte, bei denen ein hochkarätiges Musikerkollegium neben den Genesis- und Hackett-Songs auch Lieder von King Crimson und John Wetton zum Besten gab.

In den letzten Jahren entstanden zudem zwei Duettalben mit Geoff Downes. Wie schon bei UK schrieb John Wetton die meisten der Texte selbst. Weiterhin kam es Mitte 2006 nach der Aussöhnung zwischen Wetton und Howe zu einer Asia-Reunion in der Originalbesetzung. Aktuell veranstalten Wetton, Downes, Howe und Palmer aus Anlaß des 25-jährigen Bandjubiläums eine Tournee durch die USA und Großbritannien.

[Bearbeiten] Weblinks

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