John Davis (Gewichtheber)
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John Davis (* 12. Januar 1921 in Smithtown, N.Y., † 1984) war ein US-amerikanischer Gewichtheber.
John wuchs in Brooklyn/NY auf. Als Kind und Jugendlicher trieb er alle möglichen Sportarten wie Turnen, Schwimmen, Baseball und Leichtathletik. Ein regionaler Gewichtheber-Trainer, Steve Wolsky, wurde auf den kräftigen jungen Mann aufmerksam und animierte ihn zum Gewichtheben. John Davis hatte die ihm auf den Leib geschnittene Sportart gefunden. Damals war er 16 Jahre alt. 1937 hob er bei seinem ersten Wettkampf 270 kg im olympischen Dreikampf. Im Frühjahr 1938 erreichte er bereits 365 kg und wurde vom amerikanischen Gewichtheber-Verband zu den Weltmeisterschaften 1938 in Wien mitgenommen. Dort war er die große Sensation, denn er gewann als 17-jähriger überlegen den WM-Titel im Halbschwergewicht vor dem Titelverteidiger Fritz Haller, Österreich und dem Olympiasieger Luis Hostin, Frankreich. Ein Traumstart für eine Karriere, die dann bis 1955 dauerte und John Davis zum zweifachen Olympiasieger (1948 und 1952) machte. Man kann ruhigen Gewissens behaupten, dass John Davis wohl vierfacher Olympiasieger hintereinander geworden wäre, wenn nicht wegen des Krieges die Spiele 1940 und 1944 ausgefallen wären. 1944 und 1945 leistete John seinen Militärdienst ab und setzte 1946 seine Erfolgsserie fort. Am 13. September 1949 stieß John Davis in Paris die berühmte Achse des französischen Kraftathleten Louis Apollon im Gewicht von 182,5 kg mit freiem Umsetzen. Vor ihm hatte dies nur der Olympiasieger im Gewichtheben von 1924 Charles Rigoulot geschafft. Die Schwierigkeit beim Heben dieser Achse, an der zwei Eisenbahnräder starr montiert waren, war der hohe Durchmesser der Achse, der kam mit den Händen umfasst werden konnte und die Tatsache, dass sich die Räder an der Achse nicht drehten, was die Handgelenke extrem belastete. John Davis war ein sehr leichter Schwergewichtler, der nur ca. 105 kg wog. Er gewann insgesamt zwei Goldmedaillen und sechs WM-Titel. Erst Naim Suleymanoglu konnte ihn in den Anabolika-Zeiten überholen.
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[Bearbeiten] Internationale Erfolge
(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, S = Schwergewicht, HS = Halbschwergewicht)
- 1938, 1. Platz, WM in Wien, HS, mit 387,5 kg, vor Fritz Haller, Österreich, 377,5 kg und Louis Hostin, Frankreich, 372,5 kg;
- 1940, 2. Platz, Mittel-Atlantic-Meistersch., S, mit 427,5 kg, hinter Steve Stanko, USA, 432,5 kg;
- 1946, 1. Platz, WM in Paris, S, mit 435 kg, vor Jakow Kuzenko, UdSSR, 415 kg und Mohammed Geissa, Ägypten, 395 kg;
- 1947, 1. Platz, WM in Philadelphia, S, mit 455 kg, vor Norbert Schemansky, USA, 412,5 kg und Vaclav Becvar, Tschechoslowakei, 360 kg;
- 1948, Goldmedaille, OS in London, mit 452,5 kg, vor Schemansky, 425 kg und Abraham Charité, Niederlande, 412,5 kg;
- 1949, 1. Platz, WM in Scheveningen, mit 442,5 kg, vor Petersen, Dänemark, 390 kg und Allard, Belgien, 387,5 kg;
- 1951, 1. Platz, Pan Am Games in Buenos Aires, mit 482,5 kg, vor Lennox Kilgour, Trinidad, 402,5 kg und Ferreira, Argentinien, 400 kg;
- 1951, 1. Platz, WM in Mailand, mit 432,5 kg, vor James Bradford, USA, 427,5 kg und Geissa, 407,5 kg;
- 1952, Goldmedaille, OS in Helsinki, mit 460 kg, vor Bradford, 437,5 kg und Humberto Selvetti, Argentinien, 432,5 kg;
- 1953, 2. Platz, WM in Stockholm, mit 457,5 kg hinter Doug Hepburn, Canada, 467,5 kg und vor Selvetti, 450 kg;
- 1954, 2. Platz, Intern. Gewichtheber-Turnier in Paris, mit 452,5 kg, hinter Schemansky, 477,5 kg.
[Bearbeiten] Nationale Erfolge
John Davis wurde 1939 und 1940 US-amerikanischer Meister im Halbschwergewicht und 1941, 1942, 1943, 1946, 1947, 1948, 1950, 1951, 1952 und 1953 im Schwergewicht.
[Bearbeiten] Weltrekorde
im beidarmigen Drücken:
- 151,5 kg, 1948 in Cleveland, S,
- 152 kg, 1948 in Chicago, S,
- 152,5 kg, 1951 in Buenos Aires, S,
- 155 kg, 1951 in Los Angeles, S
im beidarmigen Reißen:
- 125 kg, 1940 in New York, HS,
- 139,5 kg, 1947 in Philadelphia, S,
- 140,5 kg, 1948 in Cleveland, S,
- 141 kg, 1948 in Chicago, S,
- 142,5 kg, 1948 in London, S,
- 148 kg, 1950 in York, S,
- 148,5 kg, 1950 in York, S,
- 149,5 kg, 1951 in Buenos Aires, S
im beidarmigen Stoßen:
- 160 kg, 1939 in New York, HS,
- 174,5 kg, 1947 in Philadelphia, S,
- 175 kg, 1948 in Philadelphia, S,
- 177,5 kg, 1949 in York, S,
- 180 kg, 1951 in Detroit, S,
- 182,5 kg, 1951 in Los Angeles
im olympischen Dreikampf:
- 387,5 kg, 1938 in Wien, HS,
- 455 kg, 1947 in Philadelphia, S,
- 460 kg, 1949 in New York, S,
- 467,5 kg, 1950 in York, S,
- 482,5 kg, 1951 in Buenos Aires, S
[Bearbeiten] Weblinks
1920: Filippo Bottino | 1924: Giuseppe Tosani | 1928: Josef Straßberger | 1932: Jaroslav Skobla | 1936: Josef Manger | 1948: John Davis | 1952: John Davis | 1956: Paul Anderson | 1960: Juri Wlassow | 1964: Leonid Schabotinski | 1972: Jan Talts | 1976: Walentin Christow | 1980: Ota Zaremba & Leonid Taranenko | 1984: Rolf Milser & Norberto Oderburger | 1988: Pawel Kusnezow & Juri Sacharewitsch | 1992: Wiktor Tregubow & Ronny Weller | 1996: Akakios Kakiasvilis & Timur Taimazow | 2000: Hossein Tavakoli | 2004: Dmitri Berestow
Personendaten | |
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NAME | Davis, John |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Gewichtheber |
GEBURTSDATUM | 12. Januar 1921 |
GEBURTSORT | Smithtown, New York |
STERBEDATUM | 1984 |