Hugo Breitner
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Hugo Breitner (* 9. November 1873 in Wien, Österreich, † 5. März 1946 in Clairemont, USA) war ein sozialdemokratischer Finanzpolitiker.
[Bearbeiten] Leben
Breitner besuchte die Handelsakademie in Wien und wurde anschließend Angestellter bei der Länderbank, wo er eine Gewerkschaft gründete. Nachdem er es bis zum Direktor gebracht hatte, verließ er die Gewerkschaft, da dies seiner Meinung nach nicht mehr mit seiner Position vereinbar war. Gegen Ende des Ersten Weltkriegs spielte er mit dem Gedanken, eine eigene Partei zu gründen, trat jedoch 1918 der SDAPÖ bei.
Breitner war von 1918 bis 1933 Mitglied des Wiener Gemeinderats. Nach dem er sich 1919 vorzeitig pensionieren ließ, wurde er Stadtrat für Finanzwesen (1919-32). Nach der Trennung Wiens von Niederösterreich bekam die Gemeinde die Finanzhoheit und Breitner konnte 1923 ein Steuersystem einführen, das extrem progressiv war. Die bekannteste dieser Steuern war die Wohnbausteuer, die die Grundlage für den sozialen Wohnbau in Wien schuf. Aber auch die anderen, zumeist neu eingeführten Steuern belasteten in erster Linie den wohlhabenderen Teil der Bevölkerung. Damit wurde zum Hauptfeind der Christlichsozialen Partei und der Heimwehr, deren Proponenten ihn als Steuersadisten bezeichneten. Ab 1929 wurde die finanzielle Situation durch fortwährende Änderungen des Abgabenteilungsgesetzes durch die Bundesregierung zunehmend schwieriger. 1932 trat Breitner zurück, Robert Danneberg, der schon am Zustandekommen der Wohnbausteuer großen Anteil hatte, wurde sein Nachfolger. Breitner selbst übernahn die Leitung der Zentralsparkasse.
Während der Februarkämpfe 1934 wurde Breitner verhaftet, doch bald darauf wieder freigelassen. Er emigrierte 1938 nach Italien und Paris, von dort in die USA, wo er Mitglied des Austrian Labor Committee und der Austrian Labor Information wurde. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs plante er, nach Wien zurückzukehren und wollte sich auch wieder um das Finanzwesen kümmern, doch verstarb er vorher in Clairemont.
[Bearbeiten] Literatur
- Felix Czeike: Wirtschafts- und Sozialpolitik der Gemeinde Wien 1919 - 1934, I. und II. Teil. Verlag für Jugend & Volk, Wien 1958/1959
- Wolfgang Fritz: Der Kopf des Asiaten Breitner. Politik und Ökonomie im Roten Wien, Hugo Breitner - Leben und Werk , Löcker Verlag, Wien 2000, ISBN 3-85409-308-X
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Breitner, Hugo |
| KURZBESCHREIBUNG | sozialdemokratischer Finanzpolitiker |
| GEBURTSDATUM | 9. November 1873 |
| GEBURTSORT | Wien, Österreich |
| STERBEDATUM | 5. März 1946 |
| STERBEORT | Clairemont, USA |
