Hubert von Herkomer
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Sir Hubert Ritter von Herkomer (* 26. Mai 1849 in Waal, Bayern; † 31. März 1914 in Budleigh Salterton, Devonshire, England) war ein Maler, Bildhauer, Musiker und Schriftsteller. Außerdem gilt er als der Wegbereiter des Automobilsports in Deutschland.
Seine Familie ging 1851 in die USA, bereits 1857 dann nach Southampton, England.
Der Sohn wurde mit 13 Jahren auf die dortige Kunstschule geschickt und erhielt schon nach einem Jahr eine Medaille. 1865 begleitete er seinen Vater nach München, wo dieser eine Reihe von Figuren nach Peter Vischer schnitzen sollte und der Sohn durch den Maler Echter in seinen Studien sehr gefördert wurde.
1866 trat er in die Schule von South Kensington, musste aber schon fünf Monate darauf nach Southampton zurückkehren. 1868 ließ er sich in dem kleinen Dorf Hythe nieder und malte in dürftigen Umständen zwei Bilder, die 1869 in der Dudley-Galerie ausgestellt wurden.
Dann ging er 1870 nach London und wurde durch die Wahrheit und Schärfe der Charakteristik seiner Bilder erfolgreich, insbesondere mit den für das Journal "The Graphic" gelieferten Kompositionen und mit dem in der Normandie gemalten Bild: Neuigkeiten vom Kriegsschauplatz. 1871 trat er in die Gesellschaft der Aquarellmaler ein.
Von seinen späteren, durch große Kraft der Darstellung und Energie der Charakteristik ausgezeichneten Bildern sind diejenigen der Dichter R. Browning und Tennyson sowie von Archibald Forbes und das einer jungen Engländerin (Grant) zu nennen, das ihm aus der Berliner Ausstellung von 1886 die große goldene Medaille eintrug. 1885 wurde er zum Mitglied der Berliner Akademie ernannt und die Universität Oxford übertrug ihm einen Lehrstuhl an der Slade School.
In späteren Jahren weilte Herkomer fast jährlich während des Sommers in Deutschland, vor allem in Landsberg am Lech. Von Herkomer eröffnete im Jahre 1883 in Bushey eine eigene Schule für Malerei und Radierung, die er bis zu seinem Tod leitete. Zu seinen Werken zählen zahlreiche Portraits und Bilder mit sozialer Thematik.
Von 1884 bis 1887 ließ er in Landsberg am Lech zu Ehren seiner Mutter am Lechufer einen Turm erbauen, deswegen trägt dieser auch den Namen "Mutterturm". Dort befindet sich heute das Herkomer-Museum.
Im Jahr 1905 organisierte er die erste Tourenwagen-Rallye in Deutschland. Diese sogenannten Herkomer-Konkurrenzen wurden bis 1907 ausgetragen und galten als Zuverlässigkeitsprüfungen für Automobile, wodurch dieser neue Sport in Deutschland populär wurde. Der Sieger der Rallye bekam den Herkomer-Preis verliehen, der von dem Künstler selbst kreiert und aus purem Sterlingsilber geschaffen war. Noch bis in die Gegenwart gilt diese 40 kg schwere Trophäe mit dem Siegerbildnis als der wertvollste private Automobilpreis der Welt.
Diese Tourenwagen-Rallye findet alljährlich wieder in und um Landsberg am Lech und dem Ammersee statt.
[Bearbeiten] Werke
Die Ruhe,
- Am Brunnen,
- Das Abendbrot,
- Der Käsekrämer,
- Die Müdigkeit
- Nach des Tages Lasten, 1874
- Im Wald, 1875
- Die Verhaftung des Wilddiebs und den
- Gottesdienst der alten Invaliden im Hospital zu Chelsea,
- An der Tür des Todes, 1877
- Porträt Richard Wagners und
- Eine Prozession in Bayern
- Tee trinkender alter Frauen in einem Arbeitshaus
Personendaten | |
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NAME | Herkomer, Hubert von |
ALTERNATIVNAMEN | Herkomer, Professor Sir Hubert Ritter von |
KURZBESCHREIBUNG | englischer Maler, Bildhauer, Musiker und Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 26. Mai 1849 |
GEBURTSORT | Waal bei Landsberg am Lech (Bayern) |
STERBEDATUM | 31. März 1914 |
STERBEORT | Budleigh Salterton, Devonshire, England |
Kategorien: Mann | Engländer | Radierer | Deutscher | Deutscher Maler | Maler | Bildhauer | Ehrenbürger | Geboren 1849 | Gestorben 1914