Horgener Kultur
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Mit Horgener Kultur bezeichnet man eine jungsteinzeitliche Kultur der Feuchtbodensiedlung (Pfahlbauten) im ungefähren Zeitraum von 3330 v.Chr. bis 2800 v.Chr. Benannt ist diese Kultur nach Horgen am Zürichsee, weitere wichtige Fundstellen sind beispielsweise Sipplingen am Bodensee oder Bad Buchau am Federsee.
Die Horgener Kultur ist durch dickwandige, zylinderförmige Keramik gekennzeichnet. Da sich die Horgener Kultur darin von ihren Vorgängerkulturen unterscheidet, kam die Vermutung auf, dass die Träger der Horgener Kultur Einwanderer gewesen seien. Wie aber Martin Kolb (siehe Literatur) berichtet, lassen Funde in Sipplingen auf einen "fließenden Kulturwandel" deuten, was die Vermutung nahelegt, dass die Horgener Kultur im Bodenseeraum einen bodenständigen Ursprung hat.
Die Unterschiede in der Keramik lassen sich auch durch ein verändertes Nutzungsverhalten erklären. Wie Speisereste in der Keramik der Horgener Kultur belegen, wurden die dickwandigen Gefäße auch für das Erwärmen/Erhitzen von Speisen verwendet; die Nutzung ging also über das Aufbewahren von Lebensmitteln hinaus.
[Bearbeiten] Literatur
- Martin Kolb: Die Seeufersiedlung Sipplingen und die Entwicklung der Horgener Kultur am Bodensee
in: Helmut Schlichterle (Hrsg.): Pfahlbauten rund um die Alpen. Theiss, Stuttgart 1997. ISBN 3-8062-1146-9 (Archäologie in Deutschland. Theiss, Stuttgart 1992ff. Sonderheft.) ISSN 0176-8522, Seite 22-28
- Kantonsarchäologie Zürich: Die Horgener Kultur, Faltblatt von 1998
