Honzon
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Honzon (本尊) bedeutet Hauptgegenstand der Verehrung. Als Zeichen der Verehrung wird der japanische Honorativpräfix go (御) davor gesetzt, so dass er als go-Honzon bezeichnet wird.
[Bearbeiten] Honzon in der japanischen Religion
Honzon in der japanischen Religion ist ein allgemeiner Begriff für übernatürliche Wesenheiten, die in einer lokalisierbaren Form, etwa in Statuen, Symbolen o.ä. rituell verehrt werden. Es können kami, Buddhas, Tengus, Myōjin oder sonstige übernatürliche Wesenheiten sein, aber auch Schriften, Objekte u.a. Die Objekte, in denen sie sich manifestieren, werden oft versteckt und nur gelegentlich oder gar nicht gezeigt.
Meist bezieht sich go-Honzon auf die Wesenheit, die hauptsächlich in einem Tempel oder Schrein verehrt wird. Dabei gibt es Brüche zwischen dem Empfinden der Öffentlichkeit und der orthodoxen Wahrnehmung. Ein Beispiel ist die Sōtō-shū: Ihr go-Honzon sind offiziell Shakyamuni Buddha, Dōgen und Keizan Jōkin. Je nach Tempel werden von den besuchenden Japanern aber andere Wesenheiten als go-Honzon betrachtet, z.B. Kannon, Inari (ein kami), verschiedene Tengu usw. Die jeweiligen go-Honzon gelten als besonders mächtig in der Verleihung von genze riyaku, diesweltlichen Wohltaten.
[Bearbeiten] Nichirens go-Honzon
Der Honzon meint im japanischen Nichiren-Buddhismus des im 13. christlichen Jahrhundert aufgetretenen Schulstifters Nichiren Daishonins einen der drei zentralen Verehrungsbereiche seiner Lehre, das Mandala. Die anderen beiden sind das Daimoku Nam(u)-Myho-Renge Kyo und der Ort, an dem der Gohonzon eingeschreint ist (sein zentraler Tempel, bzw. im weiteren Sinne Japan).
Der go-Honzon ist ein Mandala – eine Schriftrolle, auf der im Zentrum in japanischer Schrift Nam(u) Myōhō Renge Kyō geschrieben steht, umgeben von allen Funktionen des eigenen Lebens, die dieser Gohonzon detailliert darstellt und die ihm innewohnen. Nichiren hat diese Schriftrolle(n) im Original geschrieben (die verschiedenen Nichiren-Schulen sind sich uneinig darüber, ob Nichiren eine oder mehrere angefertigt hat), nachdem er zu der Überzeugung gelangt war, dass dieser Satz die Essenz des Lotus-Sutra darstellt, welches für die Nichiren-Schulen die zentrale Lehre über das wahre Wesen des Lebens ist, und die Essenz des universalen Gesetzes der Gleichzeitigkeit von Ursache und Wirkung, welches durch die Eigenschaften der Lotos Blume repräsentiert ist, in den Tiefen ihrer 28 Kapitel enthüllt, und besagt, daß allen Menschen, ohne Ausnahme, die Buddhaschaft innewohnt, und diese durch das rezitieren ihres Titels Myōhō Renge Kyō in dieser Existenz verwirklicht werden kann. Er schrieb diese Essenz in Form eines Mandalas ein, da nach seiner Lehre alle Menschen durch die Rezitation (Chanten) von Nam(u) Myōhō Renge Kyō zum go-Honzon ihr negatives Karma überwinden und ändern können, und so ein unzerstörbares Glück, d.h. ihre eigene Buddhaschaft in diesem Leben verwirklichen können. Daher ist dieser go-Honzon auch gleichzeitig die Verkörperung des Buddhazustandes, der wie ein Spiegel die eigene innewohnende Buddhaschaft reflektiert, indem man davor Nam(u) Myōhō Renge Kyō rezitiert. Dies ist bis heute die zentrale religiöse Ausübung aller Zweige der Nichiren-Schule, einschließlich der Soka Gakkai. Fast alle Nichiren-Gläubigen besitzen zu Hause dafür eine Abschrift des Gohonzon.