Honorarverteilungsmaßstab
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Ein Honorarverteilungsmaßstab (HVM) regelt die Verteilung der von den Krankenkassen bereitgestellten Gesamtvergütung durch die Kassenärztlichen oder Kassenzahnärztlichen Vereinigungen an ihre Ärzte oder Zahnärzte.
Die Krankenkassen zahlen für die ärztlichen und zahnärztlichen Behandlungen ihrer Versicherten seit 1993 einen Pro-Mitglieds-Betrag (auch Kopfpauschale genannt, unterschiedlich je nach Krankenkasse und KV-/KZV-Bezirk) mit befreiender Wirkung in kassenartspezifische Honorartöpfe (Primär- oder Ersatzkassen, in der Größenordnung von 250 bis 600 € pro Jahr). Die KVen/KZVen verteilen gemäß dem Honorarverteilungsmaßstab (einem Verteilungsschlüssel) die Gelder aus den Honorartöpfen an die Ärzte/Zahnärzte.
Rechtsgrundlage für Honorarverteilungsmaßstäbe ist § 85 Abs. 4 SGB V. Bis Mitte 2004 erfolgte die Festsetzung der Honorarverteilungsmaßstäbe durch die KVen/KZVen in der Rechtsform einer Satzung. Seither werden Honorarverteilungsmaßstäbe zwischen Krankenkassenverbänden und jeder einzelnen KV/KZV vertraglich vereinbart. Man spricht seither von einem Honorarverteilungsvertrag (HVV).
Die Budgetierung von Gesundheitsleistungen ist heftig umstritten. Für die Ärzte und Zahnärzte hat sie zur Folge, dass sie Leistungen erbringen müssen, die nicht bezahlt werden, und dass sie noch nach Jahren mit Honorarrückforderungen rechnen müssen. Für die Volkswirtschaft hat sie den Effekt, dass die Ausgaben dieses Sektors sich an der allgemeinen Lohnentwicklung orientieren und damit kalkulierbar begrenzt bleiben.
