Haushaltshygiene
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Mögliche Infektionsquellen im Haushalt stellen Menschen, rohe Lebensmittel und Wasser, sowie Haustiere dar. Orte, an denen Feuchtigkeit und organisches Material zusammenkommen (z. B. in Waschbecken, Toiletten und Lappen) fördern das Wachstum von Keimen. Wahre Brutstätten für Mikroorganismen im Haushalt sind Spüllappen, Türklinken, Computertastaturen und vor allem Kühlschränke mit Nahrungsmitteln. So fanden Wissenschaftler des Lefo-Institut für Lebensmittel- und Umweltforschung in Ahrensburg bis zu 11,4 Millionen lebender Mikroorganismen pro Quadratzentimeter an der Ablaufrinne der Kühlschrankrückwand. Auch gefährliche Krankheitserreger wie Salmonellen, Campylobacter oder Listerien können lange in der kalten Feuchte des Kühlschranks überdauern. Das ausgepresste Wasser von benutzten Spüllappen enthielt pro Milliliter Wasser immerhin noch bis zu 4,2 Millionen Mikroorganismen.
Wesentlich besser als ihr Ruf ist dagegen die WC-Brille, die im Mittel etwa 400-mal weniger mit Keimen belastet ist, als die mit viel weniger Ekel bedachte Computertastatur.
Mit "Hygiene" als Schlagwort werden immer mehr Produkte beworben. Beim normalen Hausputz ist es allerdings nicht sinnvoll, neben gängigen Reinigern wie Essig oder Neutralseife andere, aggressivere Mittel oder gar Desinfizierer einzusetzen.
Der Haushalt kann kein steriler Ort sein. Bakterien gehören zur normalen Umgebung des Menschen, sowohl äußerlich als auch innerlich (Darmflora und -fauna, Mundflora, Scheidenflora, Hautflora), eine Tatsache, die von der Werbung verschwiegen wird. Sie verursachen im Verhältnis zu ihrer Anzahl und Häufigkeit ihres Vorkommens relativ wenig Erkrankungen. Infektionen werden durch vernünftiges Verhalten im Haushalt hintangehalten. Desinfektionsmittel können Hautirritationen auslösen oder auch allergen sein, außerdem erhöht die Aufbewahrung dieser stark giftigen Mittel die Unfallgefahr im Haushalt.
Heutzutage wird angenommen, dass sich eine nicht-keimfreie Umgebung positiv auf das Immunsystem von Babys und Kindern auswirkt.