Hans Bethge
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hans Bethge (* 9. Januar 1876 in Dessau; † 1. Februar 1946 in Göppingen, begraben in Kirchheim unter Teck) war ein deutscher Dichter und machte sich vor allem einen Namen durch seine Nachdichtungen orientalischer Lyrik. In Kirchheim unter Teck werden in einer ständigen Ausstellung des Max-Eyth-Hauses Hans Bethges Bücher, Fotos und andere Lebenszeugnisse gezeigt. Das Deutsche Literaturarchiv in Marbach pflegt seinen literarischen Nachlass.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
Hans Bethge studierte neuere Sprachen und Philosophie in Halle, Erlangen und Genf. Nach der Promotion arbeitete er zwei Jahre in Spanien als Lehrer. 1901 ließ er sich als freier Schriftsteller in Berlin nieder. Hans Bethge war ein Mensch der Freundschaften und offen für alles Schöne. Viele Literaten und Künstler seiner Zeit zählten zu seinen Freunden. Der Jugendstilmaler Heinrich Vogeler und andere Künstler des Worpsweder Kreises gehörten dazu. Vogeler hat drei Bücher Hans Bethges mit Buchschmuck versehen. Der Bildhauer Wilhelm Lehmbruck hat ihn mehrfach porträtiert
[Bearbeiten] Künstlerisches Schaffen
Bethge veröffentlichte mehrere Gedichtbände (hauptsächlich Liebes- und Naturlyrik), Tagebücher, Reiseberichte, Erzählungen, Essays und Dramen. Er war erfolgreicher Herausgeber moderner deutscher und ausländischer Lyrik. Vor allem aber seine Nachdichtungen klassischer orientalischer Lyrik (ab 1907) machten ihn weit bekannt. Der erste Band "Die chinesische Flöte" erlebte eine Gesamtauflage von knapp 100.000 Exemplaren. Gustav Mahlers "Lied von der Erde" basiert auf sieben Gedichten aus der Chinesischen Flöte. Bethges frische, musikalisch-rhythmische Sprache, seine ungebundenen Verse inspirierten mehr als 180 Komponisten zu Vertonungen, darunter auch Richard Strauss, Karol Szymanowski, Arnold Schönberg, Anton von Webern, Hanns Eisler, Viktor Ullmann, Gottfried von Einem.
[Bearbeiten] Werke
- Die stillen Inseln
- Der gelbe Kater
- Deutsche Lyrik seit Liliencron (Anthologie)
- Die Lyrik des Auslandes in neuerer Zeit (Anthologie)
- Lieder des Orients (Nachdichtungen)
- Die chinesische Flöte. Nachdichtungen chinesischer Lyrik. ISBN 3-9806799-5-0
- Pfirsichblüten aus China. Nachdichtungen chinesischer Lyrik. ISBN 3-935727-06-2
- Ägyptische Reise
- Die armenische Nachtigall. Nachdichtungen des Nahabed Kutschak und anderer armenischer Dichter. ISBN 3-935727-02-X
- Das türkische Liederbuch. Nachdichtungen türkischer Lyrik. ISBN 3-9806799-7-7
- Japanischer Frühling. Nachdichtungen japanischer Lyrik. ISBN 3-935727-00-3
- Hafis - Die Lieder und Gesänge in Nachdichtungen. ISBN 3-935727-03-8
- Omar Khayyam - Die Nachdichtungen seiner Rubai'yat. ISBN 3-935727-01-1
- Sa'di der Weise. Die Verse des persischen Dichters in Nachdichtungen. ISBN 3-9806799-6-9
- Der persische Rosengarten. Nachdichtungen persischer Lyrik. ISBN 3-935727-01-1
- Die indische Harfe. Nachdichtungen indischer Lyrik. Nachdichtungen orientalischer Lyrik. ISBN 3-9806799-8-5
- Arabische Nächte. Nachdichtungen arabischer Lyrik. ISBN 3-935727-05-4
- Der asiatische Liebestempel. Nachdichtungen der Liebeslieder der Völker Mittelasiens. ISBN 3-935727-04-6
[Bearbeiten] Literatur
- Eberhard Gilbert Bethge: Hans Bethge. Leben und Werk. Eine Biographie. 3., erw. u. bebild. Auflage. YinYang Media, Kelkheim 2002, ISBN 3-9806799-9-3
- Bernd Löffler: Hans Bethge in Kirchheim unter Teck. In: Marbacher Spuren. Heft 12, Marbach 1991
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Hans Bethge im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Neuauflagen der Nachdichtungen orientalischer Lyrik im YinYang-Verlag
- Teck.de
- Verzeichnis der Bethge-Vertonungen
- Katalog Deutsches Literaturarchiv Marbach
- Literarisches Museum im Max-Eyth-Haus, Kirchheim unter Teck
Personendaten | |
---|---|
NAME | Bethge, Hans |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Dichter |
GEBURTSDATUM | 9. Januar 1876 |
GEBURTSORT | Dessau |
STERBEDATUM | 1. Februar 1946 |
STERBEORT | Göppingen |