Gubernator
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Ein Gubernator war im Preußen des Mittelalters ein Statthalter. Er war für die Preußen eine Art "Landesfürst", in dem Sie ihre Eigenständigkeit unter dem polnischen König als Schutzherrn bestätigt sahen. Der Gubernator versah z.B. wichtige Dokumente mit seinem Privatsiegel. Für Staatsangelegenheiten wurde sein Privatsiegel durch ein Amtssiegel (Sigillum publicum) ersetzt.
Der erste Gubernator hieß Hans von Baysen, Herr auf Cadinen bei Elbing und wurde am 9. März 1454 vom polnischen König ernannt. Als er starb übernahm sein Bruder Stibor von Baysen das Amt. Das Gubernatorenamt wurde 1466 nur noch auf Westpreußen beschränkt und schließlich ein Jahr später komplett aufgegeben.
Der Begriff kommt im russischen (Губернатор) bzw. polnischen Sprachraum vor und ist verwandt mit dem französischen Gouverneur. Bereits bei den Römern gab es diesen Ausdruck, er stand für Steuermann.
