Grundgebirge
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Als Grundgebirge werden die ältesten, tragenden Gesteinskomplexe der oberen Erdkruste auf den Kontinenten bezeichnet. Meistens besteht das Grundgebirge aus magmatischen, (kieselsäurereichen) Gesteinen wie Granit, kann aber auch metamorph verändert sein.
In jedem Fall haben diese Gesteinsformationen einen hohen Silizium- und Aluminium-Gehalt, weshalb sie früher als "Sial" bezeichnet wurden (im Gegensatz zur ozeanischen Sima-Kruste). Heute spricht man eher von Oberkruste oder Kontinentaler Kruste, vereinzelt auch von "Gesteinssockel".
Das Grundgebirge der Kontinente hat ein hohes geologisches Alter und stellt in Mitteleuropa das Material der variskischen Gebirgsbildungsphasen dar. Es kann
- durch jüngere Deckgebirge oder dicke Sedimentschichten überlagert sein,
- als altes Gebirge durch spätere Gebirgsbildungen, Hebung und Erosion freigelegt sein (z. B. Schwarzwald oder Böhmische Masse) und ein nunmehriges Rumpfgebirge darstellen,
- oder als alter Schild stabile, ebene Flächen der Kontinente bilden (siehe Baltischer und Kanadischer Schild).
Wichtige Grundgebirge in Mitteleuropa sind:
- Präkambrisches Grundgebirge: im Untergrund überall vorhanden, aber ursprüngliche Beschaffenheit des Gesteins schwer feststellbar (stark metamorph). Fossilien fehlen oder sind nicht bestimmbar. Regional ist es an der Oberfläche in Form alter Gebirge sichtbar:
- Bayerischer Wald, Böhmerwald, Wald- und Mühlviertel
- Thüringer Wald, Spessart, Schwarzwald, Vogesen
- Oberrheinische Randgebirge, Rand der Schwäbischen Schichtstufen-Landschaft
Literatur und Weblinks
- E.Schwegler et al, Geologie in Stichworten, Verlag Hirt 1969
- Geo-Lexikon, "Grundgebirge"
- Grundgebirge in der Antarktis