Greifswalder Burschenschaft Rugia

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Wappen

Basisdaten
Hochschulort:	Greifswald, Deutschland
Erstgründung:	1856
Verband:	Deutsche Burschenschaft (DB)
Farben:	rot-weiß-grün
Adresse:	Robert-Blum-Str. 4
Webseite:	www.rugia-greifswald.de/

Die Greifwalder Burschenschaft Rugia ist eine Studentenverbindung an der Universität Greifswald.

[Bearbeiten] Geschichte

Erstgründung der Rugia fand im Jahr 1856 statt. Nach dem Zusammenbruch der DDR blühte das Verbindungsleben ab 1989/90 wieder auf. Sie existiert „als eine Burschenschaft an zwei Hochschulen“ mit der vom hessischen Verfassungsschutz beobachteten, rechtslastigen Burschenschaft Dresdensia-Rugia zu Gießen.^[1] Sie ist seit 1994 Mitglied im Dachverband Deutsche Burschenschaft (DB).1997 wurde die Burschenschaft Rugia wegen Mitgliedermangels suspendiert, 1999 jedoch wieder reaktiviert.

[Bearbeiten] Coleur und Haus

Die Farben der Rugia sind rot-weiß-grün und entsprechen den Farben des Greifswalder Wappens. Sie ist in Besitz eines Verbindungshauses in Innenstadtlage und eines Motorschiffs, der MS Rugia im Greifswalder Hafen.

[Bearbeiten] Ideologie der Rugia

In ihrem Grundsatzprogramm tritt die Rugia für ein „freies, gleichberechtigtes und ungeteiltes deutsches Vaterland“ ein. Zudem bekämpft sie „alle Standesgesetze“ und propagiert die „soziale Gemeinschaft des deutschen Volkes" ^[2]. Weiterhin erzieht sie ihre Mitglieder zu "Manneszucht, Ehrhaftigkeit und Strebsamkeit". Mitglied der Rugia kann nur werden, wer deutscher Abstammung ist und, der im Grundsatzprogramm der Rugia festgeschriebenen "Wehrhaftigkeit" Folge leistend, nicht den Wehrdienst verweigert hat.

[Bearbeiten] Verbindungen ins rechtsextreme Lager

In den Jahren 2005 und 2006 gab es wiederholt Presseberichte, wonach die Rugia über Kontakte in die rechtsextreme Szene, insbesondere zur Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) verfüge. Unter anderem ist der Bundesgeschäftsführer der NPD-Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten und Funktionär der revanchistischen Junge Landsmannschaft Ostpreussen, Mathias Rochow Mitglied der Burschenschaft. So war Mathias Rochow auch Mitbegründer der NPD Greifswald und hetzte als Mitglied der "Bürgerinitiative für die Wahrung der Grundrechte" gegen den Zuzug von Migranten. Auch der JN-Bundesvorsitzende, Stefan Rochow, war Mitglied der Rugia.^[3] Seit 2004 arbeitet Stefan Rochow als wissenschaftlicher Mitarbeiter (Fraktionsassistent) der NPD-Fraktion im sächsischen Landtag und wird nach dem Einzug der NPD in Landtag von MV 2006 (mit 7,3%) wieder nach "Hause" kommen.Die Rugia verteidigt NPD-Mitgliedschaften als freie Meinungsäußerung und stellt fest, daß private Meinungen nicht in die Verbindung getragen werden. Dem Verfassungsschutz in Mecklenburg-Vorpommern liegen überdies keine Erkenntnisse zu rechtsextremen Tendenzen der Rugia vor.

Für Kritik sorgte unter anderem ein Auftritt des Bundeswehr-Generalmajors a.D. Gerd Schultze-Rhonhof, der im November 2005 zu seiem Buch "1939 - der Krieg, der viele Väter hatte" bei der Burschenschaft referierte. Der Vortrag sollte zunächst im Audimax der Ernst-Moritz-Arndt-Universität stattfinden. Die vom Kanzleramt erteilte Genehmigung wurde vom Rektorat jedoch wenige Stunden vor Redebeginn mit Verweis auf den Referenten widerrufen. ^[4]