Goldener Steig

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Der Goldene Steig, auch Guldene Straß oder Goldener Pfad (tschechisch:Zlatá stezka) war im Mittelalter ein Handelsweg über die Mittelgebirgszüge des Bayerischen Waldes in den Böhmerwald.

Die indirekte Ersterwähnung in einer Urkunde stammt aus dem Jahr 1010. Eine aus dem Jahr 1088 datiert und gefälschte Urkunde des Stiftes Wyschehrad bei Prag, erwähnt einen Handelsweg von Prachatitz nach Passau, der heute unter dem Namen "Goldener Steig" bekannt ist.

Auf ihm wurden von den sogenannten Säumern Handelswaren (meist Salz) von den Häfen der Donau in Passau oder Vilshofen nach Norden ins Böhmische gebracht, die Rückfracht bestand überwiegend aus Korn aus Böhmen.

Aus dem ehemaligen Hochstift Passau führten drei Steige ins Böhmische. Die seit 1982 ausgewiesenen Themenwanderwege beginnen alle an der Bruckmühle. Ursprünglich zweigten die drei Steige an anderen Orten in der Nähe vom Hauptstrang ab.

Der untere Goldene Steig oder auch der „Prachatitzer Weg“, ist die älteste Route und führt ab der Bruckmühle bei Röhrnbach über Waldkirchen, Schiefweg, Böhmzwiesel, Fürholz, Grainet und Bischofsreut zur Landesgrenze. Auf tschechischer Seite findet er als gelb markierter „Goldener Salzsteig“ seine Fortsetzung über Böhmisch Röhren(České Žleby) und Wallern (Volary) nach Prachatitz (Prachatice).
Der mittlere Goldene Steig oder auch der „Winterberger Steig“, der ehemalige Nebenweg verläuft ab Bruckmühle bei Röhrnbach über Hinterschmiding und Herzogsreut bis nach Philippsreut zur Landesgrenze. Mit gelber Markierung geht es weiter über die Landesgrenze in die mittelalterliche Stadt Winterberg (tschechisch: Vimperk).
Der obere Goldene Steig oder auch der „Bergreichensteiner Weg“, der ehemalige Nebenweg führt ab Röhrnbach über Freyung, Kreuzberg und Mauth bis zum Grenzübergang Finsterau-Buchwald (Bučina).

[Bearbeiten] Gulden Stras

Aus dem Königreich Bayern führte der ehemalige Konkurrenzweg, die Gulden Stras vom Donauhafen in Vilshofen kommend über Grafenau und St. Oswald nach Waldhäuser zur Grenze auf dem Lusen weiter bis Bergreichenstein. Dieser Weg war aus Naturschutzgründen auf tschechischer Seite nicht mehr begehbar, und soll nun Probeweise vom 15. Juli bis 1. November 2006 begehbar gemacht werden.

Noch heute erinnert in der Stadt Grafenau ein jährliches Säumerfest mit nachgestellten Säumerzügen. Diese gehen zu besonderen Jubiläen über den gesamten Weg von, bzw. in die beiden Partnerstädte Schärding in Österreich und Bergreichenstein in Tschechien an diesen alten Handelsweg. In den Jahren dazwischen wird nur ein verkürzter Weg gegangen.

Ebenso wird in der Gemeinde Grainet, am Prachatitzer Steig gelegen, ebenfalls jährlich ein Säumerfest gefeiert.

Diese alten Handelswege trugen sehr zur Erschließung dieser ländlichen Gegend bei und sind noch heute an einzelnen Straßenverläufen nachzuvollziehen.