Glottal
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Als Glottal wird in der Phonetik eine Lautbildung bezeichnet, bei der die Stimmritze, auch Glottis genannt, als Artikulationsorgan dient. Dabei wird zwischen ingressiven und egressiven glottalen Lautbildungen unterschieden.
[Bearbeiten] Glottisschlag
Der Glottisschlag [ʔ] (engl. glottal stop), auch Knacklaut genannt, ist fester Bestandteil vieler Varietäten des Standarddeutschen. Der Laut ist ein gespannter, glottaler egressiver Verschlusslaut. Er entsteht bei Verschluss und plötzlicher Öffnung der Stimmlippen (siehe Kehlkopf).
Der deutsche Glottisschlag signalisiert Wort- und Silbengrenzen und wird auch fester Stimmeinsatz genannt. Bekanntes Beispiel: verreisen [fɛɐˈraɪ̯zən] und vereisen [fɛɐˈʔaɪ̯zən]. Da er jedoch in den südlichen Varietäten der deutschen Standardsprache nicht auftritt, gilt er üblicherweise nicht als Phonem des Deutschen.
Unter den bekannten Sprachen kommt der Glottisschlag ebenso im Arabischen (siehe Hamza) und im Dänischen (Stød „Stoß”) vor.
Der Laut ist auch fester Bestandteil des englischen Dialekts Cockney. Er setzt sich auch mehr und mehr allgemein bei gebildeten Sprechern auf der britischen Insel durch.
[Bearbeiten] Das h
Der Laut [h] wie in Haus ist ebenfalls ein Glottal. Das Geräusch wird ebenfalls in der Stimmritze (Glottis) erzeugt, allerdings nicht als Verschluss wie [ʔ], sondern als Frikativlaut (Engelaut). Er ist ein gespannter, glottaler, egressiver Engelaut, der auf Grund eines starken Luftdrucks auch im Ansatzrohr, welches aus Rachen-, Nasen- und Mundhöhle besteht, mit erzeugt wird.
[ɦ] ist ein ungespannter, stimmhafter, glottaler, egressiver Engelaut. Er kommt im Tschechischen vor.
Artikulationsorte |
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