Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Geusen in Köln - Wikipedia

Geusen in Köln

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Die Geusen im heiligen "hillije" Köln (und nicht nur dort), waren meist niederländische Protestanten. Geusen nannten sich die niederländischen Freiheitskämpfer während ihres Achtzigjährigen Krieges (1568 - 1648).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Zeit der Reformation

Zunächst verbrannten die Kölner nur Martin Luthers Bücher - Dies war im Jahr 1520, und Karl V., Kaiser des römischen Reiches deutscher Nation, besuchte gerade das Erzbistum Köln unter Hermann V. von Wied (Erzbischof).

Abbildung: Holzschnitt 1553, aus der Schrift des Ludwig Rabus „Historien von heiligmäßigen Gottesbekennern und Märtyrern“
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Abbildung: Holzschnitt 1553, aus der Schrift des Ludwig Rabus „Historien von heiligmäßigen Gottesbekennern und Märtyrern“

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Als neun Jahre später in Köln wieder helle Flammen loderten, brannten keine Schriftstücke, sondern Menschen. Diesmal waren es keine Juden sondern Christen, Adolf Clarenbach und Peter Fliesteden, beide Anhänger des deutschen Reformators und Augustinermönches Martin Luther.

Gräueltaten waren jedoch bei beiden Konfessionen gang und gäbe (wie auch im jetzigen Jahrhundert). So wurde etwa Johannes von Köln, er wirkte als Seelsorger in Hornik, am 9. Juli 1572 bei einem Überfall durch die reformierten Geusen (holländisch "Geuzen, Watergeuzen") misshandelt, gefoltert und ermordet.

Jakob Lacoupe, Märtyrer, (* 1542 in Oudenaarde; † 9. Juli 1572 in Brielle in den Niederlanden) trat in die Abtei Middelburg ein. 1566 trat er zur Reformation über, wurde protestantischer Pastor und schrieb ein Pamphlet gegen die katholische Kirche. Von seinem Vater und seinem Bruder, der ebenfalls Prämonstratenser in Middelburg war, wurde er aber wieder zur Rückkehr in die katholische Kirche und in sein Kloster bewogen. Der Abt ernannte ihn dann zum Kaplan in Monster, wo Adrian Jansen als Pfarrer wirkte. 1572 überfielen reformierte Anhänger von Calvin - die "Geusen" - unter anderem den Pfarrhof und verschleppten Jakob und seinen Mitbruder Adrian. Dasselbe Schicksal erlitten auch ein Dominikaner, elf Franziskaner, ein Augustiner und vier Weltpriester; sie mussten unter Schlägen, Beleidigungen und dem Geschrei der Menge durch die Straßen gehen, sich strengen Verhören unterziehen, sie wurden misshandelt und grausam gefoltert, schließlich nach Briel gebracht und erhängt.

[Bearbeiten] Zeit der Gegenreformation

Mit Beginn der Gegenreformation, also ab 1570, Salentin von Isenburg) war jetzt Erzbischof von Köln, wurden Falsch Gesinnte (Evangelische) bekämpft, verhört, inhaftiert oder der Stadt verwiesen. Wer am katholischen Gottesdienst nicht teilnahm, war ebenso verdächtig wie der, der bei Prozessionen keine Blumen vor seinem Haus streute. Durch die inzwischen zahlreich eingetroffenen Glaubensflüchtlinge aus den Niederlanden verstärkte sich diese antireformatorische Haltung.

Seit etwa 1580 gab es protestantische Gemeinden, die aber nur versteckt wirkten. Außer den deutschsprachigen Gemeinden der Lutheraner und Reformierten gab es zeitweise auch eine niederländischsprachige (Geusen) und eine französischsprachige reformierte Gemeinde. Teilweise wurden die Gemeindeglieder von Pfarrern aus dem eigenständigen Mülheim, schon 1322 wurde der Stadt Mülheim das Stadtrecht verliehen, seelsorgerisch betreut. Das kleinere Mülheim nutzte die Schwächen des streng römisch katholischen Köln, in dem man beispielsweise durch religiöse Toleranz wohlhabende protestantische Kaufleute anlockte, die sich in Köln nicht ansiedeln durften.

Abbildung: Kaiser Joseph II.
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Abbildung: Kaiser Joseph II.

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[Bearbeiten] Der Greusenfriedhof (Friedhof Weyertal 1574 - 1875)

Nicht-Katholiken genossen selbst als Leichen nicht das gleiche Recht wie die katholischen Bewohner der Stadt, die ihre Toten innerhalb der schützenden Stadtmauern beerdigen durften.

Ursula von Gohr zu Kaldenbroek stiftete um 1576 vor dem Weyertore für den Friedhof ein Grundstück." Das rund 7.200 Quadratmeter große Grundstück war bis 1829, die einzige Ruhestätte für evangelische Tote in Köln.

Heutige Anschrift des Geusenfriedhofes im ehemaligen Kriel, Köln-Lindenthal - Eckgrundstück Kerpener Straße, und Weyerthal, als Nachbargrundstück des evangelischen Krankenhauses Köln-Lindenthal.


[Bearbeiten] Das 17./18. Jahrhundert

Im Zuge der Aufklärungsbewegung des 17./18. Jahrhunderts änderte sich die Situation der Kölner Evangelischen. 1788 beispielsweise gestattete Kaiserin Maria Theresias Sohn, Kaiser Joseph II., den Lutheranern und Reformierten ein "stilles Beth-, Schul- und Predigerhaus". Doch die protestantische Minderheit in Köln blieb vorsichtig und machte von diesem Angebot noch keinen Gebrauch, denn im Gegensatz zum Rat der Stadt Köln war die Bürgerschaft selbst strikt gegen die religiöse Toleranz. Es war die Zeit des Maximilian Franz von Österreich), Erzbischof des Erzbistums Köln und Hochmeister des Deutschen Ordens.

[Bearbeiten] Das anbrechende 19. Jahrhundert

Erst als die französischen Revolutionstruppen 1794 die Stadt am Rhein besetzen und den Kölner Bürgern das Recht auf Religionsfreiheit zusicherten, feierten die bis dahin heimlichen Gemeinden ihren ersten öffentlichen Gottesdienst im Haus der Brauerzunft an der Schildergasse. Dort waren sie als Mieter Gäste, und zwar in dem "von den Kölner Bürgern Johann Jakob Peuchen und Johann Peter Herstatt gemieteten Zunftsaal". Ihr erstes eigenes Gotteshaus, die Antoniterkirche, bekamen sie 1802 von der französischen Stadtverwaltung.

Im 19. Jahrhundert stieg der Anteil der evangelischen Bevölkerung in Köln, ebenso die Zahl der Gemeinden und Pfarrstellen. Im rechtsrheinischen Mülheim, das zum Herzogtum Berg gehörte und erst seit 1914 ein Stadtteil von Köln ist, hatten seit Beginn des 17. Jahrhunderts viele evangelische Christen ihren Wohnsitz. Bis zur Union der Calvinisten(Geusen), Lutheraner und Reformierten im Jahr 1837 gab es hier je eine Gemeinde, die vielen Kölnern Zuflucht bot und ihnen die Teilnahme an den Gottesdiensten ermöglichte. 1895 wurde der 1817 gebildete Kirchenkreis Mülheim am Rhein in die beiden Kirchenkreise Köln und Bonn geteilt.

Abbildung: Gedenkstein für Adolf Clarenbach und Peter Fliesteden
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Abbildung: Gedenkstein für Adolf Clarenbach und Peter Fliesteden

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[Bearbeiten] Das 20. Jahrhundert -

Seit der Jahrhundertwende nahm die Zahl der Evangelischen in Köln zu. Auch im heutigen Kirchenkreis Köln-Süd siedelten sich viele Protestanten an.

Im März 1979 wurde zum Gedenken an Adolf Clarenbach und Peter Fliesteden ein Gedenkstein in der Nähe des Haupteinganges des Melaten-Friedhof, an der Piusstraße eingerichtet.

[Bearbeiten] Literatur

  • Rudolf Löhr: Protokolle der Niederländisch-Reformierten Gemeinde in Köln 1651 - 1677, 2 Bde., Rheinland Verlag Düsseldorf: Köln 1971

[Bearbeiten] Weblink

[Bearbeiten] Siehe auch

Commons: Köln – Bilder, Videos und/oder Audiodateien
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