Gerald Götting

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Gerald Götting (* 9. Juni 1923 in Nietleben) war langjähriger Vorsitzender der Ost-CDU und Präsident der Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik.

Götting besuchte 1933 bis 1941 die Lateinische Hauptschule der Franckeschen Stiftungen in Halle (Saale). Von 1942 bis 1945 war er beim Reichsarbeitsdienst und Obergefreiter der Wehrmacht. 1945 kam er in amerikanische Kriegsgefangenschaft.

1946 trat Götting der CDU bei. Er studierte 1947 bis 1949 an der Martin-Luther-Universität Halle Philologie, Germanistik und Geschichte. Er war von 1949 bis 1966 als Nachfolger von Georg Dertinger Generalsekretär und bis 1989 als Nachfolger von August Bach Vorsitzender der CDU.

Von 1949 bis März 1990 war Götting Abgeordneter der Volkskammer: bis 1958 als Vizepräsident und stellvertretender Präsident, bis 1963 als Vorsitzender der CDU-Fraktion, bis 1969 als Vorsitzender des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten, bis 1976 in Nachfolge von Johannes Dieckmann als Präsident und bis 1989 als stellvertretender Präsident. Ab 1975 war er außerdem Präsident der Liga der Völkerfreundschaft, dem Verband der Freundschaftsgesellschaften der DDR.

Außerdem war Götting von 1960 bis 1989 stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Nationale Verteidigung und von 1960 bis 1989 stellvertretender Vorsitzender des Staatsrates. 1961 erhielt er den Vaterländischen Verdienstorden.

Am 2. November 1989 trat Götting als CDU-Vorsitzender zurück, wurde am 7. November aus dem Staatsrat abberufen und im Februar 1991 gegen seinen Willen aus der CDU ausgeschlossen; Juli 1991 wurde er vom Berliner Landgericht wegen Veruntreuung von Parteigeldern zu 18 Monaten auf Bewährung verurteilt.^[1]

Gerald Götting ist Mitarbeiter des Berliner Alternativen Geschichtforums, dessen Publikationen er unterschrieben hat.^[2]

[Bearbeiten] Zitate

„Die Unzufriedenheit der Bevölkerung in Berlin wurde von bezahlten Burschen aus Westberlin ausgenutzt, die mit Fahrrädern und Maureranzügen ausgestattet waren und diese Demonstrationen zum willkommenen Anlass nahmen, um zu rauben und zu zerstören.“^[3]

„… hier ist unser Vaterland, dem wir verbunden sind und das wir aktiv mitgestalten …“ ^[4]

[Bearbeiten] Quellenangabe

1. ↑ http://www.adel-genealogie.de/CDU-Ost.html#Kapitel7
2. ↑ http://www.grh-ev.org/ERKLAR_1/erklar_1.HTM
3. ↑ Im Juli 1953 über den Aufstand vom Juni 1953. Zitiert in http://www.welt.de/data/2003/06/13/117058.html
4. ↑ Auf einer Tagung des Hauptvorstandes der CDU am 22. August 1989. Zitiert in Die Transformation der DDR-Blockparteien während und nach der politischen Wende http://paper.olaf-freier.de/blockpt.htm#4

[Bearbeiten] Schriften

• Der Christ sagt ja zum Sozialismus, Berlin 1960
• Begegnung mit Albert Schweitzer, Berlin 1961
• Sternstunde Afrikas 1962
• Der Christ beim Aufbau des Sozialismus, Berlin 1963
• Land unter dem Kilimandscharo 1964
• Zu Gast in Lambarene 1964
• Christliche Mitverantwortung im Sozialismus, Berlin 1965
• Christliche Bewährung im Sozialismus 1967
• Reformation und Revolution 1967
• Albert Schweitzer, Pionier der Menschlichkeit 1970
• G. Götting, Paul Verner Christen und Marxisten in gemeinsamer Verantwortung 1974
• Roter Oktober, Berlin 1977
• Christliche Demokraten in schöpferischer Mitarbeit für das Wohl des Volkes, Berlin 1982
• Beitrag christlicher Demokraten zu Gegenwart und Zukunft, Berlin 1997
• Christliche Demokraten auf dem Weg in die 90er Jahre, Berlin 1988
• G. Götting, Kurt Nowak Paul Gerhard Braune. Ein Christ der Tat 1988 ISBN 3-92246-357-6
• Prediger für eine gerechte Welt, Berlin 1989

Personendaten
NAME	Götting, Gerald
KURZBESCHREIBUNG	CDU-Vorsitzender und Präsident der Volkskammer der DDR
GEBURTSDATUM	9. Juni 1923
GEBURTSORT	Nietleben, heute Halle (Saale)