Geier Werke
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Die Geier Werke waren eine bekannte Fahrzeug- und Maschinenfabrik in Lengerich (Westfalen).
Die Geier Werke wurden von Ernst Upmeier gegründet. Dieser begann zunächst als Fahrradhändler um 1910 in Lengerich, wo er auch als Schlosser tätig war. Nach dem Ersten Weltkrieg produzierte Upmeier dann auch eigene Fahrradrahmen.
Mitte der 1920er Jahre stellte er die Produktion dann auf Fahrradteile um. Der Umsatz stieg stetig an, so dass 1933 ein neues Betriebsgebäude bezogen wurde. Dies war der Beginn der Geier Werke Lengerich.
1932 nahm er die Herstellung von Motorrädern auf, für die er den 74ccm Motor von Sachs bezog. Größere Bekanntheit erreichten jedoch die motorisierten Dreiräder, die sowohl für Lasten als auch für die Personenbeförderung vorgesehen waren und ab 1935 mit einem 125ccm Jlo Motor ausgestattet wurden. Sie konnten bis zu zweieinhalb Zentner Nutzlast befördern. Die Schwarzen Dreiräder wurden mit einer Pritsche oder einem geschlossen Kasten ausgeliefert. Die Höchstgeschwindigkeit der Fahrzeuge, die wie beim Fahrrad mit einer Rücktrittbremse abgebremst wurden, betrug ca. 40 km/h. Ab 1938 bot Geier dann stärkere Modelle mit DKW-Motoren an.
Gleichzeitig entwickelten die Geier Werke ein Motorrad mit einem modernen Rohrrahmen. Zunächst mit einem 100 cm³ Jlo-Motor ausgestattet, wurden später ein 125 cm³ und ein 175 cm³ Motor von Jlo eingebaut. Während die deutschen Motorräder meist in dunklen Farben lackiert wurden, zeigten sich die Kräder in einem lebhafteren Finish. So gab es eine leuchtende graugrüne Lackierung mit Zierlinien.
Der Zweite Weltkrieg führte zur einer völligen Umstellung der Produktion, der Betrieb stellte z. B. auch Handgranaten her.
Nach dem Krieg wurden ein großer Teil der Werksanlagen durch die Besatzungsmächte demontiert, so dass die Produktion nur unter sehr schwierigen Bedingungen wieder aufgenommen werden konnte. Aber schon 1948 wurden die ersten 150 Motorfahrräder mit einem 98ccm Jlo-Motor gebaut. Sie entsprachen dem letzten Vorkriegsmodell, aber schon 1949 gab es gegen Aufpreis anstatt der Federpressgabel eine Gummi-Teleskopgabel.
Auf der ersten großen Zweiradmesse in Frankfurt am Main 1950 zeigten die Geier Werke ein neues Motorfahrrad. Das Geier Volksmofa das preisgünstigste Mofa auf der Messe überhaupt. Für nur 535 DM gab das Fahrzeug mit einer schlichten grauen Lackierung.
Die Geier Werke produzierten noch bis 1953 eigene Motorfahrräder. Neben den eigenen Fahrzeugen und den Konfektionsmaschinen produzierte man auch Zweiräder für andere Hersteller wie den im Krieg zerstörten Frankfurter Torpedo Werke AG. Später baute man auch das bei dem Neckermann Versand erhältliche Necko Moped, das auch unter dem eigenen Namen L300 verkauft wurde und mit einem Sachs-Motor ausgestattet wurde.
Verluste durch den Niedergang am Zweiradmarkt konnten durch den Heizkesselbau aufgefangen werden, den die Firma noch nebenbei betrieb. Doch im Jahr 1967 zeichneten sich bei Geier zunehmend wirtschaftliche Schwierigkeiten ab, die schließlich 1968 zum Konkurs führten.
Die Betriebsgebäude wurden im Rahmen der Stadtsanierung abgerissen, und so erinnert heute nichts mehr an das Unternehmen, das einst über 600 Mitarbeiter beschäftigte.
