Freeport-McMoRan
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Unternehmensform | Aktiengesellschaft |
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Gegründet | 1912 |
Unternehmenssitz | New Orleans |
Unternehmensleitung | James R. Moffett |
Mitarbeiter | 18.000 (2005) |
Produkte | Kupfer und Gold Erzkonzentrate |
Website | www.fcx.com |
Das US-Bergbauunternehmen Freeport Sulphur war 1967, nach dem Sturz von Sukarno durch Suharto, die erste ausländische Firma, die eine Genehmigung der indonesischen Regierung erhielt. Später wurde die Freeport-McMoRan Copper & Gold Tochterfirma PT Freeport Indonesia mit Grasberg in West Papua Betreiber der größten Goldmine und am kostengünstigsten fördernden Kupfermine der Welt. Es war von Anfang an politisch und ökonomisch bedeutend für das Suharto-Regime. In den USA wirkte es als Lobbygruppe für Jakarta. Freeport wurde zum größten Steuerzahler Indonesiens, einer der größten Arbeitgeber und betreibt eines der größten sozialen Engagements - Suharto bezeichnete es als essentiell für die indonesische Wirtschaft. Es entwickelten sich gegenseitige unterstützende Beziehungen zwischen Freeport und der Indonesischen Regierung, dem Militär und der nationalen politischen Elite. Im Gegenzug wurde Freeport politisch und militärisch durch das Regime geschützt. Die finanzielle Unterstützung brachte die Firma in Gefahr den US - Foreign Corrupt Practices Act zu verletzen. Durch die ökonomische Schlüsselrolle in Jakarta und West Papua ist die Frage der Unabhängigkeit West Papuas von Indonesien untrennbar mit der Zukunft von Freeport verbunden.
Auf Grund seines Einflusses und seiner Firmenpolitik ist Freeport unter Beobachtung vieler Menschenrechts- und Umweltschutzgruppen. Wegen der ernsthaften und irreversiblen Umweltverschmutzung, des Brechens internationaler Gesetze und mangelnder Transparenz hält der Staatliche Norwegische Pensions Fond Freeport-Aktien für ethisch nicht vertretbar.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Menschenrechte und Umweltschutz
Das Unternehmen erlangte 2003 Aufsehen im Zusammenhang mit Menschenrechtsverletzungen um die Grasberg-Mine, dem größten Goldbergwerk der Welt in West-Papua. Indem es jahrelang mehrere Millionen US-Dollar Schutzgeld an einzelne Offiziere von Militär und Polizei zahlte, die Mitverantwortung an der Vertreibung und Tötung vieler tausend Angehöriger der Papua haben, nahm sie die Verschlechterung der Lage der Urbevölkerung in der von Unruhe geprägten Provinz Papua in Kauf.
Genauso bekannt ist Freeport für seine Umweltzerstörung. In den Minenverträgen für Grasberg sind keine Umweltauflagen enthalten und vertrauend auf guten Beziehungen zur indonesischen Regierung ignoriert die Firma die indonesischen Umweltschutzgesetze. 238.000 Tonnen giftiger Abraum werden täglich über die Flüsse Aghawagon und Otomona in den Ajkwa-Fluss transportiert, sowie in Seen entsorgt, direkt neben dem Lorentz-Nationalpark. Schon 1990 wurde in der Arafurasee eine deutlich erhöhte Kupferkonzentration gemessen. Laut Freeport ist das Wasser der Flüsse trinkbar und es werden alle Regelungen vom Unternehmen eingehalten. Journalisten und unabhängige Beobachter erhalten keinen Zutritt zur Mine. Durchgeführte Umweltuntersuchungen werden nicht veröffentlicht, unabhängige Messungen nicht zugelassen.
[Bearbeiten] Anteile
An dem indonesischen Tochterunternehmen, PT Freeport Indonesia, dem größten privaten Steuerzahler des Landes, ist Freeport-McMoRan zu 90,64 Prozent beteiligt, den Rest hält die Regierung in Jakarta. Weiterhin gehört das indonesische Explorations-Unternehmen PT Irja Eastern Minerals und die spanische Atlantic Copper SA zu ihren Töchtern. Über die indonesische Hauptgesellschaft unterhält es ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem australisch-britischen Bergbauunternehmen Rio Tinto Group und 25 Prozent Anteile an der Kupferschmelze PT Smelting in Gresik, ein paar Kilometer nördlich von Surabaya.
Die Freeport Aktie wird seit 1988 an der New Yorker Börse gehandelt (Symbol FCX), in Deutschland seit 1998 als FPMB, WKN 896476, ISIN US35671D8570.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Reichtum des Unternehmens begründet sich hauptsächlich auf die Unterzeichnung einer Lizenzvereinbarung mit dem damaligen Machthaber Suharto im Jahr 1967. Das Unternehmen erwarb das Recht auf 30 km² nach Bodenschätzen zu suchen und erhielt einen 30-jährigen Exklusivvertrag ab der offiziellen Eröffnung der Mine im Jahr 1981. Trotz Protesten der Bevölkerung und der Zerstörung einer Pipeline erweiterte die indonesische Regierung nach Entdeckung der Grasberg-Mine das Konzessionsgebiet 1991 auf 25.000 km². Der Vertrag wurde verlängert für einen Zeitraum von weiteren 50 Jahren. Wie 1967 sind weder Umweltschutzauflagen noch Entschädigungen der Ureinwohner im Vertrag enthalten. Das Unternehmen erzeugt etwa 50 % vom Bruttoinlandsprodukt in West-Papua.
Am 31. August 2002 stürmte der Angehörige der Papua-Volksgruppe Anthonius Wamang bewaffnet eine Veranstaltung von Lehrern, die für Freeport-McMoRan arbeiten, tötete zwei Amerikaner, einen Indonesier und verletzte weitere 11 Menschen. Das Ereignis gab Anteilseignern des an der amerikanischen Börse notierten Unternehmens Anlass, nähere Informationen über die Verbindungen mit dem indonesischen Militär zu fordern. Es kamen Vermutungen auf, dass Angehörige der Spezialeinheit KOPASSUS ihren Forderungen nach mehr Geld so mehr Ausdruck verleihen wollten. Andere Spekulationen besagen, dass es sich um einen angeordneten Anschlag der Unabhängigkeitsbewegung OPM gehandelt habe.
Nach April 2003 bezahlte Freeport-McMoRan „offiziell“ keine Einzelpersonen von Militär oder Polizei, um möglichen Anklagen gegen den amerikanischen „US Foreign Corrupt Practices Act“ zu entgehen.
[Bearbeiten] Bedeutende Aufsichtsratsmitglieder
- Henry Kissinger, US-Außenminister 1973-1977, davor ab 1969 US-Sicherheitsberater, politischer Berater des indonesischen Präsidenten Abdurrahman Wahid 2000-2001.
- John Hay Whitney, US Botschafter in Großbritannien und Haupt-Geldgeber von Dwight D. Eisenhower
- Robert A. Lovett, US-Verteidungsminister 1953-1995, einer der Architekten des Kalten Krieges
- Admiral Arleigh Burke, 1955-1961 Generalstabschef der US Navy
- Augustus "Gus" Long, viele Jahre lang Aufsichtsratsvorsitzender von Texaco
- Benno C. Schmidt Senior, prägte den Begriff "Venture Capital"
- Godfrey Stillman Rockefeller
- Jean Mauze, Ehemann von Abby Rockefeller
- J. Stapleton Roy, Botschafter in Indonesien 1996-1999 und Direktor von Kissinger Associates
[Bearbeiten] Wettbewerber
- Newmont Mining Corporation, Betreiber der Yanacocha-Goldmine, fördert 233.000 kg jährlich
- Barrick Gold Corporation, förderte 2004 154.200 kg Gold. Betreiber der Pascua-Lama Mine in Südamerika
- Phelps Dodge Corporation (Kupfer)
- Corporacion Nacional del Cobre de Chile, Betreiber der weltgrößten Kupfermine Chuquicamata
[Bearbeiten] Literatur
- Denise Leith: The Politics of Power: Freeport in Suharto's Indonesia. Hawai 2002 ISBN 0-824-82566-7
- Indonesian Forum for Environment (WALHI): The Environmental Impacts of Freeport-Rio Tinto’s Copper and Gold Mining Operation in Papua Mai 2006, 119 Seiten pdf (3,8 MB Englisch mit Fotos)
- Danny Kennedy, Pratap Chatterjee, Roger Moody: Risky Business - The Grasberg Gold Mine, Project Underground, Berkeley, 1998 (pdf 0,8 MB, Englisch)
- Paying for Protection. The Freeport mine and the Indonesian security forces, Globalwitness Studie, 2005 (pdf 1,5 MB, Englisch)
[Bearbeiten] Weblinks
- Freeport-McMoRan Copper & Gold Inc. Artikel in Heise-Telepolis, April 2006
- Homepage des Unternehmens About Freeport-McMoRan Copper & Gold Inc. (Englisch)
- AG Friedensforschung Information der Universität Kassel
- kanadisches Action Network
- Recommendation of Freeport's exclusion from the Government Pension Fund Februar 2006, Norwegen (Englisch)
- Lisa Pease: Kennedy, Indonesia, CIA & Freeport Sulphur Politischer Hintergrund und Verbindungen zur CIA, Probe Magazine Vol. 3, No. 6 Sep-Oct, 1996 (Englisch)
- Company History Freeport-McMoRan Copper & Gold, Inc. Die verzweigte Firmengeschichte seit 1912 in Englisch, Quelle: International Directory of Company Histories, Vol. 57. St. James Press, 2004.