Franz Xaver Kleinhans
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Franz (Xaver) Kleinhans (* 12. September 1699 in Unterpinswang (Tirol); † 15. August 1776 ebenda), war ein (Hof-)Baumeister des Rokoko im Hochstift Augsburg.
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[Bearbeiten] Biographie
1725 ehelichte er die ebenfalls aus Unterpinswang stammende Maria Seelos. Das Paar hatte zehn Kinder, von denen jedoch sieben bereits im Kleinkindalter starben.
Nach seiner bauhandwerklichen Ausbildung war er zunächst als Polier bei der Ausführung verschiedener Bauten beteiligt, wobei er unter anderem mit dem Baumeister Johann Georg Fischer zusammenarbeitete.
Als sein erster eigenständiges Werk wird entweder die „Feldkapelle zur Schmerzhaften Muttergottes“ bei Schwabmünchen (südlich von Augsburg), ein Zentralbau von 1739, oder die ebenfalls 1739 errichtete Pfarrkirche St. Georg in Westendorf im Ostallgäu angesehen. Zwar hatte Hofmaurermeister Balthasar Suiter für den (seit etwa 1690 geplanten) Westendorfer Kirchenbau bereits einen Kostenvoranschlag erarbeitet. Der Generalvikar Dr. Zeiler brachte dann jedoch Kleinhans, der zu dieser Zeit bereits seinen Wohnsitz in Augsburg genommen hatte, in Vorschlag.
Im Jahr 1747 wurde Kleinhans schließlich offiziell zum Baumeister des Fürstlichen Hochstifts Augsburg ernannt. Sein Schaffensraum erstreckte sich etwa auf das Gebiet von Augsburg nach Süden bis Füssen im Ostallgäu bzw. ins grenznahe Tirol, sowie nach Westen in das bayerische und württembergische Schwaben und Oberschwaben bis in den Raum Ulm an der Donau.
[Bearbeiten] Ehrung
Die Franz-Kleinhans-Strasse in Schwabmünchen ist nach ihm benannt.
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
Falls nicht anders angegeben, übernahm Kleinhans jeweils Planung und Bauleitung, die Ausführung erfolgte meist durch lokale Kräfte. Die Liste ist soweit möglich chronologisch geordnet.
- Pinswang, Tirol: Ausführung des Neubaus der Pfarrkirche St. Ulrich, nach Plänen von und zusammen mit Johann Georg Fischer, ab 1725. Bauherr: der Füssener Abt Dominikus Dierling
- Buchloe, Landkreis Ostallgäu: Ausführung der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt, 1729-30. Kleinhans war ein großer Marienverehrer, damit wird die Fünfzahl der Säulen, Fenster und Altäre begründet (das Wort Maria besteht aus fünf Buchstaben).
- Klosterlechfeld, Landkreis Augsburg: Ausführung der Umgestaltung des Innenraumes der Pfarrkirche Maria Hilf, 1731/32
- Leitershofen, Landkreis Augsburg: Ausführung der Schlosskirche St. Osswald, 1731/32
- Wellenburg bei Augsburg, ein Schloss der Familie Fugger: Ausführung der Umgestaltund und des teilweisen Neubaus, 1731
- Dillingen an der Donau: Portal und Orgelempore der Klosterkirche Mariä Himmelfahrt des Franziskanerinnenklosters Dillingen, erbaut 1736-40. Beteiligung als Polier ab 1736. Baumeister: Johann Georg Fischer
- Schwabmünchen, Landkreis Augsburg (am Weg von Schwabmünchen nach Untermeitingen): Neubau der „Feldkapelle zur Schmerzhaften Muttergottes“, Zentralbau, 1739. Wahrscheinlich sein erstes eigenständiges Werk (oder die nachstehende Kirche in Westendorf)
- Westendorf, Landkreis Ostallgäu: Neubau der Pfarrkirche St. Georg, unter Beibehaltung des spätgotischen Chor- und Turmunterbaus, 1739/40. Wahrscheinlich entstanden die beiden Seitenschiffe, das Langhaus, sowie ein neuer Dachstuhl bereits früher (1690 erste Erwähnung eines Bauvorhabens). Der Bau weist typische Merkmale der „Füssener Kirchenbauschule“ auf (siehe Weblinks)
- Pfronten-Berg, Landkreis Ostallgäu: Turm der Pfarrkirche St. Nikolaus, 17(46-)49
- Fristingen, heute ein Stadtteil von Dillingen an der Donau: Neubau der Pfarrkirche St. Blasius, 1746/47-1752
- Wittislingen, Landkreis Dillingen an der Donau: Neubau der Pfarrkirche St. Ulrich und Martin, 1747
- Oberostendorf, Landkreis Ostallgäu: Umgestaltung der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, 1747
- Nesselwang, Landkreis Ostallgäu: Turm der Pfarrkirche St. Andreas, 1748
- Großaitingen, Landkreis Augsburg: Langhaus der Pfarrkirche St. Nikolaus, Plan von Kleinhans 1748, demgemäße Ausführung 1750
- Bobingen, Landkreis Augsburg: Neubau der Wallfahrtskirche "Unsere Liebe Frau", 1748/50-51. Zentralisierender Langhausbau
- Augsburg: Nordflügel der Fürstbischöflichen Residenz, bis 1752 (Zuschreibung)
- Lermoos, Tirol: Neubau der Pfarrkirche zur Heiligen Katharina, 1739 Plan von Kleinhans und Baubeschluss, 1751-1754 Ausführung unter Leitung von Kleinhans
- Unterostendorf, Landkreis Ostallgäu: Umgestaltung (nach anderen Angaben Neubau) der Filialkirche St. Stephan 1752-53
- Donaualtheim, heute ein Stadtteil von Dillingen an der Donau: Umbau der Pfarrkirche St. Vitus, 1752/53
- Burgberg im Allgäu: Neubau der Pfarrkirche St. Ulrich, ab 1754
- Mödingen, Landkreis Dillingen an der Donau: Neubau der Ebnerkapelle beim Kloster Mödingen, 1755
- Augsburg: Neubau der Abteikirche St. Stephan, 1755-1761. Bauherr: Äbtissin M. Beata von Welden auf Laupheim (im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, danach wiederaufgebaut)
- Waal, Landkreis Ostallgäu: Wiederherstellung von Turmoberteil und Chor der Pfarrkirche St. Anna, 1758-62
- Leuterschach, heute ein Stadtteil von Marktoberdorf, Landkreis Ostallgäu: Neubau des Pfarrhauses, 1762
- Harthausen, Landkreis Günzburg an der Donau: Umbau des Mittelteils vom Schloss der Freiherren von Riedheim, 1763 (nach anderen Angaben 1765)
- Denklingen, Landkreis Ostallgäu: Saalbau der neuerrichteten Pfarrkirche St. Michael, 1765/66.
- Erbach bei Ulm, Alb-Donau-Kreis: Neubau der Kirche St. Martin, Plan von Kleinhans 1754, Ausführung 1767-69
- Steinheim, heute ein Stadtteil von Dillingen an der Donau: Umbau der Pfarrkirche Maria Lichtmeß, Plan von Kleinhans 1762, Ausführung 1775
Weitere, bisher nicht datierte, Arbeiten von Kleinhans:
- Batzenhofen, heute ein Stadtteil von Gersthofen: Pfarrkirche St. Martin. Ausführung: Maurermeister Joseph Meitinger aus Ustersbach und Zimmermeister Georg Höck aus Deubach. Auftraggeberin: Äbtissin M. Eva Rosina von Bodman. Kosten: 1737 Gulden.
- Wolfegg, Landkreis Ravensburg: Turm von St. Katharina
- Kißlegg, Landkreis Ravensburg: Turm von St. Gallus und Ulrich
[Bearbeiten] Literatur
- Edith Luderschmidt: Der Lechtaler Baumeister Franz Kleinhans (1699-1776). Heimat Schwaben; Band 2. Kunstbuchverlag Weber, München 1978. Zugleich: Dissertation, Institut für Kunstgeschichte, Philosophische Fakultät I, Universität München, 1975.
- Adolf Layer: Franz Kleinhans (1699-1776), ein Baumeister des ehemaligen Hochstifts Augsburg. Jahrbuch des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte, Band 5, Augsburg 1971, S. 197-214
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Franz Xaver Kleinhans im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biographie und Werke
- In der Bayerischen Denkmalliste verzeichnete Werke von Kleinhans
- „Feldkapelle zur Schmerzhaften Muttergottes“, Schwabmünchen
- Pfarrkirche „St. Georg“, Westendorf
- Abteikirche St. Stephan, Augsburg
Personendaten | |
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NAME | Kleinhans, Franz |
ALTERNATIVNAMEN | Kleinhans, Franz Xaver |
KURZBESCHREIBUNG | Rokoko-Baumeister im Hochstift Augsburg |
GEBURTSDATUM | 12. September 1699 |
GEBURTSORT | Unterpinswang |
STERBEDATUM | 15. August 1776 |
STERBEORT | Unterpinswang |