Wikipedia:Fototipps
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Fototipps sollen grundlegende Hinweise für brauchbare Bilder in der Wikipedia geben. Vorläufig werden sie hier erarbeitet, die Seite ist also noch Baustelle und Diskussionraum.
Diese Seite stellt ein so genanntes 'how-to', also eine Gebrauchsanweisung dar, was als Artikel in der Wikipedia unerwünscht ist. Diese Seite soll aber den unerfahreneren Fotografen eine Hilfe in die Hand geben, gute Bilder für die Wikipedia zu machen.
Das Ziel ist es, Gelegenheitsfotografen einige Hinweise zu geben, wie sie mit wenigen Tricks und Kniffen gute Bilder erzeugen. Der Blick soll geschärft werden, um auf die gröbsten handwerklichen Mängel hinzuweisen und zu zeigen, wie sie sich vermeiden lassen, und zu verdeutlichen, worauf es bei Fotos für die Wikipedia ankommt. Das sollte praxisnah und konkret anhand von guten und schlechten Beispielen und mit „Gebrauchsanweisung“ geschehen.
Oft lässt sich einiges verbessern, aber nicht jeder weiß wie man „gute“ oder gar „exzellente“ Bilder macht. Manches unansehnliche Bild kann sich durch geschickte Bildbearbeitung noch zu einem Prunkstück entwickeln. Der eine oder andere hier ist sicher bereit, auch mal ein Bild nachzubearbeiten. Dazu sollte möglichst das Originalbild zur Verfügung gestellt werden. In der Wikipedia:Bilderwerkstatt können Bilder mit Hilfe anderer Benutzer nachbearbeitet werden.
Hier findet ihr zunächst allgemeine Tipps, die sich so gut wie überall anwenden lassen. Wie ihr vielleicht wisst, werden von Zeit zu Zeit Bilder zu exzellenten Bildern gewählt. Das ist ein Ziel vieler Wikipedianer. Um dieses Ziel zu erreichen, muss das Bild jedoch einige Merkmale aufweisen, die auch Fotos im allgemeinen ansprechender und interessanter machen.
[Bearbeiten] Fotografieren
[Bearbeiten] Motivsuche
[Bearbeiten] Wikipedia braucht Bilder
Wenn man den in letzter Zeit veröffentlichten Enzyklopädie-Vergleichstests Glauben schenkt, dann ist das einzige Manko der Wikipedia, dass sie zu wenige Multimedia-Beiträge hat, d.h. sie hat zwar viel und guten Text, aber zu wenig Veranschaulichung durch Bilder, Videos, Animationen etc. Die Wikipedia braucht also mehr Bilder. Das größte Problem der Wikipedia ist dabei ihre Lizenzierungspolitik. Alles, was in der Wikipedia steht, soll "Public Domain" (PD, "gemeinfrei") oder nach GNU-FDL lizenziert sein. Wir können keine Veröffentlichungrechte kaufen. Wir sind darauf angewiesen, freie Bilder zu finden oder selbst welche zu machen und diese dann unter die in der Wikipedia erlaubte Lizenz zu stellen.
[Bearbeiten] Motive vor der Haustür
Die einfachste Methode ist, dass jeder Wikipedianer einfach die in der Wikipedia fehlenden und für ihn einfach zu fotografierenden Motive sucht und sie ablichtet. Das müssen nicht unbedingt Motive sein, die dem Interessensgebiet des Wikipedianers entsprechen. So wäre es schon viel Wert, wenn mehr Autoren mit einer Kamera ihren Wohnort durchfotografieren, bzw. die markanten Stellen, Sehenswürdigkeiten, typische Bauwerke oder Wohngebiete, Festlichkeiten oder landschaftliches Umfeld. Auch im Urlaub gemachte Bilder sollten für den Gebrauch in der Wikipedia durchgesehen werden. Zur Anregung siehe unter Wikipedia:Bilderwünsche!
Diese Seite soll mehr Menschen motivieren, ihren Beitrag zur Ausstattung der Wikipedia mit Bildern zu leisten. In der Wikipedia werden auch Bilder akzeptiert, die von Amateuren gemacht wurden und nicht allen Kriterien entsprechen, die bei einer Diskussion zur Wahl eines exzellenten Bildes angelegt werden. Auch bei Bildern gilt der Wikipedia-Wahlspruch "Sei mutig!". Wir freuen uns auf Deine Bildbeiträge genauso wie über Deinen Text.
[Bearbeiten] Enzyklopädische Motive
Bitte bedenke, dass Deine Bilder in eine Enzyklopädie aufgenommen werden sollen. Genauso wie die Texte, sollen die Bilder dazu beitragen, das Wissen der Welt zu sammeln. Das bedeutet, dass die Bilder anschaulich sein sollen. Sie sollen ein Thema erläutern und es besser verständlich machen, als es das geschriebene Wort kann. Aus diesem Grund sind auch viele künstlerisch hochwertige Bilder ungeeignet, weil sie zuwenig oder das Falsche zeigen. Im Gegensatz dazu kann ein amateurhaftes, aber technisch und gestalterisch akzeptables Bild durchaus nützlich sein, einen Artikel zu bebildern und besser verständlich zu machen.
Derzeit werden u.a. folgende Bilder gesucht: Amische, Atlantropa, Melkschemel, Kletzenbrot, Honda FR-V, mehr... - bearbeiten Zufällige fehlende Bilder
[Bearbeiten] Fotografische Grenzen
Die Fotografie ist nicht zur Visualisierung aller möglichen Aussagen geeignet. Es gibt auch Motive, die sich nicht oder nur sehr schlecht fotografieren lassen.
Manche Motive sind auch einfach deswegen unfotogen, weil das Auge anders sieht als eine Kamera. So kann ein Fernblick von einem Aussichtsturm für das Auge überwältigend sein, auf einem Foto sieht das alles ziemlich langweilig aus. Die moderne Technik der Kameras und der digitalen Bildbearbeitung ermöglichen heute interessante Panorama-Aufnahmen mit hohem enzyklopädischem Wert. Aber derartige Bilder sind für Amateure schwierig und geben auch nicht den gleichen Eindruck wieder, den der Tourist oder Wanderer nach der Besteigung eines Turms oder hohen Gebäudes hat.
Manchmal sind auch wesentliche Merkmale eines Motivs schlicht unsichtbar und damit nicht fotografierbar. Dies ist für Fotoanfänger, die von einer Szene begeistert sind, nicht immer sofort zu erkennen. Wenn das wirklich Interessante an einem Motiv sein Klang, seine Geschwindigkeit, sein Geruch oder Geschmack sind, hat es wenig Sinn, das Motiv zu fotografieren. In der künstlerischen oder Reportage-Fotografie arbeitet der Profi oder ambitionierte Amateur in einem solchen Fall mit Symbolisierungen. Geschwindigkeit kann durch Bewegungsunschärfe dargestellt werden, Klang, Geruch und Geschmack durch die Mimik oder Gestik einer beigestellten Person. Aber der enzyklopädische Wert dieser Symbolisierungen ist begrenzt.
Es gibt optische Sinneseindrücke, die das Auge wahrnehmen kann, bei deren Darstellung aber der fotografische Prozess versagt. So ist der strahlende Eindruck von Lichtquellen und direkten Reflexionen nur schlecht auf einem Foto einzufangen. Hier entstehen schlichte weiße Flecken oder Spiegelungen des Fotografen mit seiner Kamera vor dem Gesicht.
Bei Motiven, die sich der fotografischen Darstellung entziehen, sollte man - zumindest als Anfänger - schlicht auf ein Foto verzichten und sich "fotogenen" Motiven zuwenden, die es in jeder Stadt in großer Zahl gibt.
[Bearbeiten] Rechtliche Einschränkungen
Zu den wichtigen Rechtsfragen (Was oder wen darf ich fotografieren bzw. die Fotos veröffentlichen?) siehe ausführlich die eigene Seite Wikipedia:Bildrechte und die Diskussionsseite.
Hier nur soviel: Fotos urheberrechtlich geschützter Objekte (Kunstwerke, Architektur usw.) dürfen außerhalb des Geltungsbereichs der Panoramafreiheit nicht eingestellt werden. Bei Personenaufnahmen ist unbedingt das Recht am eigenen Bild zu beachten.
Weiter Informationen zu rechtlichen Themen sind in folgenden Artikeln zu finden:
[Bearbeiten] Motivgestaltung
[Bearbeiten] Bildausschnitt
Denkt daran, dass das Endergebnis Eurer fotografischen Aktivität ein flächiges, rechteckiges Bild sein wird. Viele unerfahrene Fotografen konzentrieren sich darauf, dass das Wichtigste in der Mitte des Suchers ist, und lösen dann aus. Das führt zu vermeidbaren Fehlern. Betrachtet stattdessen das gesamte Sucherbild und überlegt, ob Euer Bild wirklich so aussehen soll! Beachtet auch die Ränder! Ist etwas Wichtiges abgeschnitten? Ist Überflüssiges abgebildet? Wenn ja, bitte entsprechend korrigieren. Ein berühmter Fotograf hat einmal sinngemäß gesagt: Wenn das Bild nicht spannend ist, waren Sie nicht nah genug dran. Also im Notfall den Abstand verringern oder eine größere Brennweite (Zoom, Teleobjektiv) wählen.
Typisches Beispiel sind Ganzkörperbilder eines Menschen. Hier ist es durchaus sinnvoll, auf die Augen scharfzustellen. Die entsprechende Einrichtung (heute meist Autofokus) befindet sich in der Suchermitte. Unerfahrene Fotografen nehmen den Kopf der zu fotografierenden Person in die Suchermitte, stellen scharf und lösen aus. Dann befindet sich der Kopf in der Bildmitte, die Füße sind unten oft abgeschnitten und über dem Kopf ist viel überflüssiger Freiraum. Besser ist es, auf die Augen scharfzustellen und danach den Ausschnitt zu korrigieren. Viele - auch hochautomatisierte Kameras - ermöglichen das dadurch, dass der Autofokus bereits beim halben Niederdrücken des Auslösers aktiviert wird, danach kann man den Ausschnitt verändern und ganz durchdrücken.
Ganz wichtig ist auch der Hintergrund. Das menschliche Auge sieht - mit Hilfe des Gehirns - dreidimensional. Beim Betrachten eines Gegenstandes ist das Gehirn in der Lage, den Hintergrund auszublenden. Auf dem Foto wirkt er dann störend. Besonders beliebt: Stangen, Äste oder Antennen, die anscheinend aus dem Kopf der zu fotografierenden Person herausragen. Ein besonders elegantes Hilfsmittel sind dabei die Sucher-Displays der modernen Digitalkameras, die helfen, das Bild vor dem Auslösen zweidimensional zu betrachten und derartige Fehler rechtzeitig zu erkennen. Diese Fehler können nicht durch die Brennweite verändert werden, hier muss die Perspektive korrigiert werden. In der Praxis heißt das, dass der Fotograf seine Position (Kamerastandpunkt) wechseln muss.
Gerade beim Bildausschnitt zeigt es sich immer wieder, dass "Fotograf Zufall" oft der erfolgreichste ist. Spart beim Fotografieren an allem, nur nicht am Filmmaterial! Bei der digitalen Fotografie spielt die Zahl der Schüsse sowieso fast keine Rolle mehr. Also möglichst viele Bilder machen und danach das Beste aussuchen, den Rest verwerfen! So arbeiten auch die Profis.
[Bearbeiten] Format
Hoch- oder Querformat - diese Frage wird oft vernachlässigt. Querformat ist von der Konstruktion der Kameras her das bequemste, aber nicht immer das passendste. Hohe Gebäude oder Bäume, einzelne Menschen, aber auch Giraffen schreien nach dem Hochformat. Bei der Wahl des richtigen Formates fällt es auch leichter, den optimalen Bildausschnitt zu wählen.
[Bearbeiten] Weitere Tipps in Kurzfassung
- Anwendung des Goldenen Schnitts (Beispiele auf Artikelseite)
- Wesentliche Merkmale des abzubildenden Objekts oder Subjekts sollten erkennbar sein.
- Je kontrastreicher das Bild, desto interessanter wirkt es.
- Bei sehr großen oder kleinen Objekten kann ein Hinweis auf die Größe sinnvoll sein (Absatz Makroaufnahmen).
- Man sollte vermeiden bei Gegenlicht zu fotografieren. Position wechseln, wenn möglich; wenn nicht möglich, siehe Absatz Gegenlicht.
- Extreme Lichtverhältnisse verlangen ein hohes fotografisches Können, manchmal auch teure Spezialtechnik. Strahlender Sonnenschein ist nur selten geeignet, gute Bilder zu machen, Nacht- und Gegenlichtaufnahmen verlangen meist manuelle Belichtung, gegebenenfalls Umrechnungen und Erhöhungen der Belichtungszeit bei sehr langen Zeiten.
[Bearbeiten] Fotografieren ist Arbeit
Fotografieren ist nicht immer Freizeit und Erholung. Das Anfertigen von Fotos kann für Fotograf und Modell durchaus schwere Arbeit darstellen. Im rechts dargestellten Beispiel lag ich auf dem Brustkorb, musste bei Auslösung die Luft anhalten und hatte danach Atemstörungen. Es wäre einfacher gewesen, mit einem Lichtschacht zu fotografieren, den hatte ich aber nicht dabei. In Fällen wie diesem ist die Benutzung einer alten Kamera mit Lichtschacht wesentlich einfacher als das Hinlegen und Fotografieren aus tiefem Winkel.
Hier sind Displays von digitalen Kompaktkameras oder herkömmliche Sucher von Vorteil.
[Bearbeiten] Licht
[Bearbeiten] Innenaufnahmen
Hier ist zu beachten, dass meist Kunstlicht die Szenen beherrscht (bei Aufnahmen ohne Blitzlicht). Dies führt zu Bildern mit sehr warmen Farben, was manchmal gute Stimmungen rüberbringt (Kerzenschein), aber auch unnatürlich wirken kann. Bei Benutzung eines Blitzlichtes tritt dies nicht auf. Die eingebauten Blitze aller Kameramodelle reichen bei größeren Räumen nicht aus, das Bild ausreichend zu belichten. Ergebnis sind verwaschene und zu dunkle Bilder.
Bei Konzerten in Sälen (auch im Freien) sind die unten angeführten Regeln für Nachtaufnahmen zu beachten. Blitzlicht ist fast immer völlig sinnlos und meist auch verboten. Der Einsatz übergroßer externer Blitze verbietet sich von selbst, weil Umstehende, die Richtung Blitz schauen, dauernde Augenschäden bekommen würden.
[Bearbeiten] Tageslicht
Bei Tageslicht ist strahlender Sonnenschein keine Garantie für gute Bilder! Zu viel Licht erzeugt - vor allem bei Personenaufnahmen - unschöne Schlagschatten. Die beiden Bilder unten entstanden innerhalb weniger Minuten bei gleich viel Sonnenschein und wolkenlosem Himmel im Juli. Die ausgewogenere Variante (links) entstand im Schatten von Bäumen. Im Hintergrund, der etwas überbelichtet ist, sieht man den Sonnenschein.
Allgemein sind bei Tageslicht am leichtesten gute Bilder erreichbar. Auch bedeckter Himmel, Regen und Nebel sind kein Grund, nicht zu fotografieren.
Regenwetter ist sogar ein Geheimtipp für Freunde der Farbfotografie. Hier geraten die Farben besonders satt und werden nicht durch grelles Licht "ausgefressen".
Störende Schlagschatten direkt in der Sonne |
[Bearbeiten] Nachtaufnahmen
Nachtaufnahmen benötigen aufgrund der vorherrschenden Dunkelheit eine lange Belichtungszeit, in der Regel im Bereich von 1/10 bis 10 Sekunden. Sie sind deshalb ohne Stativ oder stabile Unterlage nicht in ansprechender Qualität zu erstellen.
Das Hauptproblem bei Nachtaufnahmen ist neben der langen Belichtungszeit der extreme Kontrast zwischen sehr hellen Lichtquellen und dem tiefen Schwarz der Nacht. Insbesondere digitale Kameras stoßen hier schnell an ihre Grenzen und die Belichtungszeit und Blende müssen sehr sorgfältig gewählt werden. Es empfiehlt sich, mehrere unterschiedlich belichtete Aufnahmen zu erstellen, um später die beste auswählen oder gar mehrere zu einem Bild kombinieren zu können.
Die besten Nachtaufnahmen entstehen nicht bei absoluter Dunkelheit, sondern kurz vor Sonnenaufgang oder kurz nach Sonnenuntergang während der so genannten blauen Stunde. Durch die dann schon oder noch vorhandene Beleuchtung wirkt die Szene wie eine Nachtaufnahme, aber durch das noch vorhandene restliche Licht der Dämmerung sind auch die sonst unbeleuchteten Motivteile sichtbar.
Bei Nachtaufnahmen ist der Schwarzschildeffekt zu beachten. Dies bedeutet vereinfacht, dass ab Belichtungen von ca. einer Sekunde die Belichtungsmessung von Kameras oder Belichtungsmessern nicht mehr richtig funktioniert. Die Belichtungszeit muss manuell verlängert werden. Da es hierfür bisher kein zuverlässiges mathematisches Modell gibt, empfiehlt sich eine Belichtungsreihe mit unterschiedlichen Verlängerungsfaktoren. Als sehr grobe Faustregel kann man bei 10 Sekunden gemessener Zeit 15 Sekunden belichten, bei 60 Sekunden gemessener Zeit 120 Sekunden belichten. Der Grad der Verlängerung hängt stark vom verwendeten Filmmaterial ab.
Bei der Digitalfotografie tritt dieser Effekt nicht auf, da die verwendeten CCD-Chips bzw. CMOS-Bildsensoren nicht an Empfindlichkeit verlieren. Allerdings machen sich bei den Langzeitaufnahmen andere Effekte bemerkbar, z. B. das Dunkelrauschen oder Überstrahlungen ('Ausfressen').
Nachtaufnahmen erscheinen im fertigen Bild auf herkömmlichen Filmen wärmer, als man es in der Natur sieht. Dies liegt an der Farbtemperatur künstlicher Lichtquellen, die geringer als die der Sonne oder von Blitzlichtern ist. In gewissen Grenzen kann man dies in einer Bildbearbeitung ausgleichen.
Wenn die verwendete Kamera lange Belichtungszeiten zulässt, sind Nachtaufnahmen relativ problemlos möglich, sofern man ein Stativ verwendet oder die Kamera auf irgendeinen Gegenstand stellen kann. Hierbei empfiehlt es sich, den Selbstauslöser zu benutzen, weil man dann mit beiden Händen die Kamera festhalten kann.
Bei Nachtaufnahmen tritt oft der Effekt des Lichthofes auf. Dies bedeutet, dass Lichtquellen 'überstrahlen' - also größer als in Wirklichkeit erscheinen. Das ist normal und kann fast nicht vermieden werden, stellt aber kein Manko dar.
[Bearbeiten] Langzeitbelichtungen
Effekte wie Lichtschlangen fahrender Fahrzeuge gelingen, je nach Entfernung und Geschwindigkeit, erst mit Belichtungszeiten von mehreren Sekunden. Bei derart langen Belichtungszeiten tritt bei Aufnahmen auf herkömmlichem Film der Schwarzschildeffekt auf. Dieser ist in der Digitalfotografie nicht vorhanden, dafür erhält man unerwünschtes Rauschen im Bild, was in etwa mit erhöhtem Filmkorn vergleichbar ist.
Um lange Belichtungszeiten bewußt zu erreichen, ist es bei den meisten modernen Kameras notwendig, Programmautomatiken, Blitz- oder Motivprogramme abzuschalten. Stattdessen wählt man eine Zeit- oder Blendenautomatikfunktion oder belichtet gleich mit manueller Einstellung. Durch die Wahl einer möglichst kleinen Blende (im Beispiel: 22) wird die Kamera gezwungen, lange zu belichten. Anders herum kann man eine lange Zeit vorgeben und der Kameraautomatik die Blendenwahl überlassen. Eine Überbelichtung von bis zu 3 Blendenstufen ist - im Gegensatz zu Tageslichtaufnahmen - problemlos möglich. Sollen wie im Beispiel Autoscheinwerfer, Blaulichter etc. als Lichterschlangen im Bild erscheinen, ist die Belichtungsmessung zu einem Zeitpunkt vorzunehmen, in dem sich keine Fahrzeuge im Bild befinden. Für Langzeitbelichtungen empfiehlt sich die Verwendung eines Stativs und eines Drahtauslösers oder des Selbstauslösers, bei Spiegelreflexkameras mit vorher hochgeklapptem Spiegel, um Erschütterungen in der Kamera zu verhindern.
[Bearbeiten] Blitzlichtaufnahmen
Die in Kameras eingebauten Blitzgeräte eignen sich nur sehr bedingt zum Anfertigen guter Bilder. Dabei ist der Kaufpreis der Kamera egal, selbst eingebaute Blitze in Spiegelreflexkameras jenseits der 1000 Euro reichen - je nach verwendetem Film - nur bis ca. 4 oder 6 Meter. Außerdem bringen diese schwachen Blitze recht harte Schlagschatten (z.B. Image:Brezina Thomas 2004.jpg). Als Notlösung kann man ein Stück Transparentpapier vor den Reflektor kleben, dadurch verringert sich die Reichweite aber noch mehr. Abhilfe ist nicht einfach, es gibt kein Patentrezept, wenn man nicht die Möglichkeit hat, viel Geld auszugeben (oder es nicht möchte). Ein möglicher Ausweg ist der Erwerb eines gebrauchten leistungsstarken Blitzes und etwas Bastelei wie hier beschrieben.
Nahe Gegenstände und Personen werden oft zu hell, der hintere Bildbereich zu dunkel. Hier hilft auch nachträgliche Bildbearbeitung (Beispiel) nicht viel. Eine geschicktere Ausschnittswahl kann Abhilfe schaffen, im vorliegenden Beispiel hat außerdem der eingebaute Blitz nicht ausgereicht, weil die Dreschmaschine zu weit entfernt war.
(Kopie eines Abschnittes aus dem Abschnitt 'Innenaufnahmen'): Bei Konzerten sind die oben angeführten Regeln für Nachtaufnahmen zu beachten. Blitzlicht ist fast immer völlig sinnlos und meist auch verboten. Der Einsatz übergroßer externer Blitze verbietet sich von selbst, weil Umstehende, die Richtung Blitz schauen, dauernde Augenschäden bekommen würden.
[Bearbeiten] Gegenlicht
Automatikprogramme von Kameras funktionieren selten befriedigend bei Gegenlichtaufnahmen. Die automatisch belichteten Bilder werden meist zu dunkel, wenn die Lichtquelle(n) im Messbereich liegen. Falls die Kamera es zulässt, empfiehlt sich mehrfache Spotmessung auf bildwichtige Bereiche, die Berechnung eines Mittelwertes und manuelle Einstellung der Kamera. Beim rechten quadratischen Bild wurde mit einer EOS-5 der rechte und linke Bildbereich mit 8 - 1/350 gemessen, die Reflektionen im Wasser mit 11 - 1/500 und die Kamera dann auf 22 - 1/60 eingestellt, weil Wasser bei einer Belichtungszeit von ca. 1/60 am realistischsten aussieht.
Wenn die Gegenlichtsituation so ist, dass sich nur ein Objekt in kurzer Distanz befindet, kann es auch nützlich sein, den Blitz zuzuschalten, um den Vordergrund gegenüber dem Hintergrund aufzuhellen und dadurch den Kontrastumfang etwas zu verringern.
[Bearbeiten] Die Film- oder Sensorempfindlichkeit
Der ISO-Wert (auch ASA-Wert) gibt die Empfindlichkeit des Filmmaterials oder des Sensors der Digitalkamera an. Dieser kann bei Analogkameras durch Auswahl des entsprechenden Filmes gewählt werden. Bei Digitalkameras ist dieser einstellbar - je nach Modell im Bereich zwischen ISO 50 und ISO 6400 - oder kann vollautomatisch gewählt werden. Viele einfache Sucherkameras sowie billige Spiegelreflexkameras können nur Filme mit 100 bis 400 ASA erkennen und schalten bei ihnen unbekannten Werten auf 100 ASA, was eine völlig falsche Belichtung bewirkt. Im Zweifelsfall sollte man in der Bedienungsanleitung nachsehen oder Filme mit 100, 200 oder 400 ASA wählen.
Je höher der ISO-Wert, desto größer die Körnigkeit beziehungsweise das Bildrauschen, aber desto kürzer kann bei gleicher Blende auch die Belichtungszeit ausfallen. Umgekehrt kann bei gleicher Belichtungszeit eine kleinere Blende gewählt und damit eine höhere Schärfentiefe erzeugt werden. Werte größer als ISO 200 bis 400 sollten nur dann verwendet werden, wenn es die Situation unbedingt erforderlich macht. Viele kompakte Digitalkameras haben sehr kleine Sensoren, die bereits bei ISO 200 störend rauschen und bei ISO 400 und mehr nahezu unbrauchbare Ergebnisse liefern. Aber auch bei höherwertigen Digitalkameras sollte man nach Möglichkeit niedrige ISO-Einstellungen bevorzugen.
[Bearbeiten] Schärfe
Bilder sollten scharf sein, weil in einem scharfen Bild mehr Details als in einem unscharfen Bild enthalten sind. Man unterscheidet zwischen Bewegungsunschärfe und Verwacklung. Bei ersterem bewegt sich das Objekt während der Aufnahme, bei letzterem bewegt sich der Fotograf. Verwacklungen lassen sich durch eine kurze Belichtungszeit verhindern. Als Faustregel gilt, dass bei Freihandaufnahmen diese Zeit nicht länger als das Reziproke der Brennweite sein sollte. Eine Aufnahme mit einer Brennweite von 100 mm sollte also freihand nicht länger als 1/100 Sekunde belichtet werden. Dies bezieht sich auf das Kleinbildformat. Bei Digitalkameras ist die Belichtungszeit um den Formatfaktor zu reduzieren. Eine Alternative zu den kurzen Belichtungszeiten ist die Benutzung eines Stativs.
[Bearbeiten] Schärfentiefe
Die Schärfentiefe (umgangssprachlich oft Tiefenschärfe genannt) gibt den Bereich an, der vor und hinter dem anfokussierten Punkt noch scharf ist. Oft ist bei dokumentierender Fotografie eine hohe Schärfentiefe sinnvoll, da so viele Teile des Objektes gut erkennbar sind.
Die Schärfentiefe ist vom Abbildungsmaßstab und der eingestellten Blende abhängig. In der Praxis erreicht man sie durch eine kleine Blende (= große Blendenzahl, also zum Beispiel f/22) und durch eine im Vergleich zur Tiefe eines Objektes große Entfernung von diesem.
Eine geringe Schärfentiefe ist dann sinnvoll, wenn man möchte, dass sich das Objekt deutlich vom Hintergrund abhebt, und dies nicht anderweitig erreichen kann. Eine geringe Schärfentiefe ist deshalb zum Beispiel ein beliebtes Stilmittel bei der Portraitfotografie, bei der der Umriss eines Kopfes nicht fließend in den Hintergrund übergehen soll, sondern sich von diesem abhebt. Eine geringe Schärfentiefe erreicht man durch eine große Blende (= kleiner Blendenwert, also zum Beispiel f/1.4) und durch eine im Vergleich zur Tiefe eines Objektes geringe Entfernung von diesem.
[Bearbeiten] Blende und Belichtungszeit
Die Blende ist eine im Objektiv befindliche Konstruktion, die ein in der Größe veränderliches Loch bildet. Sie bestimmt gemeinsam mit der Belichtungszeit die Belichtung des Films oder Sensors. Während die Verschlusszeit Einfluss auf Verwackeln und Bewegungsunschärfe hat, bestimmt die Blende die Schärfentiefe.
Zusammenhänge bei gegebenen Lichtverhältnissen:
- Je größer die Blende, desto kürzer die benötigte Belichtungszeit und desto geringer die Schärfentiefe
- Je kleiner die Blende, desto länger die benötigte Belichtungszeit und desto größer die Schärfentiefe
Nahezu alle auf dem Markt befindlichen Objektive, gleichgültig ob für die sündteure Spiegelreflex oder für die einfache Digitalknipse, lassen bei voller Öffnung in der Abbildungsleistung nach. Andererseits sorgen sehr kleine Blendenöffnungen für zunehmende Unschärfe durch Beugungseffekte. Sofern Motiv, Lichtverhältnisse und Einstellmöglichkeiten der Kamera es zulassen, sollte man in der dokumentarischen Fotografie stets versuchen, für optimale Schärfe mittlere Blendenwerte einzustellen. Bei schlechten Lichtverhältnissen ist dabei ein Stativ sehr häufig die bessere Alternative zum Blitzeinsatz.
[Bearbeiten] Nachbearbeiten
Bei der Nachbearbeitung sollte beachtet werden, dass jeder Bearbeitungsschritt Bildinformationen vernichtet, dass eine Nachbearbeitung – physikalisch gesehen – immer eine Verschlechterung bedeutet. Davon unbesehen bringt die Nachbearbeitung Ergebnisse, die für das menschliche Auge eine Verbesserung darstellen. Aus diesem Grund sollte man nie die Rohdaten verändern, sondern immer eine Kopie der Datei oder der Hintergrundebene in der Bildbearbeitung.
Mit der passenden Software lassen sich mehr oder weniger verunglückte digital aufgenommene oder eingescannte Bilder relativ leicht verbessern; auch wenn Wunder nicht zu erwarten sind. Eine Bildbearbeitungssoftware wie Photoshop Elements gehört bei Digitalkameras normalerweise zum Lieferumfang. Auch sollte an dieser Stelle die freie Bildbearbeitungssoftware Gimp erwähnt werden. Weitere Helferlein gibt es als Shareware oder aus Fleisch und Blut bei Wikipedia:Bilderwerkstatt. Bei den Beispielfotos rechts sind typische Anfängerfehler beseitigt worden: Tonwertkorrektur, Schmutz der Scheiben beseitigt, leichtes Schärfen und Ausschnittsvergrößerung – schon ist aus einem durchschnittlichen Bild etwas Sehenswertes geworden. Bei Aufnahmen aus dem Auto sollte die Kamera immer ganz dicht an die Scheibe gehalten werden, dann verhindert man das Abbilden des Schmutzes der Scheibe.
[Bearbeiten] Bilder aussortieren
Durch die Verbreitung von Digitalkameras werden noch mehr Aufnahmen gemacht als in den Zeiten der Analogfotografie. Umso wichtiger ist es, von den vielen Bildern die besten auszuwählen. Viele Bilder misslingen (Motive doppelt oder ähnlich, Person guckt „doof“, Hand im Bild, unscharf, schlechter Ausschnitt, Personen angeschnitten, zu hell/dunkel etc). Der Fotograf sollte diese Bilder aussortieren, zu Gunsten der gelungenen Aufnahmen, denn lieber ein schönes Portrait als vier mäßige Portraits. Die „Ausschussquote“ kann sehr unterschiedlich sein, liegt jedoch oft bei 50% bis 75%, bei Profifotografen noch weit höher. Bedenke: Jedes „schlechte“ Bild schadet dem Gesamteindruck aller Bilder. Letztlich lohnt sich eine weitere Bearbeitung auch nur bei Aufnahmen, die zumindest eine gewisse Qualität mitbringen.
[Bearbeiten] Ausschnitt wählen
Am Beispiel ist zu erkennen, wie wichtig für den Gesamteindruck der Bildausschnitt ist. Oftmals schieben sich störende Elemente in das Bild, die bei der Ausschnittbearbeitung beseitigt werden können und den Wert des Bildes erhöhen. Abhängig von der Darstellung können solche Elemente aber auch erwünscht sein, um eine Dreidimensionalität zu erzeugen.
[Bearbeiten] Helligkeitsverteilung optimieren
Am Beispiel wurden Himmel und Rest des Bildes getrennt (mit 12px weicher Auswahlkante) bearbeitet. Würde man das obige Bild insgesamt aufhellen, käme dabei ein zu heller Himmel heraus. Fast alle Digitalkameras erzeugen bei leicht problematischen Lichtverhältnissen überbelichtete Bilder, dies wird in Laboren beim Ausbelichten automatisch korrigiert. Nur Kameras weit jenseits der 1000 Euro haben diese unangenehme Eigenschaft nicht. Wenn man diese Techniken beherrscht, sollte man in der Bildverarbeitung nicht mit dem Menüpunkt Aufhellen arbeiten, sondern eine kanalgetrennte Tonwertkorrektur vornehmen. Bei bestimmten (meist gelbstichigen) Motiven kann es sinnvoll sein, das Bild für diesen Schritt in CMYK umzuwandeln. Fast alle Tonwertkurven weisen Lücken in den Lichtern oder Schatten auf, manchmal nur in einzelnen Kanälen. Deshalb sollte man jedes digital erzeugte Foto derart nachbearbeiten. Bei analogen Bildern, die eingescannt wurden (egal ob von Negativ oder Papierbild), gibt es dieses Problem fast nie.
[Bearbeiten] Kontrast optimieren
Die Auswahl des passenden Kontrastes ist abhängig vom fotografierten Objekt und dem Ziel der Darstellung. Bei schlechten Lichtverhältnissen aufgenommene Bilder können eine Wertsteigerung erfahren, wenn der Kontrast erhöht wird und Details besser zu erkennen sind. Bei Portraitaufnahmen stören manche Details wie Unebenheiten und Poren der Haut, die durch eine Reduzierung des Kontrasts aufgelöst werden können.
[Bearbeiten] Bildgröße
Die Verwendung einer Kamera mit mehreren Millionen Pixeln garantiert nicht automatisch ein scharfes und gutes Bild. Jedoch hat man dadurch „Reserven“, welche zum Beispiel für Ausschnitte von Nutzen sein können. Man kann aber durchaus auch mit einer Sucherkamera der 1,3-Megapixel- Generation Fotos machen, die selbst der Profi nicht von analogen Fotos unterscheiden kann.
Die Dateigröße sagt auch nicht automatisch etwas über die Qualität einer Aufnahme aus. Beim Autobahnbild ist die Ausgangsdatei 1780 kB groß, das bearbeitete Bild hat nur noch 66 kB. Die Meinung, welche Seitenbreite Bilder in der Wikipedia haben sollen, gehen auseinander. Während manche 800 Pixel für völlig ausreichend halten, möchten andere mehrere tausend Pixel Seitenlänge. Selbst wenn man in voller Auflösung speichert, kann man fast immer bei kaum merklichem Qualitätsverlust sehr viel Speicherplatz sparen.
Zur Demonstration dieser Aussage können die beiden rechten Bilder angesehen werden. Das Original stammt aus einer Olympus Camedia mit 1,3 Megapixeln. Es wurde mit einem Spezialprogramm auf 240 % hochgerechnet. Nach umfangreichen Nachbearbeitungen wurde das Bild mit maximal möglicher Qualität im JPG-Format gespeichert, das ergab 2066 kB bei 1920 x 2560 Pixeln. Ohne Änderung der Größe wurde mit 10 % Qualität gespeichert, das ergab eine Dateigröße von knapp 150 kB. Unterschiede sind in beiden Bildern nur bei sehr genauem Hinsehen zu erkennen.
[Bearbeiten] Argumente für große Bilder mit wenig Kompression
Da die Erstellung von JPEG-Bildern eine verlustbehaftete Kompression durchgeführt wird, also eine Informationsreduktion durchgeführt wird, die bei wiederholter Anwendung (z.B. bei Bildnachbearbeitungen) zu erheblichem Qualitätsverlust führt, ist es angeraten, die JPEG-Qualität beim Abspeichern nicht unter 0,90 zu setzen. Wenn eine Bildnachbearbeitung durch Dritte wahrscheinlich (oder sogar explizit gewünscht) ist, weil z.B. Ausschnitt, Farbwerte und Rauschen/Schärfe noch der Nacharbeit bedarf, dann ist eine JPEG-Qualität von 0,95 angeraten. Bei Überarbeitungen schlagen sonst die Kompressionsartefakte bis auf die Thumb-Ansicht durch. Insbesondere wenn bei Architekturaufnahmen noch Drehung notwendig ist ("schiefer Horizont") oder stürzende Linien/Perspektive Verzerrungen ("Gebäude von zu nah dran") zu korrigieren sind. In solchen Fällen freuen sich die Bearbeiter aus der Bilderwerkstatt, wenn sie sich nicht mit Ausgangmaterial in 800 Pixel Breite plagen müssen, die nach Drehen und Entzerrung plötzlich völlig unscharf wirken und beim Nachschärfen nur noch unnatürlich aussehen.
Gerade bei Bildern von hohem enzyklopädischem Wert, die jedoch mit fototechnischen Mängeln behaftet sind, empfielt es sich, das Bild unverändert wie es von der Kamera kommt (also noch ohne jede Korrekturmaßnahmen) hochzuladen und in der Bilderwerkstatt um Hilfe nachzusuchen. Die längeren Uploadzeiten sollten dafür in Kauf genommen werden.
[Bearbeiten] Farben optimieren
Bei allen Digitalkameras ist eine Nachbearbeitung nötig, wenn nicht optimale Lichtverhältnisse bei der Aufnahme geherrscht haben. Dies geht gut mit der Funktion 'Tonwertkorrektur' in einer Bildbearbeitung. Diese sollte auf jeden Fall kanalgetrennt vorgenommen werden. Ist das Ergebnis unbefriedigend, was oft bei Gelbstich der Fall ist, hilft eine Umwandlung des Bildes in CMYK.
[Bearbeiten] Retuschieren
Mit kleineren Retuschen lässt sich ein Bild aufwerten. So ist es möglich kleinere Objekte verschwinden zu lassen, jedoch sollte man dies nicht übertreiben, da wir immerhin ein Lexikon sind. Kleinere Retuschen von temporärer Natur sollten aber kein Problem darstellen. So macht es zum Beispiel Sinn Schatten, Steine und Schmutz zu entfernen, um nicht vom Hauptmotiv abzulenken.
Störende Details wie eine Stromleitung im Hintergrund, die aus dem Kopf wächst, sollte man versuchen, zu entfernen. Derartiges Retuschieren erfordert einige Übung. Retuschen sieht man manchmal nur, wenn man das Original kennt (siehe Beispiel - Fahrrad). Wenn man nicht weiß, wie das Original aussieht, erkennt man Retuschen selbst dann nicht, wenn sie wie im Beispiel nur sehr flüchtig gemacht werden.
Umfangreiche Retuschen können mehrere Stunden dauern. In jedem Fall ist zu empfehlen, sich nicht auf die Nachbearbeitungskünste zu verlassen und bereits beim Fotografieren auf störende Details zu achten. Dies ist nicht immer möglich, wie das 2. Beispiel zeigt. Das Foto diente als Grundlage eines Konzeptes der Neugestaltung der Außenwerbung eines Geschäftes im Rahmen einer Meisterarbeit. Deshalb wurden alle störenden Dinge wie Auto, Fahrrad, Verkehrsschilder, Straßenlaterne mit Schildern und Schatten entfernt. Die Arbeiten am Beispiel haben über 4 Stunden gedauert.
Alte Fotos sind oft beschädigt, zerkittert, haben Eselsohren oder gar fehlende Teile. Hier ist es empfehlenswert, die entsprechenden Bereiche vorsichtig auszubessern. Es ist ratsam, bei 200% zu arbeiten, zwischendurch aber immer wieder zu verkleinern, um die Wirkung einschätzen zu können.
[Bearbeiten] Skalieren
Unter Skalieren versteht man das Verändern der Bildauflösung. Es ist möglich ein Bild zu vergrößern, indem zusätzliche Pixel errechnet (interpoliert) werden, jedoch gewinnt das Bild dabei weder an Schärfe noch Detailgenauigkeit, es kommen keinerlei Informationen hinzu. Allerdings ist es häufig sinnvoll, eine Vorlage zum Zweck der einfacheren oder hochwertigeren Nachbearbeitung zunächst zu vergrößern, um sie anschließend wieder auf das Ursprungsformat herunterzurechnen. Im umgekehrten Fall, mit dem Weglassen von Pixeln, kann die Schärfe erhöht werden oder es fällt nicht mehr auf, dass das Bild unscharf ist.
[Bearbeiten] Schärfen
Schärfefilter in Bildbearbeitungsprogrammen können leichte Unschärfen scheinbar ausmerzen. Diese Filter sind aber mit großer Vorsicht zu benutzen und sollten immer die allerletzte Bearbeitungsmaßnahme an einem Bild sein. Bei Bildern für Monitornutzung kann etwas mehr geschärft werden als bei Bildern, die ausbelichtet werden. Beim Schärfen stark komprimierter JPG-Dateien treten Kompressionsartefakte leicht hässlich hervor.
[Bearbeiten] Bildformat und Transparenz
Dateiformat
- Bei der Aufnahme:
- Technisch ideal ist das Speichern im RAW-Modus oder im TIF-Format, falls die Kamera dies zulässt. Beide Methoden speichern verlustfrei. Während RAW in jedem Fall eine spezielle Nachbearbeitung am Rechner erfordert, dafür aber weitgehende Einflussmöglichkeiten bietet, sind beim TIF-Format viele Parameter, wie beispielsweise der Weißabgleich bereits von der Kamera vorgegeben. Nachteil dieser Formate ist der hohe Speicherverbrauch und bei manchen Kameras ein sehr langsames Speichern.
- Fotos im JPG-Format sollten mit der höchsten Qualitätseinstellung aufgenommen werden. Die geringere Datenkompression erzeugt weniger Artefakte und die Fotos erlauben wesentlich bessere Möglichkeiten bei der Nachbearbeitung. Einmal kaputtkomprimierte Bilder lassen sich durch keine Maßnahme nachträglich verbessern.
- Bilder im jpg-Format können nicht nur durch eine zu hoch gewählte Kompression, sondern auch allein durch wiederholtes Überspeichern kaputtkomprimiert werden. Jedes erneute abspeichern eines Bildes als jpg löst auch eine erneute Kompression aus. Während der Bildbearbeitung eines jpgs sollte deshalb darauf geachtet werden, Zwischenschritte nur in einem verlustfreien Format (tiff, eps, psd, png, bmp)zu sichern und die korrigierte Datei erst am Schluss wieder in ein (neues, nicht überspeichertes) jpg zu wandeln.
- Vor dem Hochladen:
- Fotos sollten nach Abschluss aller Bearbeitungsschritte auf eine sinnvolle Größe skaliert und angemessen komprimiert werden. Viele Bildbearbeitungen erlauben eine Vorschau, so daß man einen guten Kompromiss zwischen Dateigröße und Qualität finden kann. Empfehlenswert ist, die hochzuladende Version unter einem anderen Namen zu speichern und die Originalaufnahme zu behalten, um bei "Bearbeitungsunfällen" gegebenenfalls neu anfangen zu können.
- Zeichnungen und Bildschirmfotos sollten im verlustfreien PNG-Format gespeichert werden, da durch die hier üblichen abrupten Farbwechsel auch bei hohen JPG-Qualitätseinstellungen Qualitätseinbußen entstehen würden. Insbesondere Beschriftungen werden im JPG-Format häufig durch Kompressionsartefakte verunstaltet, Schwarzweiß-Darstellungen zudem vergleichsweise schlecht komprimiert. Das GIF-Format gilt als veraltet, da es nur maximal 256 Farbabstufungen darstellen kann.
- Animationen können im GIF-Format gespeichert werden. Das MNG-Format für Animationen wird bislang nur von wenigen Browsern unterstützt und ist daher momentan nicht zu empfehlen.
Auflösung
Die Auflösung sollte möglichst hoch sein, da Artikel der Wikipedia auch in gedruckter Form erscheinen. Die Auflösung sollte aber dem abgebildeten Objekt und der Qualität der Aufnahme angemessen sein. Es ist also zum Beispiel nicht sinnvoll, Aufnahmen nachträglich zu interpolieren, nur um eine höhere Bildgröße zu erhalten: Die Bildqualität verbessert sich dadurch nicht. Software wie Shortcut PhotoZoom (vormals S-Spline), die Bilder hochrechnet, ist daher mit Vorsicht zu genießen. Deren Ergebnisse können (müssen aber nicht) ein nur scheinbar besseres Ergebnis liefern.
Transparenz
Objekte sollten, wenn dies ohne Qualitätseinbußen möglich ist, ohne Hintergrund (transparent) abgebildet werden, da sie sich so farblich leichter an den Hintergrund der Seite anpassen lassen.
[Bearbeiten] Beispiel zur Nachbearbeitung
- Beispiel 1: ein Foto aus dem Artikel Kaarst
[Bearbeiten] Freistellen
Das Beispiel zeigt das Foto eines Fahrrad-Laufrades vor weißem Laken. Das Bild ist zu dunkel, das eigentlich weiße Laken erscheint grau. Der Hintergrund (das Laken) wurde freigestellt und durch eine weiße Ebene ersetzt. Dadurch wirkt das Bild informativer und sauberer. Es wird von unwichtigen Kleinigkeiten wie Falten auf dem Laken abgelenkt und der Beobachter sieht nur das, worauf es ankommt.
Das Laufrad wurde mit einem Faden vor dem Laken aufgehängt und aus ca. 5 m Entfernung mit Teleeinstellung fotografiert. Der Faden wurde weggepixelt. |
[Bearbeiten] Bilder hochrechnen
Zu kleine Bilder können vergrößert werden. Dabei sind allerdings Grenzen gesetzt, Informationen, die nicht vorhanden sind, können nicht hervorgezaubert werden. Allerdings ist mit speziellen Programmen ein Ergebnis erreichbar, welches dem menschlichen Auge eine Qualitätsverbesserung vorgaukelt.
Eine wirkliche Verbesserung findet nur in den allerwenigsten Fällen statt. Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Hochrechnen ist ein sehr gutes Foto als Ausgangsmaterial. Das Ausgangsbild darf weder von Kamerasoftware noch einem Bildbearbeitungsprogramm geschärft sein. Vorherige Kontraständerungen sind ebenfalls kritisch. Als Grobregel kann gelten: wenn ein Bild aus einer 2 MB Kamera ohne jede Bildbearbeitung gut genug für ein ausbelichtetes Bild (NICHT Fotodrucker) der Größe 20x30 ist, kann man es mit Hochrechnen manchmal schaffen, es in 50x75 auszubelichten.
Das Hochrechnen ist keine geeignete Methode, ein schlechtes Bild zu verbessern oder ein Handyfoto zu einem Poster aufzublasen!
Zum rechten Beispiel: das Originalbild hatte eine Größe von 140x160 px. Es wurde (von links nach rechts, jeweils 400%):
- nur skaliert (entspricht dem Digitalzoom in Digitalkameras)
- mit Photoshop bikubisch vergrößert
- mit Shortcut PhotoZoom vergrößert
Das Programm Shortcut PhotoZoom (vormals S-Spline) ist darauf spezialisiert, Bilder zu vergrößern, eine andere Funktion hat es nicht. Aufgrund der Qualitätsunterschiede zu allen Bildbearbeitungsprogrammen hat es aber eine Existenzberechtigung. Die besten Ergebnisse erreicht man, wenn man mit PhotoZoom auf das doppelte der gewünschten Größe rechnet und dieses Ergebnis in Photoshop auf 50% verringert wird. Verkleinerungen und Vergrößerungen sollten immer mit glatten Faktoren (1:2, 1:4 usw.) vorgenommen werden. Bei guten Röhrenmonitoren erkennt man, dass Bilder in der 50% Ansicht wesentlich schärfer als in der 66% Ansicht sind, dieser Effekt tritt auch beim Skalieren auf.
[Bearbeiten] Bilder entzerren
Das Entzerren von Fotos sollte nur dann angewandt werden, wenn es wirklich nötig ist. Nicht jedes Bild mit stürzenden Linien muss korrigiert werden. Auch birgt das Entzerren, was ja eigentlich ein Verzerren ist, gewisse Gefahren.
Im beschriebenen Beispiel ist eine Aufnahme frontal nicht möglich gewesen, die Brennweite der verwendeten HP Photosmart M407 reichte nicht, um das Gebäude frontal und komplett abzulichten. Als Erstes wurde das Bild stark verzerrt (siehe Screenshot). Das Ergebnis zeigt Bild 3, hier sind die Menschen viel zu dick geworden, deshalb wurde das gesamte Bild nochmals vertikal gestutzt.
[Bearbeiten] Spezielle Tipps zu bestimmten Motiven
[Bearbeiten] Architektur
Das bekannteste Problem sind stürzende Linien. Diese sind mit Shift-Objektiven oder in einer Bildbearbeitung korrigierbar. Allerdings sehen Gebäude ohne stürzende Linien unnatürlich aus, weil der Mensch die stürzenden Linien in der Natur ebenfalls sieht. Die Wirkung stürzender Linien ist sehr umstritten und subjektiv.
Stürzende Linien entstehen beim Kippen der Kamera oder bei Verwendung extrem kurzbrennweitiger Objektive.
Zur Korrektur stürzender Linien hat das freie Grafikprogramm Gimp eine recht brauchbare Funktion.
Architekturaufnahmen bringen oft das Problem mit sich, dass man die gemachten Bilder mit 'Postkarten' oder Hochglanzbildbänden vergleichen will oder muss. Sehenswürdigkeiten, bekannte Gebäude usw. wurden meist schon oft professionell fotografiert, so dass man es schwer hat, seine eigenen Bilder mit diesen Profifotos zu vergleichen. Professionelle Architekturfotos verlangen einen sehr hohen Material- und Zeitaufwand und teure Technik. Bilder für die Wikipedia können diesen Anspruch oft nicht erfüllen. Wenn es nur um die Darstellung eines Bauwerks geht, kann man nicht immer die Messlatte so hoch ansetzen wie bei bekannten Bildern.
Wenn man keinen genügenden Abstand zum Objekt erreichen kann, bietet es sich an, mehrere Fotos mit einer mittleren Brennweite anzufertigen und diese mit einer Panoramasoftware zusammenzusetzen.
In einzelnen Fällen kann man auch noch durch die Nachbearbeitung mit Bildbearbeitungsprogrammen wie z.B. Photoshop gute Resultate erhalten. Das hängt natürlich auch von der Qualität der Vorlage ab.
Übertriebene stürzende Linien können als besonderes Gestaltungsmittel benutzt werden.
Oft besteht das Problem, dass ein zu heller Himmel Gebäude zu dunkel erscheinen läßt. Hinzu kommt die Eigenart aller Digitalkameras, zu dunkel zu speichern. Solche Bilder können mit wenigen Mausklicks aufgehellt werden. Der Himmel verliert dabei etwas an Zeichnung, was aber verschmerzbar ist, wenn das Gebäude Hauptmotiv ist. Besonders deutlich wird dieser Effekt, wenn sehr viel Himmel auf dem Bild ist wie bei der McDonalds-Filiale.
[Bearbeiten] Nordfassaden auf der Nordhalbkugel
Auf der Nordhalbkugel der Erde ist es schwer, eine Nordfassade bei Sonnenschein zu fotografieren. Das wird umso schwieriger, je weiter nördlich man sich befindet. Gleiches gilt umgekehrt für Südfassaden auf der Südhalbkugel. Selbst kurz vor der Sommersonnenwende am späten Abend (im Beispiel 28. Mai, 20:10 Uhr) ist das Gebäude unzureichend beleuchtet. Bei einem Sonnenstand von weniger als 15 ° treten außerdem sehr starke Schlagschatten auf. Wenn eine solche Aufnahme unbedingt benötigt wird, sollte man einen hellen, aber bedeckten Tag wählen.
Es ist auch eine Ausleuchtung mit Scheinwerfern oder massiver Blitzeinsatz möglich. Die dazu benötigte Technik besitzen aber nur Profis.
Theoretisch könnte man mit kleinster Blende, Schwarzfilter und einer Belichtungszeit von wenigen Minuten mit einem handelsüblichen Blitz die Fassade ausleuchten, dies erfordert aber große Erfahrung und viele Versuche.
[Bearbeiten] Personen
[Bearbeiten] Portraits
Personen sind teilweise recht schwierig zu fotografieren, meist sind sie im Stress, oder haben einfach „keinen Bock“ fotografiert zu werden. Schnelle Schnappschüsse sind oft besser als gestellte oder inszenierte Bilder (also am besten abdrücken, bevor einer etwas merkt;-).
Es ist vorteilhaft, wenn man mit leichtem Teleobjektiv arbeitet, um der Person nicht zu nahe kommen zu müssen. Beim Einsatz von Normalobjektiven kann es zu Verzerrungen im Gesicht kommen, da die Nase viel näher am Objektiv ist als die Ohren. Die Gesichtszüge können so nur stark verzerrt wiedergegeben werden. Benutzt man dagegen ein Teleobjektiv, kann der Fotograf einen größeren Abstand wählen. Der Entfernungsunterschied der Nase zu den Ohren spielt dann nur eine untergeordnete Rolle. Durch die Wahl einer großen Blendenöffnung wird der Hintergrund unscharf und lenkt die Aufmerksamkeit auf das Gesicht der Person (z.B. Bild:Schaerfentiefe2.png). So weit möglich und erforderlich, sollte der Hintergrund ausgeleuchtet werden, um unerwünschte Schatten (Schlagschatten) zu vermeiden. Dies ist im gezeigten Bild nicht der Fall, jedoch bildet der dunkle Hintergrund einen schönen Kontrast zur Person.
[Bearbeiten] Personen in Szene
Hier gilt zum Großteil dasselbe wie bei der Porträtfotografie, jedoch kann man hier auch noch den Kontext, in dem die Person steht, erläutern. Beispiele:
- Schriftsteller - schreibend
- Komponist oder Pianist an Klavier
- Saxophonist - Saxophon spielend (siehe Bild)
- Polarforscher am Pol
[Bearbeiten] Gruppenbilder
Bei Gruppenbildern sollte man darauf achten, dass man nicht „halbe“ Personen fotografiert, die am Rand stehen. Außerdem sollte man versuchen die Personen so zu arrangieren, dass sie sich formatfüllend ablichten lassen, d.h. beispielsweise nicht alle nebeneinander (wie die Zinnsoldaten) sondern besser gestaffelt aufstellen lassen (liegend, sitzend, knieend, hockend, stehend, auf Erhöhungen etc.). Bei einer geraden Anzahl von Personen ist es besser eine Konstellation zu wählen, die eine ungerade Zahl ergibt. So wäre z.B. esthetischer 6 Personen in drei Paaren aufzustellen.
[Bearbeiten] Akte
Aktfotos sind etwas Anderes als Nacktfotos! Die bloße Darstellung eines nackten Menschen ist kein Aktfoto. Einfach ausziehen und draufhalten geht nicht. Dieses Genre ist äußerst kompliziert, für Fotograf und Model. Als Laie sollte man, wenn dies möglich ist, ein erfahrenes Model für erste Aufnahmen haben oder sich einer Fotogruppe anschließen. Sehr schnell entstehen unbeabsichtigt unschöne Details, die man beim Auslösen nicht bemerkt. Unsicherheiten des Fotografen übertragen sich sehr schnell auf das Model. Deshalb empfiehlt es sich, bereits vorher nachzuschauen, ob ein Film eingelegt ist (der Chip genug Kapazität hat) und die Batterien ausreichend frisch sind.
Das Model sollte die Bekleidung rechtzeitig ablegen und sich vorübergehend mit Bademantel oder ähnlichem bekleiden, um Druckstellen der Unterwäsche verschwinden zu lassen. Eine dritte Person ist bei Freiluftaufnahmen nützlich, um im Bedarfsfall schnell Bekleidung reichen zu können.
Es ist generell empfehlenswert, einen Modelvertrag zu machen, weil man so die Verwendung der Aufnahmen - auch auf lange Zeit hin - schriftlich festhält.
Bei Aktfotos werden viel mehr unbrauchbare Aufnahmen geschaffen als bei anderen Motiven. Für einen Anfänger sollte als befriedigend gelten, wenn bei 100 Aufnahmen ein Bild enthalten ist, das ihm und dem Model gefällt. Die Aufnahmen sind auch für Fotograf und Model sehr anstrengend, viel mehr als eine Stunde sollte man anfangs vermeiden.
Kleinigkeiten, die bei einem Architekturbild oder einer Landschaftsaufnahme nicht weiter stören, können bei einem Aktfoto bildbestimmend wirken und vom Hauptmotiv ablenken. Wenn man eine Digitalkamera mit Bildschirm benutzt, empfiehlt sich eine Probeaufnahme des bekleideten Modells, die dann gemeinsam ausgewertet werden kann. So können Unsicherheiten wegen ungünstigen Proportionen etc. im Vorfeld geklärt werden. Aktaufnahmen wirken oft in schwarz/weiß besser als in Farbe, weil dabei mehr Betonung auf dem Motiv und Formen liegt, weniger in den Farben. Beim rechten Beispiel wurde eine Tonwertkorrektur vorgenommen, in s/w umgewandelt und aufgehellt, danach eine Falschfarbe eingebaut. Außerdem wurde das Bild verzerrt, um die Fenster oben rechts gerade erscheinen zu lassen. |
[Bearbeiten] Hochzeiten und andere nicht wiederholbare Ereignisse
Diese Branche ist eigentlich ein Revier der Profis. Da aber nicht auszuschließen ist, dass ein Wikipedianer in seiner Verwandtschaft/Bekanntschaft eine Person des Zeitgeschehens hat, hier einige Tipps:
- Wie vor jedem Fotoevent vorher planen, was wann passiert und wie man es in Szene setzen möchte: Eheversprechen in der Kirche (Lichtverhältnisse?), Auszug aus der Kirche, Anschneiden der Hochzeitstorte, Tragen der Braut über die Schwelle...
- Keine Experimente mit unbekannten Kameras, die man für dieses besondere Ereignis ausleiht
- Neuen Film nehmen (Filmwechsel während der Trauung dauert zu lange.)
- Reichlich frische Batterien für den Blitz mitnehmen (keine Akkus, die haben eine zu geringe Spannung und machen zu schnell schlapp. Batteriewechsel dauert noch viel länger als Filmwechsel.) Zwischen Trauung und Bildern beim Herausgehen aus dem Standesamt hat man genug Zeit für einen Batteriewechsel beim Blitz.
- Ersatzkamera mitnehmen, am besten eine, die man mehrere Jahre besitzt - im Falle des Versagens der 'Hauptkamera' kommt man in Stress und muss die Ersatzkamera blind bedienen können. Hier ist sichere Bedienung wichtiger als technische Daten.
- Vor der Trauung und vor den Gästen und dem Brautpaar ins Standesamt gehen und die Standesbeamten nach einem günstigen Platz fragen. Sie sind solche Fragen gewohnt und können wertvolle Tips geben, da sie mehrmals täglich Fotografen erleben. Selbst wenn sie keine Ahnung vom Fotografieren haben, sind ihre Tipps wichtig.
- Ruhig bleiben, langsam gehen, keine hektischen Bewegungen. So wenig wie möglich auffallen.
- Digitalkameras sind nur im Hochpreissektor für solche Veranstaltungen geeignet. Z.B. beim Kuss nach der Ringübergabe braucht man eine schnelle Kamera, um möglichst 10 Bilder in 2 Sekunden zu machen. Den richtigen Augenblick bekommt auch ein Profi ohne Dauerbelichtung nicht hin. Diese beispielsweise 10 Aufnahmen reichen unter Umständen, frische Batterien zu ruinieren. Danach kommen Gratulationen, die nicht unbedingt fotografiert werden müssen, raus gehen, Batterien wechseln und auf das Publikum warten.
- Es können die verrücktesten Sachen passieren! Batterien mit Verfallsdatum in 2 Jahren können versagen, die Elektronik 'spinnt' ganz plötzlich... Beim Beispielbild rechts war es schlicht zu warm, durch Schwitzen beschlug die Brille, der augengesteuerte Autofokus funktioniert bei beschlagener oder abgenommener Brille nicht und die EOS5 hat keine Fresnellinse - somit war sie in dem Moment wertlos. Also die bereitliegende über 50 Jahre alte manuelle Kamera genommen - die Situation war gerettet.
- Film vergessen? - Einfach laut fragen, das erheitert alle, und das passiert auch Profis mitunter.
- Die in Mode gekommenen Schlüsselbänder verhaken sich sehr gerne mit einem Stativ!
- Beim Fotografieren von Personen immer versuchen, mit der Kamera auf 'Bauchhöhe' zu sein - gerade wenn Kinder im Spiel sind, ist das wichtig - ansonsten erscheinen Beine zu kurz.
Die genannten Angaben lassen sich sinngemäß auf Jugendweihen, Konfirmationen, Einschulungen usw. anwenden. Geht niemals zu 'lax' an solche Ereignisse heran und schaut lieber 3 Mal, ob auch wirklich ein Film in der Kamera ist.;-)
[Bearbeiten] Gegenstände
[Bearbeiten] Stillleben
Ruhende Gegenstände sind vergleichsweise einfach zu fotografieren. Wichtig ist neben einer passenden Beleuchtung auch der Hintergrund, der sich vom Hauptmotiv farblich oder in der Bildschärfe abheben sollte. Es empfiehlt sich, verschiedene Blickwinkel auszuprobieren oder zu überdenken und den Bildausschnitt sorgfältig zu wählen. Speziell bei recht kleinen Gegenständen, die aus einer nicht zu großen Entfernung aufgenommen werden, sind einige der beim Punkt Makroaufahmen beschriebenen Probleme zu beachten – insbesondere die Schärfentiefe.
Die Beleuchtung erfolgt am besten seitlich, nie nur von hinten und selten nur frontal. Am wirkungsvollsten ist die Verwendung mehrerer Lichtquellen oder von Reflektoren wie großen weißen Blättern, da dadurch neben dem Kernschatten mehrere Halbschatten entstehen, die insgesamt weicher und natürlicher wirken. Den Einsatz des Blitzes sollte man aufgrund der oft auftretenden Reflexionen und harten Schatten möglichst vermeiden und statt dessen eine etwas längere Belichtungszeit und die Verwendung eines Stativs oder einer Unterlage in Betracht ziehen.
[Bearbeiten] Bewegte Objekte
Bei bewegten Objekten wie Flugzeugen, Hasen, Marathonläufern sollte man möglichst den Bildausschnitt so wählen, dass in der Bewegungsrichtung mehr Platz bis zum Bildrand bleibt als auf der gegenüberliegenden Seite. Das unterstreicht die Dynamik.
Bei sehr schnellen Objekten sollte die Kamera in Bewegungsrichtung nachgezogen werden. In diesem Fall wird dann nicht das Objekt, sondern der Hintergrund unscharf (Bewegungsunschärfe).
[Bearbeiten] Münzen
Von sehr kleinen, flachen Gegenstände wie Münzen, Medaillen und Orden können sehr gut mit einem Scanner Abbildungen hergestellt werden. Schlagschatten, die durch eine feste Lichtquelle entstünden, werden so vermieden.
[Bearbeiten] Dokumente
Dokumente, Bücher usw. sind recht schwer fotografierbar. In Museen liegen sie hinter Glas, was ein lotrechtes Fotografieren verhindert, man würde die Kamera im Bild sehen. Der Blitz muss deaktiviert werden, annehmbare Ergebnisse erreicht man meist nur mit Stativ. Solange die Möglichkeit besteht, ist Scannen die bessere Wahl. Wenn man nicht an die Vorlage herankommt, sind Ausleuchtungen in Museen meist unzureichend, da ein Buch nie plan liegt und man sich in den meisten Fällen zwischen Beleuchtung und Objekt befindet, wenn man den besten Winkel haben möchte. Als Notlösung kann man mit einem sehr starken Blitz indirekt nach hinten (also oben) blitzen, besser wird das Ergebnis, wenn man mit mindestens zwei Scheinwerfern arbeitet.
[Bearbeiten] Naturaufnahmen
[Bearbeiten] Pflanzen
Pflanzen sind aufgrund ihrer Ortsgebundenheit ein geduldiges, vergleichsweise einfach zu fotografierendes Motiv. Es empfiehlt sich, verschiedene Kamerapositionen auszuprobieren oder zu überdenken, immer den Hintergrund mit zu beachten und den Bildausschnitt sorgfältig zu wählen. Beim dokumentarischen Fotografieren ist es oft sinnvoll, nicht nur die Blüte, sondern auch Blätter und Stängel mit zu fotografieren. Detailaufnahmen von Blüten sind schwieriger, da diese oft weiter unten beschriebene Makroaufnahmen darstellen.
[Bearbeiten] Tiere
Bei Tieren gilt im Prinzip das im Abschnitt Pflanzen und Gegenstände gesagte mit der zusätzlichen Herausforderung, dass Tiere oft nicht stillhalten. Es ergeben sich ständig neue Situationen, in denen ein anderer Blickwinkel, eine andere Beleuchtung, Brennweite oder eine andere Kameraeinstellung optimal wäre. Meist müssen sehr viele Aufnahmen gemacht werden, um ein brauchbares Bild zu erhalten.
Für ein dokumentarisches Foto empfiehlt es sich, das Tier eine längere Zeit zu beobachten und typische Verhaltensweisen herauszufinden.
[Bearbeiten] Wasser
Fließendes Wasser sollte - wenn Natürlichkeit gewünscht ist - mit einer Belichtungszeit von 1/60 Sekunde fotografiert werden. Kürzere Zeiten lassen das Wasser 'gefrieren'. Wesentlich längere Belichtungszeiten können interessante Effekte bringen, gerade Wasserfälle werden gern mit Zeiten von 1/10 Sekunde oder länger fotografiert. Dazu ist aber ein Stativ unverzichtbar.
[Bearbeiten] Makroaufnahmen
Nah- und Makroaufnahmen sind Aufnahmen, bei denen kleine Objekte in natürlicher Größe oder vergrößert dargestellt werden. Somit werden Details sichtbar, die beim normalen Betrachten der Szene verborgen bleiben. Sie entstehen dadurch, dass man die Kamera sehr nah an das Objekt heranführt, oft bis auf einen Abstand von wenigen Zentimetern. Die besten Makroaufnahmen entstehen mit speziellen Makroobjektiven, aber auch viele preiswerte Kameras oder Wechselobjektive haben einen Modus, bei dem sie auf sich sehr nah befindende Objekte fokussieren können.
Das Hauptproblem bei Makroaufnahmen ist, dass die Schärfentiefe durch die geringe Entfernung zum Objekt sehr eingeschränkt und deshalb außer bei Reproduktionen flacher Gegenstände das Einstellen einer besonders kleine Blende nötig ist. Diese kleine Blende sorgt jedoch wiederum dafür, dass nur wenig Licht auf den Film oder Sensor fällt, was längere Belichtungszeiten erforderlich macht. Insbesondere bei kleinen, lebenden Tieren sind aber längere Belichtungszeiten nicht möglich, da sonst Bewegungsunschärfen sichtbar wären. Häufig ist die einzige Lösung, ein oder mehrere Blitzgeräte zu verwenden, um trotz weitgehend geschlossener Blende ausreichend kurze Belichtungszeiten zu erreichen.
Die in viele Kameras fest eingebauten Blitzer sind in aller Regel für Nahaufnahmen nicht geeignet: Das frontale Licht führt zu störenden Reflexen und harten Schlagschatten, manche Geräte können ihre Leistung bei der kurzen Aufnahmeentfernung nicht ausreichend herunterregeln, so dass stark überbelichtete Aufnahmen entstehen. Überdies leuchten sie das Objekt wegen der Parallaxe zwischen Blitz und Objektiv oft unzureichend aus, weil sie schlicht daran vorbeiblitzen oder Abschattungen durch das Objektiv auftreten. Eine technisch optimale Ausleuchtung kann mit Ringblitzgeräten erreicht werden, allerdings sind diese nicht billig und schränken die Möglichkeiten zur Bildgestaltung mittels unterschiedlicher Lichtführung ein.
Nahaufnahmen von Motiven, die nicht weglaufen können, sind auch ohne aufwendige Blitztechnik möglich, erfordern aber in jedem Fall ein möglichst stabiles Stativ. Ein Drahtauslöser hilft, Verwackeln zu verhindern. Viele moderne Kameras verzichten leider auf einen Anschluss für dieses nützliche Zubehör, aber in vielen Fällen kann man sich durch die Verwendung des Selbstauslösers behelfen.
Ein weiteres Problem ist, dass durch die geringe Schärfentiefe selbst bei kleinster Blende nicht alle Motivteile scharf abgebildet werden können und deshalb der Fokuspunkt besonders sorgfältig gewählt werden muss. Autofokus-Mechanismen sind hier gelegentlich übefordert, so dass eine Kamera mit der Möglichkeit, wahlweise auch von Hand scharfzustellen zu bevorzugen ist. Auch lässt die Allgemeinschärfe bei sehr kleinen Blendenöffnungen durch Beugungseffekte nach, so dass Nahaufnahmen häufig einen Kompromiss darstellen.
[Bearbeiten] Abbildungsmaßstab
Bei Makroaufnahmen ist es oft wichtig zu zeigen, wie groß Objekte tatsächlich sind. Um dies zu verdeutlichen, kann man dem Motiv einen Gegenstand zum Vergleich hinzufügen, dessen Größe jedem in etwa bekannt ist. Dieses Bild stellt einen gelungenen Vergleich dar: Jeder weiß, wie groß ein Streichholz ist - aber vorher wusste vermutlich kaum jemand, wie klein eine solche männliche Zecke ist. Auch andere Gegenstände wie Lineale, Millimeterpapier, Stifte, Geldstücke etc. können die Größe verdeutlichen.
[Bearbeiten] Größenverhältnisse
Bilder sollten möglichst wahrheitsgemäße Größenverhältnisse darstellen. Wenn man nahe Objekte im Vordergrund hat, wirken sie größer als wirklich. Dies wirkt in den meisten Fällen unnatürlich und sollte vermieden werden (rechtes Beispiel). Durch die Wahl eines geeigneteren Aufnahmestandortes kann ein Bild entstehen, das die Wirklichkeit besser darstellt (linkes Beispiel). Superzoom- und Weitwinkelobjektive verleiten den Fotografen gern dazu, spektakuläre Perspektiven bildwirksam einzusetzen - für eine dokumentarische, realitätsnahe Fotografie ist der Einsatz des „Turnschuhzooms“ und eines Normalobjektivs jedoch häufig die bessere Wahl.
[Bearbeiten] Panoramaaufnahmen
Panoramaaufnahmen im hier betrachteten Sinne entstehen, wenn eine Szene nicht mit einem Bild festgehalten werden kann, sondern mehrere versetzte Aufnahmen davon nötig sind. Panoramabilder von Szenen, bei denen kein Objekt sehr nah an der Kamera ist, sind einfacher zu erstellen als solche mit nahen Objekten, bei denen leicht Parallaxenfehler entstehen können. Am besten gelingt dies mit einem Stativ und einem speziellen Panoramakopf, aber die meisten Bilder sind auch ohne diese teure Technik möglich.
Bei den Aufnahmen sollte die Kamera gerade gehalten und idealerweise um den Nodalpunkt gedreht werden. Die Bilder sollten sich um mindestens 10 Prozent überlappen und die Belichtung sollte bei allen Bildern gleich sein. Vor Beginn der Aufnahme sollte man darauf achten, dass der Horizont nicht zu hoch ist und es bei der gewählten Horizonthöhe nicht zu abgeschnittenen Kirchturmspitzen oder Ähnlichem kommt. Am einfachsten ist es, wenn alle Bildausschnitte etwa die gleiche Helligkeit besitzen. Insbesondere bei starkem Sonnenschein sind die Helligkeitsunterschiede zwischen einzelnen Bildern schnell so groß, dass sie die meisten digitalen Kameras überfordern und eine besonders sorgfältige, manuelle Belichtung oder das Warten auf bessere Lichtverhältnisse erforderlich machen. Einige Kameras bieten hierfür eine spezielle Panorama-Belichtungsfunktion. Die besten Ergebnisse erhält man um 12:00 Uhr mittags bzw. 13:00 Uhr während der Sommerzeit. Da die Sonne dann an ihrem höchsten Punkt steht, sind die Schatten am kürzesten und man muss bei einem 360°-Foto nicht gegen die Sonne fotografieren.
Bei belebten Plätzen sollte man darauf achten, dass sich möglicht wenige Personen im Überlappungsbereich befinden, da dies zu Schattenfiguren führen kann. Um zu vermeiden, dass sich bewegende Personen sich mehrfach auf dem Bild befinden, sollten die Bilder in rascher Folge geschossen werden. Bewegt sich die Mehrzahl der Personen in eine gemeinsame Richtung, hilft es die Bildfolge entgegen der Bewegungsrichtung der Personen aufzunehmen.
Am Computer kann man später dann die Bilder mit einer Stitching-Software (z.B. Hugin) zusammensetzen.
[Bearbeiten] Grenzen moderner Technik
Manch einer vermutet, seine "schlechten" Bilder sind auf seine unzureichende, weil billige Technik zurückzuführen. Das stimmt aber nur in den allerwenigsten Fällen. Voraussetzung ist erstmal ein funktionierendes Objektiv, was in den allermeisten Fällen auch bei sehr billigen oder alten Kameras gegeben ist. Daneben ist das wichtigste Kriterium der Kopf des Fotografen. Die Wahl des richtigen Standpunktes, des Bildausschnittes, der Lichtverhältnisse, des Kameraprogrammes (sofern vorhanden) sind wichtiger als hochmoderne Technik.
Das nebenstehende Bild entstand mit einer Canon EOS-1Ds, was unbestritten eine der besten und teuersten gegenwärtigen Modelle ist. Kamera und Objektiv kosten momentan (11/2005) mehr als 5.000 Euro. Aber der Preis ist nicht alles. Ich habe etwas herumprobieren müssen, um mit dieser Kamera ein schlechtes Bild zu machen. Erstmal die Bilddaten:
- f/4,5
- 1/85 sec.
- Programmautomatik
- Brennweite 35 mm
- ISO 800
Ich hätte dieses Bild mit anderen Einstellungen (Spotmessung, Zeitvorwahl oder manuelle Belichtung) besser hinbekommen, habe aber absichtlich die Automatik benutzt, um deren Grenzen zu zeigen. Das Bild ist deutlich zu dunkel geraten, unscharf und hat häßliche Farben. Ein manueller Weißabgleich hätte auch geholfen. Die Bewegungsunschärfe der rechten Hand wäre besser, wenn deutlicher (man sieht es am Ring), die Tiefenschärfe ist unbefriedigend.
Beim 2. Bild habe ich nur eine kanalgetrennte Tonwertkorrektur gemacht, um das Bild wenigstens etwas aufzuhellen, viel bringt es allerdings nicht. Man könnte nun in einer Bildbearbeitung noch etwas herumzaubern, dadurch wird das Bild aber auch nicht viel besser.
Dieses Bild soll deutlich machen, dass teure Technik nicht automatisch gute Bilder bringt. Genausowenig ist die Verwendung von Digitalkameras automatisch besser als analoge Kameras, das Winterbild entstand mit einer Kamera Baujahr 1952.
Jeder, der eine halbwegs funktionierende Kamera besitzt, kann Bilder für die Wikipedia machen. Niemand muss sich schämen weil er "nur" eine Kamera Modell XYZ hat. Wenn die Bilder dann nicht so gelungen sind, gibt es ja noch die Wikipedia:Bilderwerkstatt, wo meistens geholfen werden kann. Ein "schlechtes" Bild illustriert einen Artikel besser als gar keins!
[Bearbeiten] Grafiken
Auch wenn diese Seite "Fototipps" heißt, in diesem Absatz geht's um Grafiken und wie man sie am besten erstellt. Ein sehr gutes, freies Programm zum Erstellen von Vektorgrafiken ist Inkscape. Es speichert die Datei im SVG Format, das ja XML ist. Das wiederum kann auf der Bildseite eingebunden werden und so kann jeder andere Wikipedianer ohne große Schwierigkeiten nicht nur die png Datei bearbeiten sondern auch direkt die svg.
[Bearbeiten] Landkarten
Eine guter externer Link beschreibt das Erstellen von Karten, die ja meist bei Wikipedia noch schlecht sind. Wichtig ist hier immer die Wahrung der Rechte des Urhebers der Karte.
[Bearbeiten] Zu guter Letzt
Nachdem ihr nun wisst, wie man gute Bilder macht, solltet ihr auch wissen,
- wie man sie richtig in Wikipedia einbindet,
- welche Bilder derzeit gewünscht werden,
- welche Bilder derzeit exzellent sind,
- wo exzellente Bilder bewertet werden,
- wo EURE Bilder verbessert werden können.
Aber zu allerletzt solltet ihr nicht den Spaß am Fotografieren und an der Wikipedia verlieren! Eine defekte Kamera ist ärgerlich, nicht immer ist ein prognostizierter Totalschaden wirklich einer, man muss nur jemanden finden, der sich mit der Technik auskennt. Selbermachen ist nicht anzuraten!
[Bearbeiten] Literaturempfehlung
Es gibt sehr viel Literatur auf dem Markt, die man aber nur bedingt empfehlen kann. Um die heutigen bequemen vollautomatischen Kameras zu verstehen, um zu begreifen, warum die Automatik 'nicht alles schafft', empfiehlt sich das Studium alter Bücher. Heutige Kameras - egal ob analog oder digital, egal ob Spiegelreflex- oder Sucherkamera - funktionieren nach den gleichen optischen Regeln wie vor 50 oder 100 Jahren. In heutigen Büchern wird wenig auf Blende, Belichtungszeit und dergleichen eingegangen, Schwerpunkt ist die Beschreibung der mehr oder weniger umfangreichen elektronischen Funktionen der jeweiligen Kamera. Für das ausführliche Kennenlernen dieser Funktionen ist die Taschenbuchreihe Laterna magica empfehlenswert.
- Werner Wurst: Foto Exkursionen mit der Exa. VEB Wilhelm Knapp Verlag, Halle (50er Jahre)
- Werner Wurst: EXAKTA Kleinbild-Fotografie. VEB Fotokinoverlag, Leipzig (60er Jahre)
- Hennig Wargalla: Farbkorrektur mit Photoshop und Scan- Programmen. MIT Press, ISBN 3-8266-0970-0 (für erfahrene Anwender von Photoshop auf Mac und PC)
- Katrin Eismann: Photoshop - Retusche und Restaurierung. MIT Press, ISBN 3-8266-0820-8 (setzt umfangreiche Kenntnisse in Photoshop voraus)
[Bearbeiten] Weblinks
- Bevor Du Fotos veröffentlichst, denke bitte daran, dass Fotos versteckte Daten enthalten können.